Formel 1:Deshalb bleibt Verstappen bei Red Bull
von Karin Sturm
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Formel-1-Weltmeister Max Verstappen fährt entgegen vieler Spekulationen auch in der kommenden Saison für Red Bull. Das sind die wahren Gründe für seine Entscheidung.
Max Verstappen sitzt auch in der neuen Formel-1-Saison im Red-Bull-Boliden.
Quelle: dpa
Vor ein paar Wochen glaubten noch sehr viele Formel-1-Experten an einen Wechsel von Max Verstappen zu Mercedes für die Saison 2026. Doch jetzt bestätigte Red-Bull-Motorsportkoordinator Dr. Helmut Marko, was schon am letzten Wochenende in Spa durchs Fahrerlager geisterte.
Der Niederländer hat sich entschieden, doch noch zumindest ein Jahr bei dem Team zu bleiben, mit dem er bereits vier WM-Titel gewonnen hat.
Verstappen-Entscheidung stand schon vor Spa-Rennen
Das liege daran, dass eine Ausstiegsklausel im Verstappen-Vertrag - maximal Platz vier vor der Sommerpause - bei jetzt 28 Punkten nicht mehr greifen könne, wird kolportiert.
Stimmt so aber nicht. Denn Verstappen hatte sich schon vor dem Rennen am Sonntag in Spa endgültig entschieden, seinem gegenwärtigen Team noch ein Jahr lang eine Chance zu geben. Was wirklich dahintersteckt, sind drei Faktoren:
Horner-Rausschmiss als entscheidender Faktor
Auch wenn der Verstappen-Clan es offiziell dementiert: Die Entscheidung von Red Bull, Teramchef Christian Horner vor die Tür zu setzen, war ein entscheidender Schritt für den viermaligen Weltmeister.
Seit der Affäre um Horner wegen sexueller Belästigung einer Mitarbeiterin war das Vertrauen gestört. Dazu kam Horners Bestreben, in vielen Abteilungen das Sagen haben zu wollen, überall die Macht an sich zu reißen - für viele ein Grund für die sportlichen Rückschritte des Teams seit letztem Jahr.
In den neuen Red-Bull-Teamchef, Laurent Mekies, hat Verstappen dagegen viel Vertrauen. Vor allem, weil der Franzose ausgebildeter Ingenieur ist und so bei technischen Entscheidungen viel eher kompetente Beiträge liefern und eventuell eine Richtung vorgeben kann. Was er zuvor ja schon beim kleinen Schwesterteam Racing Bulls bewiesen hat.
Max Verstappen ist extrem loyal
Alle, die Max Verstappen ein bisschen besser kennen, wissen: Der 27-Jährige ist gegenüber all denen, die im Laufe seiner Karriere für ihn wichtig waren, die ihm den Weg nach oben ermöglichten, extrem loyal. Das zeigte sich schon letztes Jahr, als er sich extrem hinter Marko stellte, als der kurzfristig bei Red Bull auf der Abschussliste zu stehen schien.
Dass er jetzt dem Team, das ihm durch die Umstrukturierung an der Spitze entgegenkam, noch einmal eine Chance geben, mithelfen will, es wieder ganz nach vorne zu führen, passt dazu ganz genau.
Kräfteverhältnisse für 2026 schwer absehbar
Durch das komplett neue Reglement für 2026 ist es heute sehr schwer vorauszusehen, wie die Kräfteverhältnisse dann tatsächlich aussehen werden. Zwar wird im Fahrerlager gemunkelt, dass die neue Mercedes-Antriebseinheit der Konkurrenz voraus sei - so wie 2014 bei der damaligen Einführung der neuen Motorenregeln. Und dass das RedBull/Ford Gemeinschaftsprodukt ein bisschen hinterher hinke.
Aber wie das bei den Autos aussieht, ist noch einmal eine ganz andere Frage. Mercedes schaffte es in den letzten Jahren nicht mehr, ein unter allen Bedingungen schnelles Auto zu bauen.
Verstappen-Abgang nach der nächsten Saison?
Auch deshalb will Verstappen noch einmal ein Jahr abwarten. Für 2027 werden dann, bei besserem Informationsstand, die Karten neu gemischt. Und dann könnte Verstappen wohl auf jeden Fall problemlos gehen, wenn er wollte, wie durchsickerte. Red Bull würde ihm dann keinerlei Steine in den Weg legen.
Quelle: Reuters
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