Tops und Flops: Von Fanwalk bis Elfmeterschießen

Mit dem EM-Finale am Sonntag geht ein friedliches Fußball-Fest zu Ende. Die Schweiz als Gastgeber, Fans und Spielerinnen begeisterten. Die Tops und Flops.
Der Clip von Bergers "Mega Save" gegen Frankreich im Viertelfinale der Frauen-EM bescherte der UEFA mit mehr als 20 Mio. Abrufen eine Rekordreichweite.
Mit dem EM-Finale am Sonntag geht ein friedliches Fußball-Fest zu Ende. Die Schweiz als Gastgeber, Fans und Spielerinnen begeisterten. Die Tops und Flops.
Volle Stadien und große Emotionen: Die Fußball-EM in der Schweiz 2025 hat nicht nur sportlich begeistert – wir zeigen die Highlights und Geschichten hinter dem Turnier!
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Der Kuss-Skandal nach dem WM-Finale 2023 könnte für Spaniens Fußballerinnen eine besondere Motivation für das Endspiel am Sonntag zur Folge haben. Das glaubt zumindest Mittelfeldspielerin Ella Toone von Gegner England. "Nach ihrem WM-Titel haben alle nur noch über dieses Thema geredet. Das war schwierig für sie und nicht verdient. So konnten sie ihr großartiges Turnier nicht richtig feiern", bedauert Toone.
Nach dem WM-Finale gegen England hatte der damalige spanische Verbandschef Luis Rubiales Spielerin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung auf den Mund geküsst. Dies wurde in einem Gerichtsprozess als "sexueller Übergriff" gewertet und unter anderem mit einer Geldstrafe von 10.800 Euro sanktioniert.
Der "Mega-Save" von DFB-Torhüterin Ann-Katrin Berger im EM-Viertelfinale hat der UEFA im Internet Traumzahlen beschert. Das Video der Glanzparade wurde bei TikTok mehr als 20 Millionen Mal angeschaut. Kein anderer Clip auf einem Kanal der Europäischen Fußball-Union erreichte während der Frauen-EM eine solche Reichweite. Das gilt auch für die mehr als 1,3 Millionen Interaktionen von Nutzern - also Likes, Kommentare oder andere Formen der Beteiligung.
Berger hatte beim dramatischen 6:5 im Elfmeterschießen gegen Frankreich in der 103. Minute einen verunglückten Kopfball von Kapitänin Janina Minge spektakulär von der Linie gekratzt. Der englische Guardian schrieb von "einer der besten Paraden bei einer Europameisterschaft aller Zeiten."
Quelle: imago
Philipp Lahm fordert mehr Investitionen in Frauen und Mädchen, die Fußball spielen. "Warum werden in den Nachwuchszentren fast nur Jungs intensiv ausgebildet? Ein reiches Land wie Deutschland sollte seine Ressourcen gleichmäßig verteilen. Beim DFB müsste durch den lukrativen Deal mit Nike Geld vorhanden sein", schrieb er in einer Kolumne der "Zeit". "Frauenfußball ist Volkssport. Es ist ein idealer Moment, um in ihn zu investieren", schrieb Lahm.
Der deutsche Fußball müsse aufpassen, "Schritt zu halten", meinte der 41-Jährige zudem. Zwar sei das deutsche Team in der Schweiz als Einheit aufgetreten, aber die herausragenden Spielerinnen kämen inzwischen woanders her. Während es für männliche Talente seit fast 25 Jahren in Deutschland Nachwuchsleistungszentren gibt (derzeit 58), wurden im weiblichen Bereich in diesem Jahr erstmals drei Leistungs- sowie drei Talentförderzentren vom DFB zertifiziert. "Im Junioren-Bereich sind wir da viel, viel weiter als im Juniorinnen-Bereich", hatte auch Bundestrainer Christian Wück nach dem Spanien-Spiel moniert.
Am Sonntag (ZDF live) treffen Spanien und England im Finale der Frauen-Fußball-EM aufeinander. Es ist die Neuauflage des WM-Finales 2023.
Nachwuchs-Boom im Frauenfußball - und jetzt? Wie Spielerinnen dem Sport nachhaltig erhalten bleiben können und in was Geld klüger investiert ist als in neue Trikots.
Nach dem EM-Ausscheiden der DFB-Frauen nimmt der Verband sich selbst und die Vereine in die Pflicht. So soll ein positiver Effekt entstehen.
UEFA-Direktorin Nadine Keßler ist höchst zufrieden, wie der Frauenfußball sich bei der EM in der Schweiz präsentiert hat. Das kompakte Format soll bleiben.
Stéphanie Frappart leitet das Finale am Sonntag (18 Uhr/live im ZDF) in Basel zwischen England und Spanien. Die Französin kam bislang bei zwei Gruppenspielen sowie dem Viertelfinale zwischen Norwegen und Italien (1:2) zum Einsatz.
Als Assistent des VAR ist mit Christian Dingert auch ein deutscher Referee im Einsatz.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf wertet das Turnier aus DFB-Sicht als "Erfolg" und sieht die Nationalmannschaft "total gut aufgestellt". Bundestrainer Christian Wück habe "eine Transformation eingeleitet - und die ist gelungen, das muss man ehrlich sagen".
Sportdirektorin Nia Künzer bekräftigt, die EM habe bewiesen, "warum das Trainerinnenteam und vorneweg Christian Wück die Richtigen sind".
Für die junge und neu zusammengestellte DFB-Mannschaft ist nach dem Halbfinale Schluss. Bundestrainer Christian Wück, der sein erstes Großturnier mit den Frauen bestritt, ist trotz alledem Stolz.
Im Finale bei der Fußball-EM 2025 treffen England und Spanien aufeinander. Alle Tore der beiden Teams in diesem Turnier.
"Die Deutschen gehörten zu den vier besten Teams, und trotzdem wurde deutlich, woran noch gearbeitet werden muss", sagt ZDF-Expertin Fritzi Kromp nach dem verlorenen Halbfinale gegen Spanien.
"Spanien war die bessere Mannschaft, aber es war ein erfolgreicher Kampf gegen die Offensivwelle“, sagt Philipp Köster, Chefredakteur von "11 Freunde", nach dem Halbfinale der DFB-Frauen.
Kapitänin Janina Minge, Verteidigerin Rebecca Knaak und Mittelfeldspielerin Sara Däbritz geben nach dem Aus im EM-Halbfinale gegen Spanien einen Einblick in ihre Gefühlswelt.
Lange hielt Deutschland gegen Spanien die Null. Doch in der Verlängerung brachte Aitana Bonmati die Weltmeisterinnen ins Finale der Frauen-EM.
DFB-Torhüterin Ann-Katrin Berger hat im Halbfinale gegen Spanien eine ganz starke Leistung geboten. Den Gegentreffer nimmt sie auf ihre Kappe.
"Die kurze Ecke muss zu sein, ganz klar", sagte Berger in der ARD: "Da kann ich noch so viele Paraden machen, der hätte meiner sein sollen. Mir tut es unfassbar leid für die Mannschaft. Die Enttäuschung ist richtig groß bei uns - ein kleiner Fehler, das ist umso bitterer."
Quelle: dpa