Tops und Flops der Fußball-EM: Von Fanwalks bis Elfmeterschießen

Was von der EM hängenbleibt:Tops und Flops: Von Fanwalk bis Elfmeterschießen

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Mit dem EM-Finale am Sonntag geht ein friedliches Fußball-Fest zu Ende. Die Schweiz als Gastgeber, Fans und Spielerinnen begeisterten. Die Tops und Flops.

Fanmarsch vor dem Viertelfinalspiel der EM zwischen Spanien und der Schweiz
Schweizer Fanwalk vor dem Viertelfinale der Schweiz gegen Spanien
Quelle: Imago

Die Tops der EM in der Schweiz

Schweiz als Gastgeber:

Volle Stadien, bunte Städte, tolles Panorama. Der Zuschauerrekord von der EM 2022 in England (574.875) ist mit nun 623.088 Besuchern bereits vor dem Finale geknackt. Pünktlich fuhren die Züge bei einer EM der kurzen Wege ohnehin, die Fanfeste verliefen friedlich.
Aitana Bonmatí(Spanien)  jubelt über ihr erstes Tor gegen Deutschland.
Es war ein Kraftakt der DFB-Frauen im Halbfinale gegen Spanien, nur ohne Happyend. Nach 120 Minuten unterliegen sie dem Titelfavoriten durch ein Tor von Aitana Bonmati in der 113. Minute.24.07.2025 | 2:06 min
Viele Zuschauer (35 Prozent der Tickets) strömten aus dem Ausland in die Alpenrepublik und erfreuten sich auch an touristischen Attraktionen. Tolle Stimmung und Bilder lieferten die Fanwalks vor den Spielen. Vor allem in Bern mit einem roten Band von 20.000 Menschen vor dem Viertelfinale der Schweizerinnen gegen Spanien.

Auftreten der Teams:

Bei den Männern als Besonderheit hervorgehoben, bei den Frauen eine Selbstverständlichkeit - den Gegner nach einer Niederlage zu trösten. Die Spanierinnen verabschiedeten das Schweizer Team sogar mit einem Spalier auf dem Rasen aus dem Turnier.

Das war etwas Spontanes. Letztendlich hat die Schweiz ein großartiges Turnier gespielt.

Aitana Bonmatí, Spanische Weltfußballerin

Hoffmann
Volle Stadien und große Emotionen: Die Fußball-EM in der Schweiz 2025 hat nicht nur sportlich begeistert – wir zeigen die Highlights und Geschichten hinter dem Turnier!25.07.2025 | 19:15 min
Fair ging's meist auch auf dem Platz zu, böse Fouls waren kaum zu sehen. Dreimal gab's die Ampelkarte. Glatt Rot sahen bis zum Finale drei Spielerinnen, darunter zwei Deutsche: Carlotta Wamser wegen Handspiels auf der Linie und Kathrin Hendrich mit ihrem viel beachteten Zopfzieher. Auch die Schweizerin Noelle Maritz kassierte eine Rote Karte wegen einer Notbremse im Viertelfinale gegen Spanien.
Fritzy Kromp zum deutschen EM-Aus
"Die Deutschen gehörten zu den vier besten Teams, und trotzdem wurde deutlich, woran noch gearbeitet werden muss", sagt ZDF-Expertin Fritzi Kromp nach dem verlorenen Halbfinale gegen Spanien.24.07.2025 | 3:37 min

Sportliches Niveau:

Die Teams in Europa sind enger zusammengerückt, hohe Pleiten gibt es kaum noch. Das höchste Ergebnis war ein 6:1 zwischen England und Wales. Überraschend neben der geringen Anzahl an schweren Verletzungen waren die guten Leistungen der Schiedsrichterinnen. Dabei verfügen die Länder da selten über eine gute Basis.

Die Flops der EM

Elfmeterschießen:

Beim unvergleichlichen Viertelfinal-Drama zwischen England und Schweden hieß es - Elfmeterverschießen. Bei 14 Versuchen ging neunmal der Ball nicht ins Tor. Gesamtbilanz vor dem Endspiel: Von 42 Schüssen vom Punkt wurden nur 24 verwandelt. Elfmal hielten die Torhüterinnen, siebenmal ging der Ball daneben. Woran liegt's? Bessere Torhüterinnen? Mehr Druck in den vollen Stadien? Bei England patzte im Halbfinale gegen Italien tief in der Nachspielzeit Chloe Kelly, traf allerdings im Nachschuss zum 2:1.

Hassnachrichten im Netz:

Englands Abwehrspielerin Jess Carter berichtete von rassistischen Anfeindungen und Hetze durch Nutzer in sozialen Netzwerken.

Es ist echt traurig, dass wir uns mit so etwas beschäftigen müssen. Es ist lächerlich und ekelhaft.

Sarina Wiegman, Trainerin der Engländerinnen

Die Lebensgefährtin der deutschen Torhüterin Ann-Katrin Berger will sich aus Selbstschutz aus den sozialen Medien zurückziehen. Über Beleidigungen im Netz hatten in der Vergangenheit auch DFB-Stars wie Giulia Gwinn und Lena Oberdorf berichtet.
Frauen-EM: Fazit zum DFB-Ausscheiden
Das Halbfinal-Aus war ein schmerzhaftes Ende für die DFB-Frauen, die vielen Widerständen während des Turniers getrotzt hatten. Was bleibt von dieser EM?25.07.2025 | 1:36 min

Klub-WM:

Das vom Fußball-Weltverband FIFA groß aufgezogene Männer-Turnier in den USA überschnitt sich zwölf Tage mit der EM in der Schweiz. Die besseren TV-Quoten in Deutschland verzeichneten trotzdem die Frauen, doch den Organisatoren und der UEFA passte das natürlich nicht. 

Die Frauen-EM war schon immer in dem Zeitraum. Wir müssen konstant bleiben mit unseren Timings für Fans, für Spielerinnen, für Teams, für Partner.

Nadine Keßler, UEFA-Direktorin

Und: "Wir müssen in der Zukunft uns bemühen, dass da diese Überlappungen, sozusagen mit dem Männerkalender, vermieden werden können. Da müssen Gespräche stattfinden."
Quelle: dpa

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