DFB-Frauen in der Nations League:Rebecca Knaak: Spätberufene Hoffnungsträgerin
Rebecca Knaak winkt zum Nations-League-Auftakt gegen die Niederlande gleich das Debüt bei den DFB-Frauen. Die 28-Jährige profitiert vom Engpass in der Abwehr.
Rebecca Knaak beim Training der DFB-Frauen.
Quelle: imagoEin bisschen Spaß muss sein. Gerade bei den Temperaturen um den Gefrierpunkt hat es Anfang der Woche nicht geschadet, dass im Aufwärmprogramm der deutschen Fußballerinnen auf dem DFB-Campus lustige Spielchen eingebaut waren. Alle im Kreis an die Hand fassen, den Ball in der Luft halten: Bei dieser Challenge in zwei Gruppen jubelte auch Rebecca Knaak lautstark mit.
Knaak: Nationalmannschaft "nicht mehr auf dem Schirm"
Dass sie nach neun Jahren überhaupt noch mal in diesem erlauchten Kreis mitmischen darf, hatte die 28-Jährige gar nicht mehr erwartet. "Ehrlicherweise hatte ich das Thema Nationalmannschaft für mich persönlich so nicht mehr auf dem Schirm", erläuterte die Verteidigerin, die seit Jahresbeginn für Manchester City aufläuft. Sie habe zwar alle U-Nationalmannschaften durchlaufen, "aber das jetzt ist schon nochmal eine andere Hausnummer."
Dass die 1,75 Meter große Knaak am Donnerstag meist mit einem breiten Grinsen neben Bundestrainer Christian Wück auf der Abschlusspressekonferenz in Breda saß, wo das EM-Jahr mit dem Nations-League-Duell gegen die Niederlande startet (Freitag um 20:45 Uhr), soll zwar kein Hinweis auf den Startelfeinsatz sein, dennoch verriet Wück: "Es ist bekannt, dass ich gerne mit einer Linksfüßerin in der Innenverteidigung beginne. Die Chancen stehen gut."
Vermutlich auch fürs Heimspiel gegen Österreich in Nürnberg (Dienstag 18:15 Uhr/live im ZDF und bei sportstudio.de) wird sie gebraucht.
Lob und Versprechen von Bundestrainer Wück
Auf der früheren Bundesligaspielerin (SC Freiburg, Bayer Leverkusen) ruhen viele Hoffnungen.
Sie hat mit ihrer Zweikampfstärke, ihrer Körpergröße und ihrem Kopfballspiel alles, was eine erfolgreiche Innenverteidigerin braucht.
Christian Wück, Bundestrainer
Ausgerechnet in der Abwehrzentrale brach bei der ersten Maßnahme 2025 für die DFB-Frauen der Notstand aus. Es ist ja nicht nur Marina Hegering zurückgetreten und hat sich Bibiane Schulze Solano das Kreuzbandriss gerissen, sondern es mussten mit Kathrin Hendrich und Sara Doorsoun zwei erfahrene Innenverteidigerinnen wegen muskulärer Probleme abreisen.
Polen, Dänemark und Schweden: Die EM-Gruppe der DFB-Frauen in der Schweiz erscheint machbar, ist aber durchaus anspruchsvoll.
17.12.2024 | 1:31 minAuf ZDF-Nachfrage erklärte Wück das Vertrauen in die Legionärin. "Wenn ich jemand einlade, wird sie auch Spielzeit bekommen. Rebecca ist eine, die nicht nur wegen ihres linken Fußes für uns interessant ist, sondern auch wegen ihrer Art und Weise, wie sie Fußball spielt." Knaak wechselte 2022 zum FC Rosengaard, wo sie zuletzt zur besten Abwehrspielerin in Schweden reifte.
Die Höhepunkte des Fußball-Länderspiels der Frauen Schweiz gegen Deutschland mit dem Originalkommentar von Gari Paubandt. Enthält virtuelle Bandenwerbung.
29.11.2024Reifungsprozess in Schweden und England
"Diese Erfahrung hat mir sehr viel gegeben - persönlich wie sportlich. Ich habe gemerkt, dass ich es mal gebraucht habe, aus der Komfortzone zu kommen. Es ist eine absolute Bereicherung, mal andere Kulturen, Charaktere und Nationalitäten kennenzulernen." Insbesondere Caroline Seger habe sie als prägende Persönlichkeit schätzen gelernt.
Der Wechsel in die Women’s Super League (WSL) war dann der nächste Schritt. Auch wenn sie erst seit anderthalb Monaten auf der Insel spiele, könne sie sagen:
Es ist extrem intensiv, irgendwie auch cool, in jedem Spiel an die Leistungsgrenze gehen zu müssen.
Rebecca Knaak
Von den Bedingungen sei England "noch einen Schritt besser als andere Ligen". Wück nahm mit ihr vor dem Meisterschaftsspiel gegen Arsenal WFC Kontakt auf und sprach persönlich vor Ort über ihre Beförderung.
Teamkolleginnen als Gegenspielerinnen
Vermutlich kommt die stellvertretende Kapitänin Janina Minge vom VfL Wolfsburg an ihrer Seite zum Einsatz. Die 25-Jährige sieht darin gar kein Problem: "Mit Rebecca Knaak kommt ein neues Gesicht dazu, aber sie hat große Erfahrung. Ich mache mir da überhaupt keine Sorgen." Denn Knaak kenne mit Jill Roord und Vivianne Miedema "zwei niederländische Ausnahmefußballerinnen" (O-Ton Knaak) aus ihrem Verein.
Giulia Gwinn ist neue Kapitänin der DFB-Frauen. Damit beerbt die Spielerin vom FC Bayern Alexandra Popp, die ihre Karriere im DFB-Triko beendet hat.
19.02.2025 | 1:03 minBeide seien "extrem schwer" zu lesen, sagte sie noch, hörte sich aber nicht so an, als habe sie Furcht vor dieser Herausforderung. Die Psychologie-Studentin, die ihren Master mit der Note 1,5 abgeschlossen hat, freut sich halt auf alles, was sie gerade bei den DFB-Frauen erleben darf.
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