DFB-Elf schlägt Nordirland
Eine Stunde lang bot die deutsche Fußball-Nationalelf gegen Nordirland wieder nur Magerkost. Am Ende steht nach einer deutlichen Steigerung aber doch der wichtige 3:1-Sieg.
Behäbig, ideenlos, aber letztlich erfolgreich: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat sich in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 den ersten Sieg erkämpft, ist aber erneut vieles schuldig geblieben. Das auf fünf Positionen veränderte Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann gewann das zweite Quali-Spiel in Köln gegen Nordirland nach einer über weite Strecken schwachen Vorstellung mit 3:1 (1:1).
Gnabry bringt DFB-Elf in Führung
Nachdem vor dem Anpfiff Rio-Weltmeister Mats Hummels verabschiedet und des Anfang August verstorbenen Ex-Nationalspielers Frank Mill mit Applaus gedacht worden war, suchte die DFB-Auswahl zunächst die Kontrolle, um dann mit langen Bällen die überraschend früh pressenden Nordiren zu überspielen. Die Führung war eher ein Zufallsprodukt: Die Gäste gaben den Ball im Zentrum zu einfach her, Nick Woltemade schickte Serge Gnabry in die Tiefe, der frei vor Schlussmann Bailey Peacock-Farrell gefühlvoll traf.
Selbstvertrauen spendete der Treffer aber kaum, vielmehr fehlten Tempo und die geforderte Emotionalität. Die limitierten Nordiren kämpften sich in die Partie, weil Deutschland sie ließ. Der Ausgleich fiel folgerichtig. Isaac Price schoss nach einer Ecke ungedeckt am zweiten Pfosten per Volley ein. Nagelsmann schimpfte wild gestikulierend an der Seitenlinie, zur Pause stürmte er in die Kabine. Das Kölner Publikum quittierte den Auftritt in den ersten 45 Minuten mit einem Pfeifkonzert.
Amiri und Wirtz sorgen für den Sieg
Besserung war auch zu Beginn der zweiten Hälfte nicht zu sehen. Der 71. der Weltrangliste ließ wenig zu, vorne stellten die Nordiren die Deutschen immer wieder vor Probleme. Nagelsmann reagierte. Maximilian Beier kam für Gnabry, Nadiem Amiri für Woltemade (61.). Über Standards kam Deutschland besser in die Partie. Waldemar Anton (64.) köpfte wuchtig über das Tor. Kurz danach bediente Kapitän Joshua Kimmich dann Wirtz, doch Peacock-Farrell reagierte stark.
Dann schob Amiri freistehend ein, nachdem der Ball im Strafraum an allen Nordiren vorbei gerollt war. Drei Minuten später sorgte Wirtz per direktem Freistoß für das 3:1.
Die Aufstellungen:
Deutschland: Baumann - Rüdiger (82. Tah), Anton, R. Koch - Leweling, Kimmich, P. Groß (66. Goretzka), Raum, Gnabry (61. Bayer) , Wirtz – Woltemade (61. Amiri)
Trainer: Julian Nagelsmann
Nordirland: Peacock-Farrell - Hume, McNair, Toal (88. McConville)- Bradley, McCann (76. McCann), S. Charles, Devenny, Galbraith (76. Marshall), Price (88. McDonnell) – Reid (70. D. Charles)
Trainer: Michael O'Neill
Schiedsrichter: Espen Eskas (Norwegen)