Tour de France: Wellens siegt - Lipowitz mit Glück im Unglück

15. Etappe der Tour de France:Wellens siegt - Lipowitz mit Glück im Unglück

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Der belgische Radprofi Tim Wellens hat die 15. Etappe der Tour de France gewonnen. Florian Lipowitz stürzte, konnte aber weiterfahren und bleibt Dritter in der Gesamtwertung.

Tim Wellens.
Etappensieg nach Solofahrt: Fer Belgier Tim Wellens auf der 15. Etappe der Tour de France.
Quelle: AFP

Florian Lipowitz pustete bei der erlösenden Zieldurchfahrt tief durch. Der deutsche Radsport-Shootingstar hat bei seiner Traum-Tour einen heiklen Stresstest im Weißen Trikot überstanden und nimmt die Schlusswoche der 112. Frankreich-Rundfahrt trotz eines Sturzes als Gesamtdritter in Angriff. 
Während der Belgier Tim Wellens am Sonntag im Schatten der Mittelalter-Festung von Carcassonne als Solist triumphierte, kam Lipowitz auf der überaus hektischen 15. Etappe mit einem Schrecken davon. Der 24-Jährige vom Team Red Bull-Bora-hansgrohe war früh zu Fall gekommen, kämpfte sich aber zurück und rollte an der Seite der Top-Stars um Spitzenreiter Tadej Pogacar ins Ziel. Als Führender der Nachwuchswertung nahm Lipowitz dort nach der Premiere in den Pyrenäen zum zweiten Mal an der Siegerehrung teil.

Lipowitz weiter bester Jungprofi

Der Hauptdarsteller des Tages war Pogacar-Helfer Wellens. Der belgische Meister attackierte aus einer Fluchtgruppe am letzten Anstieg Pas du Sant und fuhr eine größere Lücke auf die Rivalen heraus. Im Ziel hatte Wellens 1:28 Minuten Vorsprung auf seinen Landsmann Victor Campenaerts. Mit seinem ersten Tour-Etappensieg hat Wellens nun bei allen großen Landesrundfahrten mindestens einen Tageserfolg erzielt.
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UAE-Kapitän und Weltmeister Pogacar fährt im Gelben Trikot seinem vierten Gesamtsieg entgegen. Der Slowene führt das Klassement mit 4:13 Minuten Vorsprung auf den dänischen Ex-Champion Jonas Vingegaard an. Lipowitz (+ 7:53 Minuten) folgt mit größerem Abstand, sein Polster auf den viertplatzierten Briten Oscar Onley beträgt 1:25 Minuten.

Massensturz nach 17 Kilometern

Nach zuletzt drei intensiven Bergetappen in den Pyrenäen hatten die Klassementfahrer um das Top-Trio Pogacar, Vingegaard und Lipowitz auf eine eher ruhige Überführungsetappe gehofft - und wurden schnell von der Realität eingeholt. Das galt insbesondere für Lipowitz. Der Ulmer war nach nur 17 Kilometer in einen Massensturz verwickelt, blieb dabei aber offenbar von Verletzungen verschont und setzte die Fahrt umgehend fort.
Lipowitz schloss mit Teamunterstützung und dank eines Pogacar-Machtworts zum Peloton auf. Der Weltmeister hatte seine Kollegen zu einer Tempoentschärfung aufgefordert.
Mitglied des Red Bull, Bora, Hans Grohe Teams Florian Lipowitz am 13.07.2025 während der Tour de France in Chinon.
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Die Hatz durch das Pyrenäen-Vorland blieb auch nach dem Zusammenschluss chaotisch. Windkanten zerteilten das Feld und verlangten auch von Lipowitz höchste Wachsamkeit. Erst spät beruhigte sich die Dynamik im Hauptfeld. Während Lipowitz und Co. im Verbund dem Ziel entgegenrollten, kämpften die Ausreißer um den Tageserfolg.
Wellens, der zuvor nur für Pogacars Gelb-Traum geschuftet hatte, nutzte die seltenen Freiheiten im UAE-Team. 43,5 Kilometer vor dem Ziel nahm der 34-Jährige Reißaus und spielte dann seine Qualitäten im Zeitfahren aus. Auf den letzten Metern klatschte Wellens gelöst mit den Fans am Streckenrand ab. Nach dem Ruhetag am Montag geht es am Dienstag am legendären Mont Ventoux weiter.

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Quelle: Reuters

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Quelle: dpa, SID

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