Es ist der erste offizielle Besuch von Bundeskanzler
Friedrich Merz bei US-Präsident
Donald Trump – ein Treffen, das mit Spannung erwartet wird. Die Antrittsbesuche bei Trump waren in der Vergangenheit selten einfach, und auch diesmal sind die politischen Rahmenbedingungen alles andere als unkompliziert.
Für zusätzliche Brisanz sorgt die jüngste Äußerung von US-Außenminister Marco Rubio, der Deutschland aufgrund der Einstufung der AfD durch den Verfassungsschutz als "Tyrannei" bezichtigt. Ein diplomatischer Affront, der das Verhältnis zwischen Berlin und Washington belastet. Doch es ist gut möglich, dass Merz – wie zuvor Außenminister
Johann Wadephul – dieses Thema bewusst ausklammert, um den Fokus auf drängendere globale Herausforderungen zu lenken.
Wichtige Gesprächsthemen: Ukraine und Handelskonflikt
Im Mittelpunkt des Treffens dürften zwei Themen stehen: Der Handelskonflikt zwischen der EU und den
USA, der sich zuletzt wieder verschärft hat. Sowie der der
Krieg in der Ukraine, bei dem Deutschland und die USA eine Schlüsselrolle in der Unterstützung Kiews spielen.
Wie wird das erste persönliche Aufeinandertreffen zwischen Merz und Trump verlaufen? Welche Signale werden gesetzt – und welche konkreten Ergebnisse sind zu erwarten?
Gemeinsam mit USA-Korrespondent Elmar Theveßen, der Politikwissenschaftlerin Dr. Liana Fix und dem Ökonomen Prof. Rolf Langhammer analysieren wir das Treffen, ordnen es politisch und wirtschaftlich ein und diskutieren die möglichen Folgen für das transatlantische Verhältnis. Seid dabei und stellt eure Fragen!
Bis jetzt haben Trump und Merz nur telefoniert
Seit seinem Amtsantritt hat Merz mehrmals mit Trump telefoniert - zu zweit und in größerer Runde zum Ukraine-Krieg. Inzwischen hat Merz die Handy-Nummer des US-Präsidenten und tauscht sich mit ihm regelmäßig per SMS aus, so heißt es von deutscher Seite. Begegnet sind sie sich erst einmal vor vielen Jahren flüchtig in New York.
Merz soll von mehreren Staats- und Regierungschefs, die bereits bei Trump waren, Ratschläge bekommen haben, etwa von Selenskyj, Ramaphosa, der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni, Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Støre und dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb. Zu den Tipps zählte: Es kommt auf die ersten 30 Sekunden an.
Für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurde das Aufeinandertreffen dort Ende Februar zu einer tiefen Demütigung vor der Weltöffentlichkeit, die bis heute nachwirkt. Auch den südafrikanischen Präsident Cyril Ramaphosa führte Trump vor und versuchte mit einem Video seinen Vorwurf eines "Genozids" an weißen Bauern Nachdruck zu verleihen.