Wechsel kann sich lohnen:Warum Kfz-Versicherungen teurer werden
Neue Regionalklassen und steigende Reparaturkosten treiben die Prämien für viele Kfz-Versicherungen nach oben. Warum sich ein Wechsel lohnen kann.
Besonders in Hessen und NRW müssen Autofahrer mit steigenden Beiträgen rechnen.
Quelle: ImagoRund fünf Millionen Autofahrerinnen und Autofahrer müssen im kommenden Jahr mit höheren Kosten für ihre Kfz-Versicherung rechnen. Denn der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die Schadenbilanzen der Zulassungsbezirke neu berechnet. In die Berechnung fließen Unfallzahlen, Diebstähle, Unwetterschäden sowie durchschnittliche Reparaturkosten.
Je höher das Risiko eines Schadens und je teurer die Schäden in einem Bezirk, desto höher die Einstufung in der Regionalklasse. Das wiederum wirkt sich auf den Versicherungsbeitrag aus. Entscheidend ist dabei der Wohnort des Fahrzeughalters.
Ein Preisvergleich mit anderen Anbietern lohnt sich, da die Unterschiede bei den Tarifen teils erheblich sind.
31.10.2024 | 1:29 minBesonders viele Schäden in Hessen und Nordrhein-Westfalen
Zwei Bundesländer sind besonders von den Hochstufungen betroffen: "Höhere Klassen haben sich vor allem in Hessen und Nordrhein-Westfalen ergeben: Hier wird fast jeder vierte Autofahrende hochgestuft", so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
In Hessen trifft es rund 720.000 Versicherte, unter anderem in Kassel, Wiesbaden, Darmstadt und Wetzlar. Die Stadt Offenbach weist die bundesweit schlechteste Bilanz aus: Die dortigen Schäden liegen fast 40 Prozent über dem Durchschnitt. Dicht dahinter folgt Berlin, wo alle 420.000 Teilkaskoversicherten in eine höhere Regionalklasse rutschen. Bei Haftpflicht und Vollkasko liegt die Hauptstadt bereits in den höchsten Klassen.
Mehrkosten aus verschiedenen Gründen
Die Regionalklasse bestimmt allerdings nicht allein den Beitrag. Auch Faktoren wie die Typklasse des Fahrzeugs, die jährliche Fahrleistung und vor allem die Entwicklung der Reparaturkosten beeinflussen die Versicherungspreise. Laut GDV steigen die Werkstatt- und Ersatzteilpreise seit Jahren deutlich schneller als die Inflation. Hinzu kommen höhere Löhne im Handwerk.
Die Folge: Kfz-Versicherer haben in den vergangenen zwei Jahren Verluste von rund fünf Milliarden Euro eingefahren.
Bequem und vor allem sicher sollen Kinder im Auto sitzen. Der Automobilclub ADAC hat 20 Kindersitze getestet. Die meisten erfüllen die Anforderungen.
16.07.2025 | 2:55 minBranche unter Druck - Chance für Kunden
Aljoscha Ziller, Geschäftsführer des Vergleichsportals Verivox, erklärt dazu:
Die Kfz-Versicherer stehen weiter unter wirtschaftlichem Druck - in vielen Fällen waren die Prämien in den vergangenen Jahren schlicht zu knapp kalkuliert.
Aljoscha Ziller, Geschäftsführer Verivox
Er ergänzt: "Einige Anbieter müssen weiter nachjustieren, andere haben ihre Bilanzen aber inzwischen stabilisiert und können mit günstigen Preisen in die Wechselsaison gehen, um Neukunden zu locken." Das eröffne Einsparpotenziale für Verbraucher.
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25.08.2025 | 3:02 minWechsel kann sich lohnen
Auch wenn die Kosten insgesamt weiter steigen dürften, können Autofahrer profitieren. Zwar ist die Statistik des GDV für die Versicherer unverbindlich, sie dient ihnen jedoch meist als wichtige Grundlage für die Kalkulation der Prämien.
Der ADAC empfiehlt daher, regelmäßig Tarife zu vergleichen. Bei Beitragserhöhungen gilt zudem ein Sonderkündigungsrecht. So bleibt trotz steigender Preise die Chance, günstigere Angebote zu finden.
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