Seit 3 Uhr morgens Nahverkehr-Streik: Was fährt, was nicht?

FAQ

Seit 3 Uhr morgens:Streik im Nahverkehr: Was Sie wissen müssen

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Vielerorts bleiben Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen in den Depots. Die Beschäftigten im ÖPNV sind im Warnstreik für bessere Arbeitsbedingungen. Wo gestreikt wird - ein Überblick:

Am frühen Freitagmorgen ist ein bundesweiter Streik im deutschen Nahverkehr angelaufen.
Die Gewerkschaft Verdi hat rund 90.000 Beschäftigte von über 130 kommunalen Unternehmen in Städten und Landkreise mit Ausnahme Bayerns zum Arbeitskampf aufgerufen.

Wo wird gestreikt?

In mehr als 80 Städten fahren absehbar so gut wie keine Busse, U-Bahnen und Tram-Bahnen. Nur wenige Busse, die ohnehin von privaten Subunternehmern auf Linien der Verkehrsbetriebe unterwegs sind, können fahren.
Nicht betroffen von dem Warnstreik ist der Bahnverkehr wie Regionalzüge, S-Bahnen und ICEs. 

Wann wird gestreikt?

Meist wird ganztägig gestreikt. Die Arbeitsniederlegungen werden in der Regel am Freitagmorgen mit dem Schichtbeginn zwischen 3 und 4 Uhr beginnen. Sie könnten sich bis in den Samstag hineinziehen.
Beim größten Nahverkehrsunternehmen in Deutschland, den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), endet der Ausstand schon um 10.00 Uhr. Nicht gestreikt wird in Bayern, dort laufen aktuell keine Tarifverhandlungen für den Nahverkehr.

In der Regel wird von Betriebsbeginn bis Betriebsende gestreikt - also meist von 3.00 Uhr bis 3.00 Uhr am Samstagmorgen.

Andreas Schackert, Verdi

Darf ich wegen des Warnstreiks auf der Arbeit oder in der Schule fehlen?

Nein. Das sogenannte Wegerisiko trägt der Arbeitnehmer. Frühzeitige Absprachen mit dem Arbeitgeber sind auf jeden Fall von Vorteil - etwa über einen möglichen Wechsel ins Homeoffice für diesen Tag oder auch über den Abbau von Überstunden.
Für Schüler gilt in solchen Fällen weiterhin die Schulpflicht, wie etwa das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen mitteilte. Eltern müssten dafür sorgen, dass die Kinder zur Schule kommen.
Einige Schulen etwa in Berlin und Brandenburg wollten die für Freitag geplanten Zeugnisausgaben um einen Tag vorziehen. 

Worum geht es in dem Tarifkonflikt?

In den meisten Bundesländern geht es um die Arbeitsbedingungen.

Verdi fordert:
  • kürzere Arbeitszeiten ohne finanzielle Einbußen
  • längere Ruhezeiten zwischen einzelnen Schichten
  • mehr Urlaubstage oder mehr Urlaubsgeld
Damit sollen die Beschäftigten entlastet und der Beruf attraktiver werden.
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Drohen in den kommenden Wochen weitere ÖPNV-Warnstreiks?

Ja, weitere Warnstreiks sind vor allem in den Bundesländern wahrscheinlich, in denen über höhere Entgelte verhandelt wird. Es ist auch gut möglich, dass Verdi erneut eine bundesweit koordinierte Arbeitskampf-Aktion startet.
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Weitere Warnstreiks sind in einem Bundesland erst dann ganz sicher ausgeschlossen, wenn dort neue Tarifverträge unterzeichnet wurden.  

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