Dürrerekord in Deutschland: Forscher fürchten massive Folgen
Trocknet Deutschland aus?:Forscher warnen vor neuem Dürrerekord
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Ausgetrocknete Wälder, massive Schäden - Forscher schlagen Alarm: Die letzten sechs Monate könnten als dürrereichstes Halbjahr seit über 130 Jahren gelten. Ein neuer Rekord.
Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hat einen Dürre-Rekord gemeldet. An der Referenzstation sei das erste Halbjahr das trockenste seit Messbeginn 1893 gewesen.01.07.2025 | 0:24 min
Klimaforscher erwarten einen Dürrerekord für die vergangenen sechs Monate. Die Klimareferenzstation in Potsdam zeige das trockenste erste Halbjahr seit Messbeginn vor mehr als 130 Jahren, teilte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung am Dienstag mit.
An der Station auf dem Potsdamer Telegrafenberg seien voraussichtlich so geringe Niederschlagsmengen gemessen worden wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1893.
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Nur 146,8 Millimeter Niederschlag erfasst
Die Station ist den Angaben zufolge eine zentrale Referenz für die Beobachtung des Klimas. Als weltweit einzige meteorologische Station verfüge sie über ein mehr als 100-jähriges lückenloses und umfassendes Messprogramm, hieß es. Aktuelle Witterungsverläufe von Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer ließen sich so in einen Klima-Kontext einordnen.
An der vom Deutschen Wetterdienst betriebenen Messstation seien im ersten Halbjahr 2025 nur 146,8 Millimeter Niederschlag erfasst worden, erklärte das Potsdam-Institut.
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Das sei noch weniger als im gleichen Zeitraum des bisherigen Negativrekordjahres 1942, in dem 158,5 Millimeter gemessen worden seien. Im langjährigen Durchschnitt fielen dort im ersten Halbjahr etwa 300 Millimeter Schnee und Regen.
Der Januar brachte zwar "deutschlandweit noch kräftige Niederschläge, diese gingen aber im Februar stark zurück und blieben im März fast ganz aus", erklärt Fred Hattermann vom PIK. "Auch in den folgenden Monaten bis einschließlich Juni waren sie in den meisten Regionen Deutschlands unterdurchschnittlich."
Das ist auch deshalb bedeutsam, weil das Frühjahr und der beginnende Sommer die Jahreszeit sind, in der die Vegetation ihr stärkstes Wachstum und damit auch den größten Wasserbedarf hat.
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Fred Hattermann, Hydrologe am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
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Wälder besonders betroffen
Von den langen Dürreperioden seien besonders die Wälder betroffen, hieß es. Die dadurch in den vergangenen Jahren entstandenen Schäden seien in vielen Regionen Deutschlands gut sichtbar und noch nicht behoben.
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Hinzu komme, dass durch die höheren Temperaturen der Wasserbedarf der Vegetation und der Landschaft steige. In Deutschland sei es inzwischen im Durchschnitt etwa zwei Grad Celsius wärmer als noch vor 100 Jahren.
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