Immobilienpreise: Wo ein Eigenheim noch bezahlbar ist

Studie zu "Leistbarkeitsindex":Immobilienpreise in Metropolen kaum bezahlbar

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Trotz des Rückgangs der Immobilienpreise und gestiegenen Einkommen ist das Eigenheim in Metropolen und vor allem am Alpenrand kaum bezahlbar. Das zeigt eine aktuelle Studie.

Symbolbild: Rottach-Egern mit Kirche St. Laurentius am Tegernsee
Eine der unerschwinglichsten Wohnregionen Deutschlands: der Tegernsee.
Quelle: imago

Trotz gesunkener Immobilienpreise und gestiegener Einkommen bleibt das eigene Haus für die meisten Bewohner der sieben größten deutschen Städte und deren Umland kaum bezahlbar. Extrem teuer ist auch der oberbayerische Alpenrand. Erschwinglich sind Ein- und Zweifamilienhäuser dagegen in kleineren Großstädten und vielen ländlichen Gegenden.
Zu diesem Ergebnis kommen das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln und der Kreditvermittler Interhyp in einem neuen "Leistbarkeitsindex", der die Erschwinglichkeit von Wohneigentum anhand des Verhältnisses der örtlichen Immobilienpreise und der jeweiligen Einkommen misst. Derzeit sind Häuser demnach jedoch zumindest "leistbarer" als 2023.

Erschwinglichste Kommune: Holzminden

Das für Immobilienkäufer erschwinglichste Bundesland ist demnach das Saarland mit einem Indexwert von 151, das unerschwinglichste Bayern mit 84 Punkten, gefolgt von Berlin (87). Holzminden in Niedersachsen liegt in der Rangliste der leistbaren Kommunen mit einem Indexwert von 174 an der Spitze, das bayerische Miesbach ist mit 52 Zählern Schlusslicht. Die Erklärung: Zu der Stadt zählt der Tegernsee, an dessen Ufern sich Ex-FC Bayern-Präsident Uli Hoeneß und etliche weitere Millionäre niedergelassen haben.
So erschwinglich sind Immobilien in den Landkreisen

ZDFheute Infografik

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Sämtlich unter der Erschwinglichkeitsschwelle liegen demnach die sieben größten deutschen Städte mit Indexwerten von 59 für München bis 90 in Hamburg.



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In kleineren Großstädten sieht es derzeit für Interessenten sehr viel günstiger als in den Metropolen aus. An der Spitze liegen dabei Wolfsburg, Saarbrücken, Bremerhaven, Magdeburg und Bremen.
Der deutschlandweite Schnitt liegt laut IW Köln derzeit bei exakt 100 Punkten. In der Rückwärtsberechnung steht der Index damit wegen gesunkener Immobilienpreise und gestiegener Einkommen höher - also erschwinglicher - als vor zwei Jahren, aber erheblich niedriger als im Jahr 2015.


Quelle: dpa

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