Flugzeugabsturz in Indien: Ursache weiter unklar

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Flugschreiber in Indien gefunden:Was nach dem Flugzeugabsturz bekannt ist

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Nach der Katastrophe mit mehr als 250 Toten könnte ein gefundener Flugschreiber bei der Aufklärung des Unglücks helfen. Noch ist die Ursache unklar. Was wir wissen und was nicht.

Teile eines Air India-Flugzeugs, das am Donnerstag abgestürzt ist, sind auf einem Gebäude in Ahmedabad, Indien, zu sehen.
Nach dem Flugzeugabsturz läuft die Suche nach der Ursache für das Unglück. ZDF-Korrespondent Johannes Hano berichtet aus Indien.13.06.2025 | 1:05 min
Indiens Ministerpräsident Narendra Modi hat sich am Freitag selbst ein Bild von der Katastrophe in Ahmedabad gemacht: Während die Opfer identifiziert werden, geht die Suche nach der Ursache des Flugzeugabsturzes weiter.

Was ist passiert?

Am Donnerstag ist um 13:38 Uhr (Ortszeit) eine Boeing 787 Dreamliner der Fluggesellschaft Air India mit ihrem Flug von Ahmedabad im Westen von Indien in Richtung London gestartet. Nur wenig später stürzte das Flugzeug aus einer Flughöhe von rund 200 Metern ab und krachte fünf Minuten nach Start in eine Wohnsiedlung.

Post von Air India

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Indische Fernsehsender übertrugen Bilder von brennenden Trümmern und dichtem schwarzem Rauch, der in der Nähe des Flughafens in den Himmel stieg. Im Fernsehen war auch zu sehen, wie Menschen auf Tragen gelegt und mit Krankenwagen abtransportiert wurden.
Landkarte Indiens mit dem Flughafenstandort Ahmedebad
Quelle: zdf

Wer war an Bord des Flugzeugs?

Insgesamt 242 Menschen waren an Bord der Maschine. Bei den 230 Passagieren des Fluges AI-171 handelte sich laut Air India um 169 Inder, 53 Briten, sieben Portugiesen und einen Kanadier. Zudem seien zwölf Besatzungsmitglieder an Bord gewesen.
Landkarte Indiens mit dem Flughafenstandort Ahmadebad
Nur eine Minute nach dem Start stürzte die Maschine in ein Wohngebiet.
Quelle: zdf

Wie viele Todesopfer gibt es?

Nach Behördenangaben sind insgesamt mindestens 265 Menschen ums Leben gekommen. Nur einer der 242 Insassen des Flugzeugs überlebte. Die Fluggesellschaft bestätigte am Donnerstagabend den Tod von 241 Insassen der Maschine. 24 Menschen wurden nach Behördenangaben am Boden getötet, als das Flugzeug in ein Wohngebiet stürzte.
Bei dem Überlebenden handelt es sich nach Angaben der Fluggesellschaft um einen Briten indischer Herkunft. Indische Medien identifizierten ihn als den Passagier Vishwash Kumar Ramesh. Dieser soll auf dem Sitz 11A in der Nähe eines Notausgangs gesessen haben. Sie verbreiteten zudem das Foto einer Bordkarte der Economy Class, die seinen Namen trägt. Air India bestätigte die Berichte zunächst nicht.
Ein Schalter der Fluggesellschaft Air India am Flughafen Gatwick zeigt die Information, dass der Flug nach Goa gestrichen wurde, nachdem ein Flugzeug von Air India mit dem Ziel London in Ahmedabad in Indien abgestürzt ist
Die Suche nach Überlebenden - Passagieren oder Menschen am Boden - ist abgeschlossen.13.06.2025 | 2:33 min
Da weiterhin sterbliche Überreste gefunden würden, könne die Opferbilanz weiter steigen, sagte ein Polizeivertreter in Ahmedabad. "Die offizielle Opferzahl wird erst mitgeteilt, wenn die DNA-Tests abgeschlossen sind", hatte der indische Innenminister Amit Shah am Donnerstagabend erklärt. Die ganze Nacht über kamen Angehörige der Flugzeuginsassen zur medizinischen Fakultät Ahmedabad, um für einen Erbgutabgleich zur Identifizierung der Opfer DNA-Proben abzugeben.

Was ist die Ursache des Absturzes?

Die Ursache für den Absturz ist noch völlig unklar. Laut der indischen Behörde für zivile Luftfahrt setzte das Flugzeug vor dem Absturz einen Notruf ab, bevor es dann außerhalb des Flughafengeländes in ein Gebäude krachte. Das betroffene Flugzeug, eine Boeing 787 Dreamliner, war ein zweistrahliges Großraumflugzeug und rund elf Jahre alt. Laut der Datenbank des Aviation Safety Network war es der erste Absturz einer Maschine dieses Typs überhaupt.
Aufklärung könnten die beiden Flugschreiber der Machine bringen, von denen bisher einer gefunden wurde. Der sogenannte Flugdatenschreiber sei am Freitag von einem Dach in der Nähe der Absturzstelle geholt worden, teilte das indische Amt für Flugunfalluntersuchungen mit.
Johannes Hano und Hilke Petersen
Bei einem Flugzeugabsturz in Indien sind viele Menschen getötet worden, an Bord waren auch mehr als 50 Briten. Johannes Hano und Hilke Petersen berichten aus Mumbai und London. 12.06.2025 | 2:09 min
Das Gerät speichert Daten wie Flughöhe, Geschwindigkeit und Kurs der Maschine. Nun fehlt noch der Stimmenrekorder, der die Kommunikation zwischen den Piloten und den Fluglotsen aufzeichnet.
Zur Aufklärung der Absturzursache wurden auch britische und US-Ermittler nach Indien entsandt. Der Flugzeughersteller Boeing erklärte sich ebenfalls bereit, die Ermittlungen zu unterstützen.

Wie reagiert die Welt auf das Unglück?

Der indische Luftfahrtminister Ram Mohan Naidu Kinjarapu reagierte "geschockt und am Boden zerstört" auf das Unglück. "Meine Gedanken sind bei allen an Bord und ihren Familien", erklärte er in Neu Delhi. Es würden alle nötigen Maßnahmen ergriffen, "um die medizinische Versorgung und Rettungseinsätze sicherzustellen". Ebenso äußerte sich der indische Premierminister Narendra Modi auf X.

Post von Narendra Modi

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Anteilnahme kam auch vom britischen Premierminister Keir Starmer, der EU-Kommission in Brüssel und dem Auswärtigen Amt. Deutschlands Außenminister Johann Wadephul teilte auf X mit, seine Gedanken und Gebete seien bei "unseren Freunden in Indien und allen, die derzeit auf ihre Angehörigen hoffe". Auch der Verteidigungsminister des Erzrivalen Pakistan drückte sein Beileid aus.
Quelle: Reuters, AP, AFP, dpa
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