Kulturpass für Jugendliche: Wie geht es damit weiter?

Förderung für Jugendliche:Was ist eigentlich mit dem Kulturpass?

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Der neue Film, eine coole Ausstellung, der Bestseller: Nicht jeder Jugendliche kann sich das leisten. Der Kulturpass sollte das ändern. Was wird aus Claudia Roths Vorzeigeprojekt?

Aufkleber mit dem Logo vom "Kulturpass" sind bei der Vorstellung des Passes zu sehen.
Wird Kultur zum Luxusgut? Der Kulturpass sollte dem entgegenwirken. Aber will ihn auch Schwarz-Rot?
Quelle: dpa

Hundert Euro für Kino, Theater, Bücher oder Konzerte: Die Grünen fordern eine Zukunft für den vor zwei Jahren eingeführten Kulturpass für 18-Jährige. Gerade für Jugendliche aus Familien mit wenig Geld öffne der Kulturpass Türen, die sonst oft verschlossen blieben, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Misbah Khan. "Wer dieses Angebot infrage stellt, trifft vor allem die, denen ohnehin schon zu oft der Zugang zu Kunst und Kultur erschwert wird."

Gibt es noch Geld für die Jugend?

Der Kulturpass war vor zwei Jahren für junge Leute des Jahrgangs 2005 mit 200 Euro gestartet. Im vergangenen Jahr konnten sich 18-Jährige immerhin noch 100 Euro als persönliches Kulturbudget sichern. Im laufenden Jahr fehlt die Finanzierung, weil noch kein Bundeshaushalt verabschiedet ist. Ob Geld für das Projekt bereitgestellt wird, entscheidet sich in den anstehenden Haushaltsverhandlungen.
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Kulturstaatsminister Wolfram Weimer legt sich öffentlich noch nicht fest, ob er sich für das Projekt seiner Vorgängerin Claudia Roth (Grüne) einsetzt. Eine Sprecherin erklärte auf Anfrage: "Im Koalitionsvertrag der 21. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages ist vorgesehen, dass die Fortführung des Kulturpasses geprüft werden soll. Derzeit läuft die Evaluation des Kulturpasses." Dann werde zeitnah über die Fortführung sowie die Öffnung für neue Jahrgänge entschieden, hieß es weiter.

Kultur wird mehr und mehr zum Luxusgut.

Misbah Khan, Fraktionsvorsitzende der Grünen

Die Grünen-Politikerin Khan warnte: "Kultur wird mehr und mehr zum Luxusgut, dabei ist sie eine zentrale Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Wer kulturelle Erlebnisse nicht mitmachen kann, bleibt auch in vielen gesellschaftlichen Diskursen außen vor."
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