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Baden-Württemberg:Tote und viele Verletzte bei Zugunglück
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Schweres Zugunglück in Baden-Württemberg: Bei der Entgleisung eines Regionalzuges sind mindestens drei Menschen gestorben. Nach der Ursache wird ermittelt.
Der Unfallort liegt mitten im Wald und ist sehr schwer zugänglich. Das erschwert die Rettungsarbeiten.
Quelle: dpa | Thomas Warnack
Bei einem schweren Zugunglück in Baden-Württemberg sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Rund 50 Menschen wurden verletzt, etwa 25 von ihnen schwer, sagte eine Feuerwehrsprecherin am Abend dem ZDF. Unter den Toten sei auch der Zugführer und ein weiterer Mitarbeiter der Deutschen Bahn.
Der Personenzug war am Abend im Landkreis Biberach in Oberschwaben auf einer einspurigen Strecke entgleist. Eine Achse des Zuges ist offenbar bei dem Unglück abgerissen worden und liegt einige Meter entfernt am Rande des Gleisbetts. Auf Fotos war mindestens ein umgestürzter Wagon zu sehen.
Unwetter in der Region
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zogen in den frühen Abendstunden unwetterartige Gewitter über die Region. Lokal seien in kurzer Zeit 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter gefallen, sagte Meteorologe Dominik Smieskol in München.
Wie es zu dem Unglück kam, sei derzeit noch unklar, sagte auch ein Sprecher der Bundespolizei. Nach Angaben der Kreisbrandmeisterin Charlotte Ziller könnte unter anderem ein Erdrutsch eine Ursache gewesen sein. Weiteres sei Gegenstand der Untersuchungen der Polizei.
In dem betroffenen Zug der Linie RE 55 saßen rund 50 Menschen, wie Ziller dem ZDF in der Nacht mitteilte. Zunächst war die Polizei aufgrund üblicher Passagierzahlen auf dieser Verbindung von rund 100 Passagieren ausgegangen.
Wir hatten heute wohl auch etwas Glück, dass da nur rund 50 waren.
Charlotte Ziller, Feuerwehrsprecherin
Die Rettung der Personen sei mittlerweile abgeschlossen, sagte Ziller. Sie würden in Krankenhäusern entsprechend versorgt und untergebracht.
Einsatz mit Rettungshubschraubern
Der Regionalexpress war von Sigmaringen nach Ulm unterwegs, als gegen 18:10 Uhr in der Nähe des Riedlinger Stadtteils Bechingen den Angaben zufolge mindestens zwei Waggons entgleisten. Der Unfallort liegt rund 45 Kilometer südöstlich von Ulm.
Am Unfallort waren mindestens vier Rettungshubschrauber im Einsatz. Auch Einheiten des Bayerischen Roten Kreuzes unterstützen im Nachbar-Bundesland. Weitere Einheiten könnten bei Bedarf nach Baden-Württemberg verlegt werden, hieß es in einer Mitteilung.
Innenminister an Unglücksstelle
Ich bin erschüttert von dieser tragischen Nachricht. Mein tief empfundenes Beileid gilt den Angehörigen der Opfer.
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg
Allen Verletzten wünsche er "eine rasche und vollständige Genesung". Das gesamte Ausmaß des Zugunglücks sei derzeit noch nicht vollständig absehbar, aber man tue alles "in unserer Macht Stehende, um die Rettungskräfte zu unterstützen und die Ursachen des Unglücks umfassend aufzuklären".
Bahnverkehr auf betroffener Strecke eingestellt
Die Deutsche Bahn teilte am Abend mit, sie sei tief bestürzt über die Zugentgleisung mit mehreren Toten. Sie unterstütze die Behörden bei den Ermittlungen. Auf der Internetseite der Bahn informierte der Konzern, dass der Bahnverkehr zwischen Munderkingen und Sigmaringen eingestellt sei.
Über die Dauer der Sperrung lagen den Angaben nach zunächst keine Informationen vor. Fahrgäste zwischen Ulm und Munderkingen sollten Züge des Bahnunternehmens SWEG nutzen, hieß es.
Quelle: dpa
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