Harris greift Trump an: Debüt im Swing State Wisconsin

Wahlkampfrede in Wisconsin:Debüt im Swing State: Harris greift Trump an

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Die mögliche US-Präsidentschaftskandidatin Harris hat den Republikaner Trump scharf angegriffen. In einer 17-minütigen Rede ging Harris aggressiv vor.

Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Kamala Harris ist im strategisch wichtigen Bundesstaat Wisconsin angriffslustig in den Wahlkampf gestartet und hat sich als Gegenentwurf zum republikanischen Kandidaten Donald Trump präsentiert. Harris sagte vor jubelnden Anhängerinnen und Anhängern in Milwaukee:

Ihr alle habt uns geholfen, 2020 zu gewinnen. Und 2024 werden wir wieder gewinnen.

Kamala Harris, demokratische Präsidentschaftsbewerberin

Es war die erste richtige Wahlkampfrede der 59-Jährigen in ihrer neuen Rolle. Die US-Vize eröffnet ihr Rennen um die Präsidentschaft mit enormem Rückenwind aus den Reihen der Demokraten und Rekordsummen an Spenden.

Wisconsin ist ein wichtiger Swing State

Harris dürfte sich nicht zufällig für Wisconsin als Wahlkampfauftakt entschieden haben. Der Bundesstaat im Mittleren Westen der USA, der an den Oberen See und den Michigansee grenzt, ist ein sogenannter Swing State.
In diesen besonders hart umkämpften Bundesstaaten steht nicht schon vorab fest, ob aus Tradition der Kandidat der Republikaner oder der Demokraten siegen wird. Deshalb sind diese Bundesstaaten wahlentscheidend. 

In Wisconsin zeichnet sich enges Rennen ab

Wisconsin mit seinen knapp sechs Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist landwirtschaftlich geprägt. Vergangene Woche fand in der Metropole Milwaukee, wo auch Harris nun auftrat, der Parteitag der Republikaner statt - Trump ließ sich dort offiziell zum Kandidaten seiner Partei küren.
Bei der Präsidentenwahl 2020 gewann der Demokrat Joe Biden in Wisconsin nur haarscharf gegen Trump. Auch dieses Mal zeichnet sich ein äußerst enges Rennen ab. 

Besonderes Wahlsystem in den USA

US-Präsidenten werden nicht direkt von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt werden, sondern von Wahlleuten. Deren Stimmen fallen fast überall komplett dem Sieger in dem Bundesstaat zu, der diese Wahlleute entsendet - egal, wie knapp das Ergebnis dort ausgefallen ist.
Für den Einzug ins Weiße Haus sind 270 Stimmen von Wahlleuten nötig.
Bei der Präsidentenwahl am 5. November zählen diese Staaten zu den besonders hart umkämpften:
  • Wisconsin
  • Michigan
  • Pennsylvania
  • Nevada
  • Arizona
  • Georgia
  • North Carolina
Wegen des Wahlsystems kann ein Kandidat oder eine Kandidatin zwar aufs gesamte Land gesehen die meisten Wählerstimmen erhalten, aber nicht die meisten Wahlleute.
Dies geschah auch 2016, als die Demokratin Hillary Clinton landesweit zwar mit mehr als 2,8 Millionen Stimmen vorne lag - aber Trump ins Weiße Haus einzog.
Was halten die Befragten von Kamala Harris?

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Harris: Ich kenne Typen wie Donald Trump

Ob Harris Trump schlagen kann, ist offen. Harris präsentiert sich als toughe Staatsanwältin. So versuchte sie bei ihrer Rede in Wisconsin mit ihrer Biografie zu punkten - sie war Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und Justizministerin in ihrer Heimat Kalifornien.
"Ich kenne Donald Trumps Typ", sagte sie und äußerte sich damit ähnlich wie am Tag zuvor vor ihrem Wahlkampfteam - ein Hinweis darauf, dass dies eine Strategie im Wahlkampf sein dürfte.

Ich habe mich mit den großen Banken der Wall Street angelegt und sie wegen Betrugs zur Rechenschaft gezogen. Donald Trump wurde gerade des Betrugs in 34 Fällen für schuldig befunden.

Kamala Harris

Quelle: dpa

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