Anschläge auf Nord-Stream-Pipelines: Verdächtiger festgenommen

Generalbundesanwaltschaft:Nord-Stream-Sprengung: Verdächtiger festgenommen

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Die Bundesanwaltschaft hat in Italien einen Ukrainer festnehmen lassen. Ihm wird eine Beteiligung bei der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines im September 2022 vorgeworfen.

Auf dem Bild ist ein Gasleck im Meer an der Gaspipeline Nord Stream zu sehen.

Im Fall der Anschläge auf Nord Stream 1 und 2 im Jahr 2022 hat die Bundesanwaltschaft einen tatverdächtigen Ukrainer in Italien festnehmen lassen. ZDFheute live mit Hintergründen.

21.08.2025

Die Bundesanwaltschaft hat im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Sprengung der Nord-Stream-Gaspipelines einen Verdächtigen in Italien festnehmen lassen. Der ukrainische Staatsangehörige Serhii K. wurde in der Region Rimini von italienischen Beamten in Gewahrsam genommen.

Ostsee-Pipelines: Saboteure sollen Segelyacht genutzt haben

Ihm und einer Reihe von Mithelfern wird vorgeworfen, im September 2022 nahe der dänischen Ostseeinsel Bornholm Sprengsätze an den Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 platziert zu haben. "Bei dem Beschuldigten handelte es sich mutmaßlich um einen der Koordinatoren der Operation", teilt die Bundesanwaltschaft mit.

Tauchen in den Akten deutscher Ermittler auf: Wolodymyr S. und sein Tauch-Kollege.

Nord-Stream-Ermittlungsakten zeigen, wie dicht deutsche Ermittler einem mutmaßlichen Saboteur auf den Fersen waren. Eine Rekonstruktion von ZDF frontal und Spiegel.

20.11.2024 | 3:12 min

Für den Transport soll die Gruppe um K. wohl eine Segelyacht genutzt haben, die mit gefälschten Ausweisdokumenten angemietet wurde, so der Generalbundesanwalt.

Der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge hielt sich der 49 Jahre alte Mann seit einigen Tagen mit seiner Familie im Urlaub an der Adria-Küste auf. Offensichtlich sei bei einer Kontrolle festgestellt worden, dass es sich um den europaweit gesuchten Mann handele.

Der Beschuldigte werde nach der Überstellung aus Italien dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, hieß es in einer Mitteilung der Generalbundesanwaltschaft.

16.09.2020, Mecklenburg-Vorpommern, Lubmin: Ein Wegweiser steht vor der Erdgasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 2 im vorpommerschen Lubmin.

Die Spuren der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipeline 2023 führen laut neuen Erkenntnissen zu einem ukrainischen Taucher – aber auch die Politik muss jetzt Erklärungen liefern.

20.11.2024 | 3:12 min

Hubig: "Beeindruckender Ermittlungserfolg"

Die Sprengung der Pipelines müsse strafrechtlich aufgeklärt werden, so Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD). Es sei "gut" dabei jetzt voranzukommen.

Der Bundesanwaltschaft ist ein sehr beeindruckender Ermittlungserfolg gelungen.

Stefanie Hubig, Bundesjustizministerin

Hubig dankte allen, die an dieser "hochkomplexen Operation" beteiligt waren.

Weiterer Ukrainer im Visier der Ermittler

Zu den Tätern und den Drahtziehern kursierten lange unterschiedliche Spekulationen. Schließlich geriet unter anderem der Ukrainer Wolodymyr Z. ins Visier der Ermittler, der Medienberichten zufolge Tauchlehrer sein soll. Er hielt sich nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Warschau zunächst in Polen auf, habe sich von dort aber in sein Heimatland abgesetzt.

Die deutschen Strafverfolger hatten sich mit einem Europäischen Haftbefehl an die polnischen Behörden gewandt. Bisher ist er nicht gefasst.

Ein Bild der Meeresoberfläche nach der Sprengung der Nord-Stream-Pipeline.

Der Generalbundesanwalt ist überzeugt, dass der Ukrainer Wolodymyr S. an der Nord-Stream-Sprengung beteiligt war. Dennoch konnte der Verdächtige unerkannt durch Deutschland reisen.

29.08.2024 | 1:35 min

"Nord Stream": Monatelange Suche nach Tätern

Durch Nord Stream 1 floss zuvor russisches Erdgas nach Deutschland. Nord Stream 2 war wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der folgenden politischen Streitigkeiten noch nicht in Betrieb. 

Es folgte eine monatelange Suche nach den Tätern und Diskussionen um die Beteiligung verschiedener Staaten, wie der Ukraine oder auch Russland. Die Behörden mehrerer Länder hatten nach dem Anschlag Ermittlungen aufgenommen. Dänemark und Schweden stellten die Verfahren aber ein.

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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Zerstörtes Gebäude in Charkiw (Ukraine), aufgenommen am 18.08.2025
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Quelle: dpa, AFP

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