Proteste in Tel Aviv:Tausende demonstrieren für Ende des Krieges
Tausende Israelis fordern in Tel Aviv ein Ende des Gaza-Krieges und die Freilassung der Geiseln. Auch US-Präsident Donald Trump wird zum Handeln aufgefordert.
In Tel Aviv sind Tausende Demonstrierende auf die Straße gegangen - auch mit einem Appell an US-Präsident Trump.
Quelle: APIn Israel haben Tausende Menschen für ein Ende des Krieges im Gazastreifen und die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln demonstriert. Die Menge versammelte sich am Samstagabend mit israelischen Flaggen und Fotos der Verschleppten auf dem sogenannten Platz der Geiseln in Tel Aviv.
Es war die erste Demonstration des Forums der Geisel-Angehörigen seit dem Krieg gegen den Iran. Während des zwölftägigen Krieges konnten die sonst wöchentlichen Proteste wegen eines Versammlungsverbots nicht stattfinden.
Mit einer Trauerfeier werden in Iran rund 60 getötete Generäle und Atomwissenschaftler geehrt. Sie waren während des zwölftägigen Krieges gegen Israel ums Leben gekommen.
28.06.2025 | 0:19 minEhemalige Geisel fordert Einsatz von Trump
"Der Krieg mit dem Iran endete mit einer Einigung. Der Krieg im Gazastreifen muss auf die gleiche Weise enden - mit einem Abkommen, das alle nach Hause bringt", erklärte das Forum der Geisel-Angehörigen vor der Demonstration. Einige Demonstranten forderten von US-Präsident Donald Trump, sich verstärkt für eine Vereinbarung mit der radikal-islamistischen Terrororganisation Hamas einzusetzen. "Präsident Trump, beenden Sie die Krise im Gazastreifen. Der Nobelpreis wartet", stand auf einem Plakat.
Im Gazastreifen gerät die Hilfsorganisation GHF unter Druck. Bei der Essensverteilung kamen laut UN rund 400 Palästinenser ums Leben. Israels Militär ermittelt nun.
28.06.2025 | 1:41 minDie frühere Hamas-Geisel Liri Albag wandte sich in einer Rede auf einer Kundgebung in Tel Aviv direkt an Trump und den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu:
Sie haben eine mutige Entscheidung zum Iran getroffen. Treffen Sie nun die mutige Entscheidung, den Krieg im Gazastreifen zu beenden und die Menschen nach Hause zu holen.
Liri Albag
Israel hatte vor gut zwei Wochen einen Großangriff auf den Iran gestartet und dies mit dem fortgeschrittenen iranischen Atom- und Raketenprogramm begründet. Der Iran reagierte mit Raketen- und Drohnenangriffen auf Israel. Nach Angriffen der USA auf iranische Atomanlagen trat am Dienstag nach zwölf Tagen Krieg eine Waffenruhe in Kraft. Seitdem wurden in Israel auch die Forderungen nach einem Ende des Krieges im Gazastreifen und einer Übergabe aller verbliebenen Geiseln wieder lauter.
ZDF-EU-Korrespondent Ulf Röller über Kanzler Merz beim EU-Gipfel, den Streit der EU-Staaten über ein Handelsabkommen mit den USA – und die Uneinigkeit im Umgang mit Israel.
26.06.2025 | 2:39 minTrump optimistisch, Israel bleibt skeptisch
Trump hatte am Freitag gesagt, er gehe davon aus, dass "innerhalb der nächsten Woche" eine Waffenruhe auch in Gaza erreicht werden könne. Israelische Beamte dämpften laut Medienberichten jedoch die Erwartungen. Demnach habe es bislang keine bedeutende Veränderung in den Positionen beider Seiten in den wichtigsten Streitpunkten gegeben, darunter die Forderung der Hamas nach Garantien für ein Ende des Krieges in Gaza.
Der Krieg im Gazastreifen war durch den brutalen Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.210 Menschen getötet, 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer werden 49 Geiseln von den Islamisten festgehalten, mindestens 27 von ihnen sind nach Angaben der israelischen Armee tot.