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Besuch in Schottland:Trump wettert gegen Migration - und spielt Golf
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Am Sonntag trifft Donald Trump im Zollstreit Ursula von der Leyen, erst mal aber spielt er Golf: Der US-Präsident besucht Schottland - und wettert gegen Windräder und Migration.
Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen hat US-Präsident Donald Trump am ersten Tag seines Schottland-Besuchs eine Runde Golf gespielt. Zusammen mit seinem Sohn Eric und dem US-Botschafter in Großbritannien, Warren Stephens, war er auf einem seiner Golfplätze in Turnberry im Südwesten Schottlands zu sehen.
Hunderte Menschen protestierten in anderen Städten Schottlands gegen den US-Präsidenten, der am Sonntag EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Schottland treffen und mit ihr über den USA-EU-Zollkonflikt sprechen will.
Bei seiner Ankunft am Freitagabend in Schottland hatte Trump zunächst Windräder und die Migration als Gefahren für Europa gegeißelt. Kurz nach der Landung der Präsidentenmaschine Air Force One am Flughafen Prestwick nahe Glasgow sagte er noch auf der Landebahn: "Diese Einwanderung bringt Europa um. Ihr solltet euch besser zusammenreißen, oder ihr werdet Europa nicht mehr haben." Die Einwanderung bezeichnete Trump dabei als "schreckliche Invasion".
Heftige Kritik Trumps an Windkraftanlagen
Zudem äußerte er sich vehement gegen den Ausbau von Windkraftanlagen:
Man fliegt darüber und sieht überall diese Windräder, die Eure schönen Felder und Täler ruinieren und Eure Vögel umbringen.
Donald Trump, US-Präsident
Trump ist ein vehementer Verfechter fossiler Energien, er treibt den Ausbau der Öl- und Gasförderung in den USA voran. Er lästert auch regelmäßig über erneuerbare Energien. Er spottete auch bereits über die Windkraft in Deutschland.
Die Labour-Partei des britischen Premierminister Keir Starmer hat sich ihrerseits verpflichtet, stark auf erneuerbare Energien zu setzen - insbesondere auch auf die Offshore-Windproduktion.
Großeinsatz der Polizei gegen Protestaktionen
Der Besuch war von einem Großeinsatz der schottischen Polizei begleitet, die durch Polizeikräfte aus anderen Landesteilen verstärkt wurde. Gesperrte Straßen und Polizeikontrollen verwandelten das sonst ruhige und malerische Turnberry in eine Sperrzone.
Trump auf dem Weg in sein Ressort "Turnberry".
Quelle: AP
Polizeibeamte auf vierrädrigen Motorrädern und Pferden, andere zu Fuß mit Polizeispürhunden, patrouillierten an dem geschichtsträchtigen Golfplatz, der bereits vier Mal Austragungsort der British Open für Männer war und der bis zu den Sandstränden und Dünen am Meer reicht.
An bestimmten Punkten waren Scharfschützen der Sicherheitskräfte positioniert.
Demonstrationen in Edingburgh und Aberdeen
Mehrere hundert Menschen demonstrierten vor dem US-Konsulat in der schottischen Hauptstadt Edinburgh sowie in Aberdeen, dort ist Trumps zweiter Golfplatz in der Nähe.
Teilnehmer hielten Schilder hoch mit Aufschriften wie "Schottland hasst Trump", manche schwangen auch palästinensische Flaggen. Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen hatten zu Demonstrationen gegen den Besuch des US-Präsidenten aufgerufen. Der Rentner Graham Hodgson sagte der Nachrichtenagentur AFP:
Viele Menschen trauen Trump nicht, und ich bin einer von ihnen,
Graham Hodgson. schottischer Rentner
Er bezeichnete Trump als "größenwahnsinnig". Vereinzelt waren bei Trumps Ankunft am Freitag aber auch Pro-Trump-Bekundungen am Flughafen zu sehen gewesen.
Quelle: dpa, AP, AFP
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