Trump in Schottland: Präsident warnt Europa und spielt Golf

Besuch in Schottland:Trump wettert gegen Migration - und spielt Golf

|

Am Sonntag trifft Donald Trump im Zollstreit Ursula von der Leyen, erst mal aber spielt er Golf: Der US-Präsident besucht Schottland - und wettert gegen Windräder und Migration.

26.07.2025, Turnberry: US-Präsident Donald Trump winkt Reportern zu, während er auf seinem Golfplatz Trump Turnberry in South Ayrshire Golf spielt – zu Beginn seiner fünftägigen Privatreise nach Großbritannien.
US-Präsident Trump trifft sich im Rahmen seiner Schottlandreise mit EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen. Ziel des Gesprächs ist es, eine Einigung im Zollstreit zu erreichen.26.07.2025 | 1:38 min
Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen hat US-Präsident Donald Trump am ersten Tag seines Schottland-Besuchs eine Runde Golf gespielt. Zusammen mit seinem Sohn Eric und dem US-Botschafter in Großbritannien, Warren Stephens, war er auf einem seiner Golfplätze in Turnberry im Südwesten Schottlands zu sehen.
Hunderte Menschen protestierten in anderen Städten Schottlands gegen den US-Präsidenten, der am Sonntag EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Schottland treffen und mit ihr über den USA-EU-Zollkonflikt sprechen will.
Annäherung im Handelsstreit?
Kommen sich die USA und die EU bei ihrem Streit um Handelszölle näher? Und was konnte die EU-Spitze beim Gipfel mit China erreichen?25.07.2025 | 1:55 min
Bei seiner Ankunft am Freitagabend in Schottland hatte Trump zunächst Windräder und die Migration als Gefahren für Europa gegeißelt. Kurz nach der Landung der Präsidentenmaschine Air Force One am Flughafen Prestwick nahe Glasgow sagte er noch auf der Landebahn: "Diese Einwanderung bringt Europa um. Ihr solltet euch besser zusammenreißen, oder ihr werdet Europa nicht mehr haben." Die Einwanderung bezeichnete Trump dabei als "schreckliche Invasion".
Polizeifahrzeug fahren auf dem Flughafen Leipzig/Halle an einem Airbus vor. Am Flughafen steht möglicherweise erneut ein Abschiebeflug bevor.
Die EU-Innenminister wollen irreguläre Migration weiter begrenzen. Abgelehnte Asylbewerber sollen zum Beispiel schneller in ihre Herkunftsländer oder Drittstaaten abgeschoben werden.22.07.2025 | 1:39 min

Heftige Kritik Trumps an Windkraftanlagen

Zudem äußerte er sich vehement gegen den Ausbau von Windkraftanlagen:

Man fliegt darüber und sieht überall diese Windräder, die Eure schönen Felder und Täler ruinieren und Eure Vögel umbringen.

Donald Trump, US-Präsident

Trump ist ein vehementer Verfechter fossiler Energien, er treibt den Ausbau der Öl- und Gasförderung in den USA voran. Er lästert auch regelmäßig über erneuerbare Energien. Er spottete auch bereits über die Windkraft in Deutschland.
Die Labour-Partei des britischen Premierminister Keir Starmer hat sich ihrerseits verpflichtet, stark auf erneuerbare Energien zu setzen - insbesondere auch auf die Offshore-Windproduktion.
Rechts im Bild ein Windrad mit brennenden Rotorenblättern. Im Hintergrund weitere Windräder in Flammen und orangenem Licht.
Windkraft-Gegner behaupten, dass Windräder gesundheitsschädlich und für ein Massensterben von Vögeln verantwortlich sind. Woher kommen diese Behauptungen und was ist dran? Faktencheck im Video.27.11.2023 | 18:14 min

Großeinsatz der Polizei gegen Protestaktionen

Der Besuch war von einem Großeinsatz der schottischen Polizei begleitet, die durch Polizeikräfte aus anderen Landesteilen verstärkt wurde. Gesperrte Straßen und Polizeikontrollen verwandelten das sonst ruhige und malerische Turnberry in eine Sperrzone.
Trumps Ankunft in Schottland
Trump auf dem Weg in sein Ressort "Turnberry".
Quelle: AP

Polizeibeamte auf vierrädrigen Motorrädern und Pferden, andere zu Fuß mit Polizeispürhunden, patrouillierten an dem geschichtsträchtigen Golfplatz, der bereits vier Mal Austragungsort der British Open für Männer war und der bis zu den Sandstränden und Dünen am Meer reicht.
An bestimmten Punkten waren Scharfschützen der Sicherheitskräfte positioniert.

Demonstrationen in Edingburgh und Aberdeen

Mehrere hundert Menschen demonstrierten vor dem US-Konsulat in der schottischen Hauptstadt Edinburgh sowie in Aberdeen, dort ist Trumps zweiter Golfplatz in der Nähe.
Teilnehmer hielten Schilder hoch mit Aufschriften wie "Schottland hasst Trump", manche schwangen auch palästinensische Flaggen. Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen hatten zu Demonstrationen gegen den Besuch des US-Präsidenten aufgerufen. Der Rentner Graham Hodgson sagte der Nachrichtenagentur AFP:

Viele Menschen trauen Trump nicht, und ich bin einer von ihnen,

Graham Hodgson. schottischer Rentner

Er bezeichnete Trump als "größenwahnsinnig". Vereinzelt waren bei Trumps Ankunft am Freitag aber auch Pro-Trump-Bekundungen am Flughafen zu sehen gewesen.
Quelle: dpa, AP, AFP

Mehr zur US-Politik

Die EU und Trumps Zollpolitik