US-Wahl: Was, wenn Biden oder Trump ausfallen?

Mögliche Last-Minute-Kandidaten:Wahl: Was, wenn Biden oder Trump ausfallen?

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Biden und Trump sind ältesten Präsidentschaftsanwärter aller Zeiten - einige sehen das mit Sorge. Was wäre, wenn sie unerwartet ausfallen? Diese Kandidaten könnten nachrücken.

Kombinationsbild: Joe Biden bei einer Rede in Las Vegas, am 19.03.2024, und Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in New Hampshire, am 16.01.2024 zeigt.

Was, wenn Trump oder Biden in letzter Minute ausfallen würden? Es gibt einige Last-Minute-Kandidaten. (Archivbild)

Quelle: Reuters

Das Rennen um das Weiße Haus liefern sich die beiden ältesten Präsidentschaftsanwärter aller Zeiten: Joe Biden ist 81 Jahre alt, Donald Trump ist 77 und wird vor der Wahl noch 78. Umfragen zufolge haben große Teile der Bevölkerung Bedenken wegen des hohen Alters der Kontrahenten - wiederkehrende Versprecher, Aussetzer oder Fauxpas von beiden befeuern das.

Hinzu kommen miese Zustimmungswerte für Biden und gleich vier Strafverfahren bei Trump, die ihn im schlimmsten Fall hinter Gitter bringen könnten.

Was wäre also der Plan B - und wer könnte als Last-Minute-Kandidat einspringen, wenn der US-Präsidentschaftskandidat der Demokraten oder der Republikaner in letzter Minute ausfallen sollte?

Vor Nominierungsparteitagen: Delegierte könnten frei entscheiden

Biden und Trump haben die internen Vorwahlen ihrer Parteien bereits gewonnen und sich dort die nötigen Delegiertenstimmen für die jeweiligen Nominierungsparteitage im Sommer gesichert. Dort sollen beide offiziell als Präsidentschaftskandidaten gekürt werden. Sollten Biden oder Trump vorher ausfallen, würde der jeweilige Parteitag, der üblicherweise eher eine choreografierte Krönungsmesse ist, zum Austragungsort für ein echtes Abstimmungsdrama.

Donald Trump

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06.03.2024 | 2:54 min

Die Delegierten wären dann nicht mehr an den Ausgang der internen Vorwahl in ihrem Bundesstaat gebunden, sondern frei in ihrer Entscheidung. Der Posten wäre offen für alle möglichen Hochkaräter der jeweiligen Partei, und es würden sicher diverse alternative Bewerber öffentlich ihre Ambitionen verkünden.

Die Delegierten würden dann beim Parteitag - vermutlich in diversen Wahlgängen und begleitet von heftigem Kandidaten-Lobbying und einigem Spektakel - den neuen Präsidentschaftskandidaten bestimmen. Der Politikwissenschaftler David Barker von der American University in Washington meint:

Das wäre so ziemlich das Aufregendste, was alle, die US-Politik verfolgen, in ihrem Leben erlebt haben.

David Barker, American University in Washington

Nach Nominierungsparteitagen: Entscheidung läge bei Parteiführung

Würden Biden oder Trump erst nach den Nominierungsparteitagen ausscheiden, dann wäre die jeweilige Parteiführung am Zug. Das Republican National Committee (RNC) hat knapp 170 Mitglieder, das Democratic National Committee (DNC) mehrere Hundert - mit Vertretern aus allen Bundesstaaten. Es wäre also zwar kein ganz kleiner Vorstandszirkel, dem die Entscheidung zufallen würde. Dennoch könnte es Experten zufolge übel aufstoßen, wenn der Beschluss allein in einer solchen Runde fiele. Dazu sagt Barker:

Das wäre beispiellos, und es würde sicherlich einen populistischen Aufstand auslösen.

David Barker, American University in Washington

Gerade bei den Republikanern könnten Kritiker anprangern, dass die "Establishment-Elite" der Basis Mitsprache verweigere, argumentiert er. Insofern wäre auch möglich, dass noch mal außer der Reihe ein Parteitag einberufen würde, falls das zeitlich und logistisch noch machbar wäre.

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Mögliche Kandidaten der Demokraten und Republikaner

Das sind mögliche Last-Minute-Kandidaten der Demokraten:





Diese Republikaner könnten nachrücken:





Die US-Wahl steht am 5. November an. Sollte der Wahlgewinner danach sein Amt nicht antreten können, ginge der Posten automatisch an dessen Vize. Das ist in der Verfassung geregelt.

Quelle: dpa

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