Deutschlandticket: Finanzierung bleibt ungewiss

Verkehrsministerkonferenz:Deutschlandticket: Finanzierung bleibt ungewiss

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Das Deutschlandticket soll bleiben, doch wer trägt zukünftig wie viel zur Finanzierung bei? Die Verkehrsministerkonferenz vertagt den Streit von Bund und Ländern ohne Ergebnis.

Proteste für das Deutschlandticket
Die Verkehrsminister haben am Sonntag in einer Sondersitzung über die Finanzierung des Deutschlandtickets beraten. Die neue Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag versprochen, den Preis stabil zu halten.27.06.2025 | 1:43 min
Für Fahrgäste und die Verkehrsbranche gibt es weiter keine Sicherheit, wie es mit dem Deutschlandticket über 2025 hinaus weitergeht. Die Verkehrsministerinnen und -minister von Bund und Ländern konnten sich auf einem Treffen in Berlin nicht auf eine weitere Finanzierung ab dem kommenden Jahr einigen.
Knackpunkt bleibt, wie mögliche Mehrkosten für die Verkehrsunternehmen ausgeglichen werden sollen. Auch über den künftigen Preis des Abos, der bisher bei 58 Euro pro Monat liegt, gab es am Freitag kein Übereinkommen.

Kostenverteilung bleibt Knackpunkt

"Wir Länder, wir stehen zum Deutschlandticket", sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) im Anschluss an die Sitzung. Über die 1,5 Milliarden Euro, die die Länder bisher zugesagt haben, könnten diese aber nicht mehr zahlen, betonte er. Bayern hat derzeit den Vorsitz in der Verkehrsministerkonferenz (VMK). Bernreiter verwies auf weitere Verhandlungen auf der nächsten regulären VMK-Sitzung im Herbst in Straubing.
Reisende steigen am Frankfurter Hauptbahnhof in einen Regionalzug ein.
2024 sind mit 11,4 Milliarden Fahrgästen rund fünf Prozent mehr Menschen mit Bus und Bahn gefahren als noch ein Jahr zuvor. Das zeigen Daten des Statistischen Bundesamtes.08.04.2025 | 0:21 min
Auch die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg (SPD) betonte, dass es weiter ein Deutschlandticket geben solle. "Bund und Länder bekennen sich dazu", sagte Berg. Auch der neue Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) habe, so Berg weiter, "gesagt, dass er auch weiter mit im Boot bleibt".
Zuvor hatte sich Schnieder im ZDF-Morgenmagazin erneut für eine Fortsetzung des Tickets ausgesprochen, war in der Frage der Finanzierung aber hart geblieben. Der Bund möchte, dass die nötigen Zuschüsse von drei Milliarden Euro weiter je zur Hälfte vom Bund und den Ländern bezahlt werden, sagte der CDU-Politiker. Der Beitrag des Bundes solle 1,5 Milliarden Euro nicht übersteigen, betonte Schnieder.
Schnieder: "Deutschlandticket fortsetzen"
Man müsse "Klarheit schaffen, wie das Deutschlandticket finanziert wird. Der Vertrieb muss besser werden, damit Nutzerzahlen nach oben gehen", so Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU).27.06.2025 | 7:16 min

Auch Ticket-Preis weiter ungeklärt

Das Deutschland-Abo gibt es seit Mai 2023; es ermöglicht seinen Inhaberinnen und Inhabern bundesweit Fahrten im öffentlichen Regional- und Nahverkehr. Der Preis für das Ticket hat sich im Januar um neun Euro auf 58 Euro pro Monat erhöht.
Finanziert wird das Angebot vor allem mit Mitteln von Bund und Ländern, die jeweils 1,5 Milliarden Euro zuschießen. Mehrkosten wurden bisher über die Preissteigerung und übriggebliebene Mittel aus dem Jahr 2023 abgedeckt. Doch für die Zeit nach 2025 gibt es noch keine Regelung.
Quelle: dpa, Reuters

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