Waffenstopp für Israel: 162 weitere Promis unterzeichnen Brief an Merz

Offener Brief an Merz:162 weitere Promis unterzeichnen Israel-Appell

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Über 160 weitere Prominente haben einen offenen Brief an Kanzler Merz unterschrieben. Sie schließen sich der Forderung nach einer neuen Gaza-Politik an. Doch es gibt auch Widerspruch.

Bildmontage von Dreien der prominenten Unterzeichner (v.l.): Schauspielerin Sandra Hüller, Regisseur Fatih Akin, Sängerin Nina Chuba
Unterstützen den Appell: Schauspielerin Sandra Hüller, Regisseur Fatih Akin und Sängerin Nina Chuba (von links).
Quelle: epa; Imago; Imago

Mehr als 160 weitere Schauspieler, Musiker und Medienleute haben sich dem Aufruf zu einem Stopp deutscher Waffenlieferungen an Israel angeschlossen. Zu den 162 Unterzeichnern zählen nach Angaben der Kampagnengruppe Avaaz unter anderem die Musiker Nina Chuba und Clueso, Regisseur Fatih Akin, der israelische Golden Globe Gewinner Ari Folman oder Schauspielerin Sandra Hüller. Die "Tagesschau" hatte zuerst darüber berichtet.
Vergangenen Donnerstag hatten bereits mehr als 200 Prominente in einem offenen Brief Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu einem Stopp der Waffenlieferungen sowie zu weiteren Sanktionen gedrängt. "Auch wir verurteilen die grauenvollen Verbrechen der Hamas aufs Schärfste. Aber kein Verbrechen legitimiert es, Millionen von unschuldigen Menschen auf brutalste Weise kollektiv zu bestrafen", hieß es darin.
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Gaza-Appell: Joko und Klaas bei Erstunterzeichnern

Damit haben mit Stand Mittwochfrüh 367 Prominente den Aufruf unterzeichnet. Zu den Erstunterzeichnern gehörten unter anderem Musiker Ski Aggu, Schauspielerin Katharina Thalbach oder die Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf.

Waffenstopp gefordert
:200 Prominente mit Gaza-Appell an Merz

Joko und Klaas und viele weitere bekannte Prominente gehören zu den Unterzeichnern: Sie appellieren an Merz, weitere Schritte zu unternehmen, um das Leid in Gaza zu lindern.
Die Moderatoren Joko Winterscheidt (l) und Klaas Heufer-Umlauf. (Archiv)
mit Video
Mit Blick auf die aktuelle Situation im Gazastreifen kritisierten die Initiatoren des Briefes auch, dass Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu angekündigt habe, den gesamten Gazastreifen zu besetzen. Israelische Medien hatten darüber berichtet. "Herr Merz, es ist höchste Zeit, zu handeln!", hieß es deshalb von den Initiatoren.
Der UN-Sicherheitsrat am 04.04.2018 in New York
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Offener Brief nicht unumstritten

An dem Aufruf gibt es aber auch Kritik - auch von anderen Kulturschaffenden. So ging etwa ein Youtube-Video viral, in dem die Filmemacherin und Journalistin Sarah Maria Sander den Unterzeichnenden "Gratismut ohne Risiko, ohne Haltung" vorwirft. Für sie ist die ganze Aktion "eine Show". Sander kritisiert, dass es beim Überfall der Hamas keine solchen Aufrufe von Künstlern gegeben habe.

Nahost-Konflikt
:Aktuelle Nachrichten zur Eskalation in Nahost

Israels Armee geht seit dem Terrorangriff der Hamas militärisch im Gazastreifen vor - die Verhandlungen in Katar über eine Waffenruhe wurden abgebrochen. Die Entwicklungen im Blog.
Hilftgüter werden über Gaza von der jordanischen Luftwaffe am Sonntag den 27.07.2025. abgeworfen.
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Quelle: dpa

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