Preiserhöhung ab 2026:49-Euro-Ticket kostet bald 63 Euro
Das Deutschlandticket, ehemals 49-Euro-Ticket, soll bereits ab 2026 teurer werden - um fünf Euro im Monat. Dabei hatte Schwarz-Rot eigentlich einen stabilen Preis versprochen.
Nach Beratungen der Verkehrsminister steht fest: 63 Euro im Monat soll das Abonnement des Deutschlandtickets ab Januar kosten, um Mehrkosten für die Verkehrsbetriebe auszugleichen.
18.09.2025 | 2:24 minDas Deutschlandticket soll ab kommendem Jahr 63 Euro im Monat kosten, fünf Euro mehr als bisher. Das haben die Länder auf der Verkehrsministerkonferenz in München beschlossen. Ab 2027 soll der Preis anhand eines Kostenindexes gebildet werden. Einfluss finden sollen zum Beispiel Lohn- und Energiekosten.
Union und SPD hatten in ihrem Koalitionsvertrag eigentlich versprochen, den derzeitigen Preis von 58 Euro zumindest vorerst zu halten. Die nächste Preiserhöhung sollte es demnach erst ab 2029 geben. ZDF-Hauptstadtkorrespondentin Christiane Hübscher sagt:
Das ist also - man muss es so klar sagen - ein Bruch des Koalitionsvertrages.
Christiane Hübscher, ZDF-Hauptstadtstudio
Das Deutschlandticket soll erneut teurer werden. NRW-Verkehrsminister Krischer (Grüne) kritisiert, die Bundesregierung habe ihre Zusage der Preisstabilität nicht eingehalten.
19.09.2025 | 5:01 minTicket verlor zuletzt eine Million Nutzer
Im Koalitionsvertrag heißt es auf Seite 27: "Das Deutschlandticket wird über 2025 hinaus fortgesetzt. Dabei wird der Anteil der Nutzerfinanzierung ab 2029 schrittweise und sozialverträglich erhöht."
Das Deutschlandticket wurde einst von der Ampel als 9-Euro-Ticket eingeführt. Später wurde es zum 49-Euro-Ticket, sollte aber Deutschlandticket heißen, weil damals schon absehbar war, dass es teurer werden dürfte.
Anfang des Jahres erhöhte sich der Preis auf 58 Euro im Monat. Daraufhin brach die Zahl der monatlichen Abonnenten um etwa eine Million ein. Im Februar 2025 ist die Nutzerzahl auf 13,5 Millionen gesunken. Im Dezember 2024 waren es noch 14,5 Millionen.
WISO-Moderator Marcus Niehaves macht den Praxis-Check und fragt sich: Wie gut funktioniert das 58-Euro-Ticket im Alltag? Oder kann das Deutschlandticket weg?
08.09.2025 | 17:01 minBund will Zuschuss nicht erhöhen
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) ist wegen der Haushaltsabstimmung im Bundestag gar nicht erst nach München gekommen, ließ sich von einem Staatssekretär vertreten.
Zuletzt hatte Schnieder immer wieder erklärt, dass der Bund nicht bereit sei, mehr als die zugesagten 1,5 Milliarden Euro jährlich für das Ticket auszugeben.
Bundestag: Die Generaldebatte über den Haushalt wurde zur Generalabrechnung mit der Regierung.
17.09.2025 | 3:33 minSchnieder begrüßt die Einigung über den Fortbestand des Deutschlandtickets. Durch die langfristige Absicherung könnten Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden nun ein stark vergünstigtes Jobticket anbieten.
Davon erhoffen wir uns nochmal einen deutlichen Anstieg der Abonnenten.
Patrick Schnieder, CDU
Grüne kritisieren Preiserhöhung
Kritik an der Preiserhöhung kommt unter anderem von den Grünen. Fraktionsvize Julia Verlinden fordert eine Ticketgarantie für einen Preis von 49 Euro und vergünstigte Abos für Geringverdiener und Azubis. Der Verkehrsclub Deutschland bemängelt, dass mit der Preiserhöhung "das Vertrauen von Millionen Fahrgästen" verspielt werde.
Das Deutschlandticket ist auch mit dem aktuellen Preis von 58 Euro günstiger als die bisherigen Nahverkehrs-Abos. Das heißt, den Verkehrsbetrieben gehen Einnahmen verloren, die sie bisher hälftig von Bund und Ländern zurückbekamen, jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr.
Aus dem Archiv: Minister Schnieder wollte im Juni "Klarheit schaffen, wie das Deutschlandticket finanziert wird".
27.06.2025 | 7:16 minDas Finanzproblem des Deutschlandtickets
Doch auch diese drei Milliarden reichen ab kommendem Jahr nicht mehr. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen prognostiziert für 2026 eine Finanzierungslücke von 800 Millionen Euro. Bei einer Erhöhung des Ticketpreises ist die Sorge, dass ein Teil der heute 13,5 Millionen Nutzer abspringt.
Den Preis für das Ticket bestimmt die Verkehrsministerkonferenz der Länder, der Bund ist dort nur Gast. Am Ende müsste der Bundesrat eine Erhöhung noch beschließen.
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