Der 1. FC Kaiserslautern hat sein Heimspiel gegen den FC Schalke 04 knapp mit 1:0 gewonnen. Die Pfälzer profitierten dabei gleich zweimal von VAR-Eingriffen.
Viel Kampf im Fritz-Walter-Stadion: Peter Remmert vom FC Schalke 04 und der Lauterer Maxwell Gyamfi.
Quelle: dpa
Der 1. FC Kaiserslautern hat die ersten drei Punkte der noch jungen Zweitligasaison eingefahren. Im Topspiel am Samstagabend behielten die Pfälzer zuhause gegen den FC Schalke 04 knapp mit 1:0 (0:0) die Oberhand. Marlon Ritter sorgte durch einen verwandelten Foulelfmeter für die Entscheidung in einer Partie, in der Schiedsrichter Martin Petersen unfreiwillig im Mittelpunkt stand.
Kaiserslautern erwischt besseren Start
Torsten Lieberknecht hatte seine Startelf gegenüber dem 0:1 in Hannover auf drei Positionen verändert: Ji-Soo Kim, Mika Haas und Daniel Hanslik ersetzten Jan Elvedi, Kenny Redondo und Ivan Prtajin. Schalkes neuer Coach Miron Muslic brachte Neuzugang Hasan Kurucay als zentralen Innenverteidiger für den gesperrten Nikola Katic, der nach einer Meniskus-Operation wieder genesene Kapitän Kenan Karaman nahm auf der Reservebank Platz.
Der FCK wäre nach einer Minute fast in Führung gegangen, als Hanslik aus spitzem Winkel zum Abschluss kam, Loris Karius im Schalker Kasten konnte den Ball aber parieren. In der Folge waren es die Gäste aus Gelsenkirchen, die die Spielkontrolle übernahmen. Schalke verteidigte wie schon beim 2:1-Auftaktsieg gegen Hertha BSC aggressiv und aufmerksam. Den Roten Teufeln hingegen fiel wenig ein, um sich in tornahe Räume durchzukombinieren.
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Wirklich gefährlich wurde aber auch Schalke selten. Die beste Chance vereitelte FCK-Keeper Julian Krahl, als er im Eins-gegen-eins die Oberhand behielt gegen Moussa Sylla (33.). So sahen die Fans auf dem ausverkauften Betzenberg eine temporeiche, intensiv geführte Partie mit vielen packenden Zweikämpfen, in der die ganz großen Höhepunkte in den Strafräumen aber fehlten.
VAR greift entscheidend ein
Nach dem Seitenwechsel profitierte der FCK von einem VAR-Eingriff: Schalkes Sechser Ron Schallenberg hatte Hanslik im Strafraum am Fuß getroffen. Petersen hatte zunächst weiterlaufen lassen, auf Intervention des Video-Assistenten und Ansicht der Bilder entschied er aber doch auf Strafstoß. Kapitän Ritter verwandelte souverän (55.).
Wir haben uns im Gegensatz zur letzten Woche besonders offensiv gesteigert und haben für mich verdient gewonnen.
„
FCK-Kapitän Marlon Ritter
Die Führung beflügelte den FCK spürbar, nach dem 1:0 schnürten die im Vergleich zum ersten Durchgang wesentlich aktiveren Hausherren Schalke hinten ein. Die Knappen wirkten vom Gegentor und der nun deutlich lauteren Kulisse beeindruckt.
Muslic reagierte und brachte Karaman für den rechten Schienenspieler Adrian Gantenbein (63.), wenig später kamen auch Taylan Bulut und Ex-FCK-Spieler Janik Bachmann aufs Feld. Lieberknecht antwortete, indem er Faride Alidou und Naatan Skyttä für Hanslik und Mahir Emreli einwechselte.
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Schalke brauchte 20 Minuten, um den Rückschlag zu verdauen. In der Schlussphase fand Königsblau wieder Lösungen im Spiel nach vorne und konnte sich vom Druck der Pfälzer befreien, was freilich auch daran lag, dass sich Kaiserslautern zurückzog und auf die Sicherung des knappen Vorsprungs fokussierte.
Zwölf Minuten Nachspielzeit
In der 83. Minute brauchte Petersen dann erneut Unterstützung vom VAR: Nach überhartem Einsteigen des zwei Minuten zuvor eingewechselten Leon Robinson gegen Bachmann hatte der Schiedsrichter vollkommen nachvollziehbar auf Platzverweis entschieden. Doch auch dieses Mal nahm der Referee seine Bewertung zurück und beließ es bei Gelb - eine durchaus diskutable Entscheidung.
Kaiserslautern gestattete den Schalkern in der Schlussphase keine klare Ausgleichschance mehr und überstand auch die zwölfminütige Nachspieltzeit. Alidou hatte gar das 2:0 auf dem Fuß, verfehlte aber den Kasten.
Wir werden nie nach Ausreden suchen oder Schiedsrichter attackieren. Die Jungs haben es ordentlich gemacht.
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S04-Trainer Miron Muslic
So steht am Ende ein 1:0-Sieg für den FCK, der aufgrund der Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel zwar nicht unverdient war, durch die beiden VAR-Eingriffe, von denen vor allem der zweite einige Fragen aufwirft, aber einen etwas faden Beigeschmack erhielt. Die Schalker dürfen mit dem Unparteiischen hadern, müssen sich aber den Vorwurf gefallen lassen, vor allem im zweiten Durchgang viel zu wenig Offensivkraft entwickelt zu haben.