Frankreich: Was das der Rücktritt von Lecornu für Macron bedeutet

Regierungskrise in Frankreich:Was der Lecornu-Rücktritt für Macron bedeutet

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Prof. Hélène Miard-Delacroix von der Sorbonne Université im Interview im Videocall vor einem gefüllten Buchregal.

Nur einen Monat nach seiner Ernennung ist Frankreichs Premierminister Lecornu zurückgetreten. Was das für Präsident Macron bedeutet – Analyse bei ZDFheute live.

In Frankreich ist überraschend Premierminister Sébastien Lecornu nach nur einem Monat im Amt und wenige Stunden nach Bekanntgabe seines Kabinetts zurückgetreten. Was das für Präsident Emmanuel Macron bedeutet, analysiert ZDFheute live.  

Moderatorin Christina von Ungern-Sternberg spricht mit der Politikwissenschaftlerin und Historikerin Prof. Hélène Miard-Delacroix von der Sorbonne Université. Sie sagt: Eine Möglichkeit sei nun der Einsatz einer sogenannten Expertenregierung. Diese könnte in der französischen Bevölkerung, die immer weniger Vertrauen in die Politik hat, gut ankommen. 

Frankreich rutscht immer tiefer in die politische Krise. Erst Anfang September hatte Macron den 39-jährigen Lecornu zum Regierungschef ernannt, der fünfte innerhalb von weniger als zwei Jahren. Am Sonntagabend war sein Kabinett bekanntgegeben worden. Daraufhin drohten Verbündete und Gegner umgehen mit dem Sturz der Regierung.  

Seit der Wiederwahl von Präsident Macron im Jahr 2022 ist die politische Lage in Frankreich zunehmend instabil. Seitdem ist das französische Parlament noch stärker zersplittert, was die Regierungsbildung erschwert. Es tobt ein erbitterter Streit darüber, wie das Land aus der Krise kommt. Mit mehr als 3,3 Billionen Schulden, ist Frankreich so hoch verschuldet wie kein anderes Land in der EU.  

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