Schiffsunglück vor Sizilien: Leiche von Milliardär geborgen

Schiffsunglück vor Sizilien:Leiche von Milliardär Lynch geborgen

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Nach dem Untergang der Luxusjacht "Bayesian" vor Sizilien suchen Taucher noch nach einer Vermissten. Bergen konnten sie die Leiche von Tech-Milliardär Mike Lynch.

Nach drei Tagen Suche besteht nun Gewissheit: Beim Untergang einer Luxusjacht vor der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien ist auch der britische Milliardär Mike Lynch ums Leben gekommen. Der Leichnam des 59-jährigen Unternehmers wurde von Spezialtauchern aus dem gesunkenen Segelboot an die Oberfläche gebracht.

Suche nach Tochter von Mike Lynch

Gesucht wird nach Angaben der Rettungskräfte jetzt nur noch nach seiner 18 Jahre alten Tochter. Insgesamt kamen bei dem Unglück am Montag sieben Menschen ums Leben, darunter zwei mit Lynch befreundete Ehepaare. Der Milliardär wollte mit der Segeltour einen Freispruch vor Gericht feiern.

Das Wrack der etwa 50 Meter langen "Bayesian", mit der der Lynch, Familie und Freunde unterwegs waren, liegt nun in etwa 50 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Das Schiff ist nach Angaben der Feuerwehr auf die Seite gekippt, was neben der Tiefe die Arbeiten unter Wasser erschwert.

Rettungskräfte

Taucher hatten in dem Wrack nach den Vermissten gesucht.

Quelle: AFP

Viele Fragen noch offen

Was am Tag des Unglücks geschah, ist derweil weiter unklar - viele Fragen sind noch offen. So blieb die in der Nähe liegende Jacht "Sir Robert Baden Powell" vom schweren Unwetter weitgehend verschont und war dann an der Bergung der 15 Menschen beteiligt, die gerettet werden konnten.

Wie die mehr als 50 Meter lange Megajacht derart schnell sinken konnte, bleibt weiterhin ein Rätsel. Experten hinterfragen, ob tatsächlich nur eine heftige Wasserhose die "Bayesian" auf die Seite kippen ließ, sodass Wasser in die offenen Luken eindringen konnte.

Auch die Frage nach der Position des Kiels stellt sich, der an einer so großen Segeljacht wie dieser einklappbar gewesen sein könnte, sodass sie in seichtere Gewässer am Hafen hätte einlaufen können. Jean-Baptiste Souppez, ein Forscher am Royal Institute of Naval Architects in London, sagte:

Es gibt viel Ungewissheit, ob sie einen Hubkiel hatte und ob er hochgestellt war.

Jean-Baptiste Souppez

Eine Woche Luxusurlaub auf der "Bayesian" für 195.000 Euro

Die "Bayesian" war am frühen Montagmorgen bei einem schweren Unwetter mit starken Winden vor dem Hafen von Porticello unweit der Inselhauptstadt Palermo untergegangen.

Die Jacht wurde 2008 von der italienischen Firma Perini Navi gebaut und bot Platz für zwölf Passagiere und zehn Besatzungsmitglieder. Laut Online-Charterfirmen konnte sie für 195.000 Euro pro Woche gemietet werden. Eine Besonderheit des Schiffs war der 75 Meter hohe Aluminiummast, einer der höchsten der Welt.

Quelle: dpa, AP, Reuters, AFP

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