Versicherungschef erschossen:NYC: Schütze hinterließ wohl Botschaft auf Hülsen
In New York City wurde ein Versicherungschef auf offener Straße erschossen. Der Verdächtige ist noch nicht gefasst. US-Medien berichten von Botschaften auf den Patronenhülsen.
Die Polizei sucht noch nach dem Schützen.
Quelle: epa"Delay" und "deny", also "verzögern" und "verweigern", soll auf den Patronenhülsen eingraviert worden sein, die nach den tödlichen Schüssen auf Brian Thompson gefunden worden sind. Das berichten US-Medien wie die "New York Times" und "CNN" übereinstimmend.
Es sind Begriffe, die von Versicherungsgesellschaften oft verwendet werden, um Ansprüche von Versicherten abzulehnen (zu spät/abgelehnt), schreibt die "New York Times".
Der Chef des US-Versicherers United Healthcare war am Mittwochmorgen von einem Mann vor einem Hotel- und Wohngebäude in der Nähe des Times Square niedergeschossen worden. Der 50-Jährige erlag den Verletzungen laut der New Yorker Polizei im Krankenhaus.
Polizei New York City
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Der Tatort liegt in der Nähe von Touristenmagneten wie der Radio City Music Hall und dem Museum of Modern Art.
UnitedHealthcare gehört zu den größten Krankenversicherern in den USA, beschäftigt 440.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 371 Milliarden Dollar (353 Milliarden Euro).
Brian Thompson war seit 20 Jahren im Unternehmen tätig und leitete UnitedHealthcare seit 2021.
Videoaufnahmen zeigen Mann in Kapuzen-Sweatshirt
Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen Thompson auf dem Gehweg vor dem Hilton-Hotel im New Yorker Stadtteil Midtown. Ein Mann in einem Kapuzen-Sweatshirt nähert sich dem United-Healthcare-Chef von hinten und schießt mit einer Waffe auf ihn. Der Täter floh anschließend auf einem Elektrofahrrad.
Ermittler stellten vorm Hotel mehrere Neun-Millimeter-Patronen sicher, zudem fanden sie ein Smartphone in einer Gasse, über die der Tatverdächtige geflohen war, wie der Leiter der Kriminalabteilung der New Yorker Polizei, Joseph Kenny, am Mittwoch mitteilte.
Alles deutet zum jetzigen Zeitpunkt darauf hin, dass das ein vorsätzlicher, organisierter und gezielter Angriff war.
Joseph Kenny, Chefinspektor der New Yorker Polizei (NYPD)
In den USA eskaliert die Waffengewalt. Ca. 400 Millionen Schusswaffen sind in Privatbesitz – die Opferzahlen auf Rekordhoch. Der Streit um strengere Waffengesetze spaltet das Land.
15.01.2023 | 43:13 minAuch nach Ansicht des New Yorker Bürgermeisters Eric Adams mache die Tat nicht den Eindruck eines "zufälligen Gewaltakts". Wie die "New York Times" unter Berufung auf Ermittler berichtet, soll Thompson kürzlich Drohungen erhalten haben. Konkretere Informationen dazu wurden nicht genannt.
Ex-FBI-Spezialagent: Schütze hat Tat sorgfältig geplant
Die Identität des mutmaßlichen Schützen sei noch nicht bekannt, die Behörden verfolgten mehrere Spuren, sagte ein hoher Beamter der Strafverfolgungsbehörden der "New York Times". Der Zeitung zufolge hatte die Waffe des Täters beim Abfeuern einen Schalldämpfer.
Michael Tabman, ein ehemaliger FBI-Spezialagent, glaubt, dass der Schütze voraussichtlich innerhalb von 72 Stunden gefasst werden kann. Es gebe viele Anhaltspunkte, darunter DNA-Spuren, die der Verdächtige hinterlassen haben könnte, sagt Tabman gegenüber ZDFheute.
Der Verdächtige könne sich nicht sehr lange verstecken. Er müsse Essen und Unterkunft finden. "Ich glaube nicht, dass er ein Experte darin ist, unter dem Radar zu bleiben", stellt Tabman fest. Die Tat habe er sorgfältig geplant und er sei im Umgang mit Schusswaffen versiert.
Der Verdächtige war höchstwahrscheinlich direkt oder indirekt von einer Verweigerung des Versicherungsschutzes durch eine Versicherungsgesellschaft betroffen.
Michael Tabman, ehemaliger FBI-Spezialagent
21.000 Tote in den USA 2021 durch Waffengewalt. Viele Amerikaner rüsten illegal auf, besorgen sich Waffenteile im Internet und montieren sie zusammen. Der Markt für sogenannte "ghost guns", Geisterwaffen, boomt.
18.05.2022 | 6:14 minDie Polizei hat noch kein mögliches Motiv des Verdächtigen genannt. Tabman bezweifelt allerdings, dass die Tat dem CEO selber galt. "Er ist wahrscheinlich eher ein Symbol."
Belohnung für Hinweise ausgesetzt
Für Hinweise, die zur Festnahme des Täters führen, wurde eine Belohnung von 10.000 US-Dollar (etwa 9.500 Euro) ausgeschrieben.
Quelle: epa
Katharina Schuster ist Reporterin im ZDF-Studio in Washington D.C.
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