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Flutkatastrophe in Texas:Mehr als 100 Tote - neue Unwetter drohen
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Nach der Flutkatastrophe in Texas melden die Behörden mehr als 100 Tote. Zudem drohen neue Unwetter in der betroffenen Region. Trump wehrt sich indes gegen Kritik an Kürzungen.
Nach der schweren Flutkatastrophe im US-Bundesstaat Texas wurden am Montag mehr als 100 Todesopfer registriert, wie die Nachrichtenagentur AP mitteilte. Laut örtlichen Behörden dürfte die Zahl noch weiter ansteigen. Die Suche nach Vermissten dauere an.
Zudem drohen in dem betroffenen Gebiet erneut gefährliche Unwetter. Der Wetterdienst warnte vor weiteren Sturzfluten. Es sei schwierig, die genauen Orte dafür zu bestimmen, aber jeder starke Regen sei jetzt potenziell gefährlich, hieß es von der Behörde.
Das erschwere den Rettern Evakuierungsmaßnahmen und die Suche nach Vermissten.
27 Tote in Mädchen-Sommercamp
Am Freitag war es in einem Urlaubsgebiet im Süden der USA binnen kurzer Zeit zu heftigen Überschwemmungen gekommen. Viele Kinder und Erwachsene hatten an Flussufern gecampt. Zeitraffer-Videoaufnahmen zeigen den rasanten Anstieg des Wassers.
Allein in einem christlichen Sommerlager für Mädchen starben 27 Kinder und Betreuer, wie das "Mystic Camp" auf seiner Website bekannt gab. Die Hütten des Camps am Ufer des Flusses Guadalupe waren bei der Sturzflut in der Nacht zum Freitag überschwemmt worden. 750 Mädchen sollen zum Zeitpunkt der Katastrophe in den dem Camp gewesen sein.
Auf dem Gelände am Flussufer spielten sich in der Unglücksnacht dramatische Szenen ab: Der texanische Gouverneur Greg Abbott berichtete von einem Mädchen, das vor der Überschwemmung auf einen Baum geflüchtet und dann von einem Hubschrauber gerettet worden sei.
Kritik an Trump-Kürzungen
Auch die Kürzungen der Regierung von US-Präsident Donald Trump beim Wetterdienst (NWS) unter seinem damaligen Berater Elon Musk gerieten in den Fokus. Medienberichten zufolge wurden seit Trumps Amtsantritt mehrere Hundert Meteorologen entlassen.
Der Präsident verneinte aber am Sonntag die Frage, ob er diese wieder einstellen würde. Die Katastrophe sei unvorhersehbar gewesen. Er sagte vor Journalisten:
Dies geschah innerhalb von Sekunden, niemand hat das erwartet.
Donald Trump, US-Präsident
Trump hatte für die betroffene Region den Katastrophenfall erklärt und damit weitere Bundeshilfen freigegeben.
Trump spricht von einer "Jahrhundertkatastrophe"
Auf seine Pläne angesprochen, die Katastrophenschutzbehörde (Fema) abzuschaffen oder drastisch zu verkleinern, sagte Trump, darüber könne später gesprochen werden. Nun sei diese mit der Lage in Texas beschäftigt.
Die Fema-Behörde sei zudem eine Angelegenheit seines demokratischen Vorgängers Joe Biden gewesen. Voraussichtlich am Freitag will Trump das Flutgebiet besuchen.
Das ist eine Jahrhundertkatastrophe, und es ist so schrecklich, das mit anzusehen.
Donald Trump, US-Präsident
Gefahren waren bekannt, aber Pläne für bessere Warnsysteme scheiterten
Da die Gefahr von Sturzfluten in dem betroffenen Gebiet bekannt sei, habe es schon vor Jahren Pläne für ein besseres Warnsystem gegeben, hieß es in Medienberichten.
So hätten örtliche Behörden darüber diskutiert, Sirenen und Pegelanzeigen zu installieren. Aus Kostengründen sei dies aber verworfen worden, schrieb die "New York Times".
Stattdessen seien die Menschen nun über Textnachrichten gewarnt worden, die für einige zu spät gekommen oder übersehen worden seien.
Erst vor wenigen Monaten sei zudem im texanischen Kongress ein Gesetzentwurf zur Verbesserung der Katastrophenhilfe gescheitert, meldete die Zeitung "The Texas Tribune".
Quelle: dpa, AFP, AP, Reuters, KNA
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