Ein Unwetter ist über Deutschland hinweggezogen: Auch in den nächsten Tagen soll es in Teilen Deutschlands vorerst ungemütlich bleiben.21.07.2025 | 1:02 min
Im Nordosten
Deutschlands war es zuletzt lange deutlich zu trocken. Seit dem vergangenen Wochenende sieht das jedoch anders aus: In kaum 24 Stunden hat es zum Teil mehr geregnet als typischerweise in einem ganzen Monat Juli im klimatischen Mittel.
Zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern: im Klimamittel kommen etwa 60 Liter pro Quadratmeter runter, aber bis Dienstag früh - 22. Juli 2025 - waren es innerhalb von 24 Stunden bis zu 100 Liter pro Quadratmeter. Flächiger Stark- und Dauerregen dieser Dimension - also regional das Erreichen von Monatssummen an Niederschlag innerhalb weniger Tage - kommt glücklicherweise nicht in jedem mitteleuropäischen Sommer vor.
Extrem hohe Temperaturen ungewöhnlich früh in diesem Sommer
Normalerweise erwarten wir im Sommer eher punktuellen Starkregen während heftiger Gewitter, die auch Sturmböen und Hagel mitbringen. Da wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, müssen wir jedoch im Zuge des
Klimawandels künftig im Sommer häufiger mit extrem ergiebigem Regen rechnen.
Kaum drei Wochen ist es her, als wir hier in Deutschland Temperaturen teilweise über 39 Grad hatten - das war ungewöhnlich früh im Jahr, da üblicherweise die heißesten Tage erst zwischen Ende Juli und Ende August auftreten. Denn die Temperaturen sowohl an Land wie auch im Wasser hinken dem Sonnenhöchststand immer etwas hinterher.
Der Deutsche Wetterdienst hat vor Unwetter und gefährlichem Starkregen gewarnt. Bislang ist die Lage vielerorts ruhiger geblieben als befürchtet.22.07.2025 | 1:29 min
Selbst Norwegen von Hitze betroffen
Doch die Hitze Ende Juni, Anfang Juli war bei uns in Deutschland nicht von langer Dauer. Andere Regionen in Europa litten viel stärker, so zum Beispiel
Griechenland mit mehr als 40 oder auf der iberischen Halbinsel mit 46 Grad.
Wie kann man sich vor hohen Temperaturen schützen? Was machen Städte gegen die zunehmende Hitze? Unter anderem spricht ein Notarzt über die gesundheitlichen Gefahren bei heißem Wetter.01.07.2025 | 2:58 min
Äußerst ungewöhnlich ist die Wärme in Skandinavien. So erlebt Mittelnorwegen gerade seit fast zwei Wochen Tageshöchstwerte über 30 Grad.
Wie könnte sich das Wetter in nächster Zeit entwickeln?
War es das also jetzt mit dem Sommer oder kommt da noch was? Natürlich "kommt da noch was". Aktuell sieht es zwar nicht nach einem stabilen Sommerhoch mit zwei Wochen am Stück Sonne und Wärme aus - ausgeschlossen ist das gleichwohl nicht.
Anfang August könnte sich das übliche Azorenhoch mal wieder nach Mitteleuropa ausweiten; das legen einige Wettermodelle nahe. Dadurch würde es bei uns - wie in diesem Monat durchaus üblich - wieder sonniger und wärmer.
Mehre Tage in Folge mit Temperaturen über 30 Grad Celsius - Hitzewellen dürften häufiger werden. Wie sollte sich Deutschland vorbereiten?02.07.2025 | 2:42 min
Für die nächsten acht bis zehn Tage allerdings stehen die Zeichen wohl eher auf typisch mitteleuropäischem Sommer: Mal sonnig, mal bewölkt, immer mal wieder Schauer und Gewitter, dazu Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad, auch mal an die 30 Grad.
Das vorhergesagte Wetter in Europa am Mittwoch 23.07.2025
Quelle: ZDF
Wenn wir ehrlich sind, ist es ja genau das, was wir uns alle wünschen: keine staubtrockenen Böden, eine geringe
Waldbrandgefahr, kostenloses Wasser für die Pflanzen auf Balkon oder Terrasse und guten Schlaf in kühlen Nächten. Und zwischendurch darf es auch mal Badewetter für alle im Urlaub an der See oder an den Binnenseen geben, die Wassertemperaturen zwischen 20 und 24 Grad haben.
Katja Horneffer ist Leiterin der ZDF-Wetterteams.
Der Klimawandel schreitet voran - abgeschwächt wird er, wenn wir weniger CO2 und andere Treibhausgase ausstoßen. Wichtige Daten zum Klimawandel im Überblick:
von Moritz Zajonz