EU und 26 Staaten fordern von Israel NGO-Zugang zu Gaza

Internationale Erklärung:EU und 26 Staaten fordern NGO-Zugang zu Gaza

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Vertreter der EU und von 26 Staaten fordern in einer gemeinsamen Erklärung von Israel, Hilfslieferungen nach Gaza zu ermöglichen. Deutschland ist nicht unter den Unterzeichnern.

Palästinenser stehen in der sengenden Hitze im Mawasi-Gebiet von Khan Yunis im südlichen Gazastreifen Schlange, um Trinkwasser aufzufüllen
Im Gazastreifen leiden die Menschen an Unterversorgung. Humanitäre Hilfe kommt bislang nicht im Land an.
Quelle: AFP

Angesichts der katastrophalen humanitären Situation im Gazastreifen haben die Europäische Union und weitere Staaten sofortige Maßnahmen gegen die "sich ausbreitende Hungersnot" gefordert. "Das humanitäre Leid in Gaza hat unvorstellbare Ausmaße erreicht", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die am Dienstag vom EU-Diplomaten und den verschiedenen Außenministern unterzeichnet wurde.
Es seien "dringende Maßnahmen" erforderlich, um "das Verhungern" in dem Palästinensergebiet "aufzuhalten und umzukehren". Zudem solle Israel "alle Hilfslieferungen internationaler Nichtregierungsorganisationen genehmigen" und deren Arbeit nicht länger behindern, heißt es in der Erklärung weiter.
Die Grenze zwischen Rafah und Ägypten.
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Deutschland nicht beteiligt

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas unterzeichnete die Erklärung - sowie die Außenminister von Australien, Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Irland, Italien, Japan, Kanada, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, das Vereinigte Königreich und Zypern. Deutschland ist kein Teil der Initiative.

Tödliche Gewalt darf an Verteilungsorten nicht eingesetzt werden, und Zivilisten, humanitäre Helfer und medizinisches Personal müssen geschützt werden.

Erklärung der EU-Kommission und weiterer Außenminister

Wegen der Notlage im Gazastreifen wächst international der Druck auf Israel. Die Menge an Hilfsgütern, die auf Landwegen und durch Luftabwürfe in das Küstengebiet gelangen, ist nach UN-Angaben weiterhin unzureichend. Den rund 2,4 Millionen Einwohner des Gazastreifens droht nach UN-Angaben eine "allgemeine Hungersnot".
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Erklärung hofft auf Waffenstillstand

In der Erklärung wird zudem auf die mögliche kommenden Verhandlungen in Katar hingewiesen. Man sei dankbar für die Bemühungen. Es brauche einen Waffenstillstand, der den Krieg beenden könne, die Freilassung der Geiseln ermögliche und die ungehinderte Einfuhr von Hilfsgütern auf dem Landweg nach Gaza sicherstelle.

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Quelle: AFP, dpa, ZDF

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