Ihre Warnungen vor Hamas wurden ignoriert:Das Schicksal der Soldatinnen der Unit 414
Junge Soldatinnen meldeten wochenlang Aktivitäten der Hamas, bevor sie selbst zu deren Opfern wurden. Die Geschichte eines Sicherheitsversagens, das Israel bis heute erschüttert.
7. Oktober 2023: Die Hamas greift Israel an. Schnell tötet sie mehr als 1.100 Menschen und nimmt fast 250 Geiseln. Wie die Soldatinnen der Unit 414 den Tag und die Wochen davor erlebt haben.
29.09.2025 | 43:50 minSie waren die Augen Israels direkt an der Grenze zu Gaza, doch niemand schien ihren Warnungen Glauben zu schenken. Die jungen, unbewaffneten Soldatinnen der Unit 414 waren im Stützpunkt Nahal Oz stationiert, weniger als einen Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Ihre Aufgabe: die Überwachung des Grenzzauns.
Hamas-Aktivitäten schon Wochen vor dem 7. Oktober gemeldet
Margaret Weinstein war eine der jungen Kämpferinnen, die für die Sicherheit Israels im Einsatz waren. "Wir waren seit Tagen in Alarmbereitschaft. Immer wieder haben sich Bewaffnete dem Zaun genähert und versucht, ihn zu zerstören und Sprengsätze zu legen", sagt die Soldatin in der ZDFinfo-Dokumentation "Unit 414 - Schicksalstag 7. Oktober".
Seit den traumatischen Terrorangriffen der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 haben wir den Krieg beobachtet, Menschen in Israel und Gaza getroffen und ihre Schicksale begleitet.
26.09.2024 | 29:57 minSchon Wochen vor dem Angriff meldeten die Späherinnen eine alarmierende Eskalation. Sie beobachteten Patrouillen von 40 bis 50 Hamas-Terroristen, die methodisch jeden Grenzposten inspizierten.
Doch ihre Berichte über immer offensivere Aktivitäten der Hamas verhallten ungehört - bis zum Morgen des 7. Oktober 2023, als ihre schlimmsten Befürchtungen zur Realität wurden. Über 1.000 Raketen feuerte die Hamas an diesem Tag auf Israel ab. An mehreren Stellen, auch nahe des Stützpunkts Nahal Oz, wurde der Zaun gesprengt, durch jeden Durchbruch kamen Hamas-Terroristen nach Israel.
Stützpunkt der Unit 414 am 7. Oktober 2023 überfallen
Während die diensthabenden Frauen im Kontrollraum sahen, wie Hamas-Mitglieder die Grenze durchbrachen, suchten rund 20 ihrer Kameradinnen, die keinen Dienst hatten, in einem Schutzraum Zuflucht. Die meisten Schutzsuchenden wurden durch Schüsse und Granaten schwer verletzt oder getötet, als die Hamas-Kämpfer den Stützpunkt stürmten.
Sieben Frauen überlebten, wurden gefesselt und als Geiseln nach Gaza gebracht. Fünf von ihnen kamen nach 477 Tagen Geiselhaft frei.
Ein israelischer Scharfschütze aus München soll mit einem Kameraden in Gaza unbewaffnete Zivilisten erschossen haben. In einem Video belastet der Kamerad den Münchner und sich selbst schwer.
01.10.2025 | 14:03 minMaya Desiatnik gelang es während des Angriffs, durch ein Toilettenfenster aus dem Kontrollraum zu fliehen, bevor sie von israelischen Soldaten gerettet werden konnte. "Wir haben gewarnt, dass etwas Schlimmes passiert. Nicht genau das, aber wir wussten, es würde etwas passieren", sagt sie.
Dass uns niemand zugehört hat, macht mich wütend.
Maya Desiatnik, wurde am 7. Oktober 2023 von israelischen Soldaten gerettet
Sehen Sie die Doku "Unit 414 - Schicksalstag 7. Oktober" am 7. Oktober um 22:30 Uhr bei ZDFinfo oder streamen Sie sie jederzeit bei Web und App.
Mit einem 20-Punkte-Plan will US-Präsident Trump den fast zwei Jahre währenden Konflikt im Gazastreifen beenden. Das sind die zentralen Punkte.
30.09.2025 | 1:22 minDrei Fehler kamen in Israel zusammen
Die Hamas hatte zuvor gezielt den Überfall auf den Stützpunkt Nahal Oz trainiert. Es gab maßstabsgetreue Nachbauten, sogar mit Schildern auf Hebräisch. Der Geheimdienst wusste davon. Und doch kam die israelische Armee erst nach gut sechs Stunden, um den Stützpunkt und die Umgebung zu befreien.
"Hier kommen gleich drei Fehler zusammen: Unterschätzung des Feindes, Arroganz und Selbstgefälligkeit", sagt Michael Koubi, ehemaliger Experte des israelischen Inlandsgeheimdienst Shin Bet. "Man glaubte, eine so kleine Gruppe könne Israel nichts anhaben."
Israels Aufmerksamkeit habe dem Atomprogramm im Iran und der Sicherheitslage im Westjordanland gegolten. Die Hamas habe man nicht ausreichend im Blick gehabt.
Nach dem Hamas-Überfall vom 7. Oktober 2023 holt Israel unter Netanjahus Führung zum Gegenschlag aus – mit verheerenden Folgen für Gaza. Welche Ziele verfolgt Benjamin Netanjahu?
28.09.2025 | 44:12 minForderung nach Aufklärung
Nach dem Überfall der Hamas traten die Spitzen des israelischen Sicherheitsapparats zurück, darunter der Generalstabschef und die Chefs der Geheimdienste. Angehörige von Opfern und die Opposition fordern eine Untersuchungskommission und lückenlose Aufklärung. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt das ab, solange der Krieg in Gaza anhält. Insgesamt starben am 7. Oktober 2023 mehr als 1.200 Menschen, 251 wurden verschleppt.
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