Nahost-Konflikt:Merkel: Israel muss sich wehren können
Seit Veröffentlichung ihrer Biografie meldet sich Altkanzlerin Merkel häufig zu Wort. Nun auch zur Lage in Nahost, die "völkerrechtlich nicht so ganz einfach" einzuschätzen sei.
Die frühere Kanzlerin äußert sich in einem Interview zum Selbstverteidigungsrecht Israels.
Quelle: ddpAltkanzlerin Angela Merkel steht im Nahost-Konflikt zum Selbstverteidigungsrecht Israels.
Wenn die einen erklären dürfen, sie wollen den Staat Israel auslöschen, muss der Staat Israel sich dagegen wehren können.
Angela Merkel, Altkanzlerin, in der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
Angesichts mancher Zweifel an der Vereinbarkeit des israelischen Vorgehens mit dem Völkerrecht betonte die CDU-Politikerin: "Wenn die Existenz eines Landes von der Hamas oder vom Iran infrage gestellt wird, ist das ja völkerrechtlich nicht so ganz einfach zu beantworten."
Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens haben mit Iran verhandelt. Versucht, diplomatische Wege aus der Krise zu finden. Der Krieg geht unterdessen weiter.
21.06.2025 | 2:24 minMerkel: "Die Ukraine hat Russland nie bedroht"
Völlig eindeutig sei hingegen die Lage im Ukraine-Krieg. "Evident völkerrechtswidrig ist der Überfall Russlands auf die Ukraine. Die Ukraine hat Russland nie bedroht und wurde trotzdem angegriffen", betonte Merkel.
Russland steht längst am Rand einer Rezession. Doch beim internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg inszeniert Putin sein Land als unbezwingbar.
20.06.2025 | 2:47 minDie frühere Kanzlerin äußerte sich in dem Interview auch zu anderen Themen, darunter Klimageld, Künstliche Intelligenz und eine mögliche Bundespräsidentin. Nach der Veröffentlichung ihrer Biografie im vergangenen Herbst meldete sich Merkel - eigentlich unüblich für frühere Regierungschefs - häufig zu Wort, unter anderem auch kritisch zu einem Unionsantrag zur Migrationspolitik im Bundestag, der, wie sie sagte, "sehenden Auges" nur mit den Stimmen der AfD beschlossen wurde.