Vor Alaska-Treffen: Was wollen die Europäer bei Trump erreichen?
FAQ
Videoschalten vor Putin-Treffen:Was wollen die Europäer bei Trump erreichen?
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Merz und andere Staatsoberhäupter wollen heute den US-Präsidenten zu Zusagen bewegen. Sie fordern: Kein Deal ohne die Ukraine beim Alaska-Treffen zwischen Trump und Putin.
Vor dem Treffen von Trump mit Putin wollen sich mehrere europäische Staaten mit dem US-Präsidenten abstimmen. Selenskyj betonte, dass Frieden nur mit der Ukraine gelingen kann.13.08.2025 | 0:31 min
Bleiben Europa und die Ukraine außen vor, wenn Donald Trump und Wladimir Putin am Freitag über die Zukunft des angegriffenen Landes verhandeln? Bei einer von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) initiierten Videokonferenz, an der heute auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnehmen soll, wollen europäische Staats- und Regierungschefs das verhindern. Selenskyj will sogar persönlich nach Berlin reisen, um an der Videokonferenz teilzunehmen.
Bei der Schalte mit dem US-Präsidenten geht es darum, eine gemeinsame Linie mit Trump für dessen Treffen mit Kremlchef Putin in Alaska zu finden. Fragen und Antworten.
Vor den Gipfeln zu Wegen hin zu einem möglichen Frieden sorgt der Vorschlag von ukrainischen Gebietsabtretungen für Diskussion. Die Mehrheit der EU-Staaten und Kiew lehnen ihn ab.12.08.2025 | 2:06 min
Wie sieht der Fahrplan für die Videoschalten aus?
Merz will enge europäische Verbündete der Ukraine um 14 Uhr im Lagezentrum des Kanzleramts zu einer Vorbesprechung der Folgeberatungen mit Trump zusammenschalten. Teilnehmen sollen die Staats- und Regierungschefs aus diesen Ländern:
Vor dem Treffen von Trump mit Putin wollen sich mehrere europäische Staaten mit dem US-Präsidenten abstimmen. Dafür ist Präsident Selenskyj persönlich nach Berlin gereist.13.08.2025 | 0:25 min
Weiter sind EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident António Costa, Nato-Generalsekretär Mark Rutte sowie Selenskyj dabei.
An der von 15 Uhr an geplanten Videoschalte mit Trump soll auch dessen Vizepräsident JD Vance teilnehmen. Im Anschluss will der Bundeskanzler die Ergebnisse in einer Runde aus Mitgliedern der sogenannten Koalition der Willigen unter Federführung von Deutschland, Frankreich und Großbritannien nachbesprechen. Merz plant, die Öffentlichkeit nach der Schalte mit Trump zu informieren.
Für die Videokonferenz mit US-Präsident Trump vor dem Alaska-Gipfel reist der ukrainische Präsident Selenskyj nach Berlin. ZDF-Korrespondentin Nicole Diekmann berichtet aus Berlin.13.08.2025 | 1:46 min
Was wollen die Europäer erreichen?
Die Europäer und Selenskyj befürchten, dass sich Trump und Putin in Alaska auf Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland verständigen könnten. Sie dürften von Trump eine Zusage erreichen wollen, dass er mit Putin keinen Deal über die Köpfe der Ukrainer und der Europäer hinweg macht.
Quelle: ZDF/Matthias Krüger
"Wenn schon nicht mit am Verhandlungstisch, dann zumindest vorher nochmal auf den US-Präsidenten einwirken - in der Hoffnung, dass es bis zum Treffen am Freitag hält. So lässt sich das große Ziel des Gesprächs heute beschreiben. Die europäischen Staatschefs werden das digitale Treffen heute nutzen, um ihre unverrückbaren Punkte klar zu machen: Es darf keinen Diktatfrieden geben, keine Lösung ohne die Ukraine und dass die Grenzen des Landes nicht mit Gewalt verschoben werden dürfen.
Es ist sicherlich auch kein Zufall, dass der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz europäische Staatschefs zusammengetrommelt hat, denen Trump wohlgesonnen ist: Frankreichs Emmanuel Macron, der britische Premier Keir Starmer, die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni. Aber auch der Nato-Generalsekretär Mark Rutte und die EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen nehmen an dem Gespräch teil und - natürlich - der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj."
Der deutsche Regierungssprecher Stefan Kornelius hatte erklärt, bei den Gesprächen solle es um weitere Handlungsoptionen gehen, um Druck auf Moskau zu erzeugen. Zudem solle über die Vorbereitung möglicher Friedensverhandlungen und damit verbundene Fragen zu Gebietsansprüchen und Sicherheiten gesprochen werden.
"Putin hat kein Interesse an einem einfachen Deal: Gebiete gegen Frieden. Er will die volle politische Kontrolle über die Ukraine", sagt der Militärexperte Nico Lange. 13.08.2025 | 2:55 min
Welches Ziel hat Trump beim Gespräch mit Putin?
Trump stellt das Treffen mit Putin als Versuch dar, einem Ende des seit rund dreieinhalb Jahre andauernden russischen Angriffskriegs näherzukommen. In diesem Zusammenhang sprach er von einem möglichen Gebietstausch zwischen der Ukraine und Russland. Am Montag versicherte Trump in Washington aber auch: "Ich werde keinen Deal machen" - dies sei nicht seine Aufgabe. Eine Waffenruhe würde er dennoch gern sehen, fügte er hinzu.
Trump kündigte an, er werde den ukrainischen Präsidenten und europäische Staats- und Regierungschefs direkt nach dem Gipfel über das Gespräch mit Putin zu informieren. Und Trump stellte ein Treffen von Selenskyj und Putin in Aussicht: "Das nächste Treffen wird mit Selenskyj und Putin sein, oder mit Selenskyj, Putin und mir."
Vor dem Treffen von Trump und Putin betonen die europäischen Staaten weiter, dass es keinen Deal ohne Beteiligung der Ukraine geben dürfe. Die Analyse bei ZDFheute live.11.08.2025 | 32:14 min
Was will Selenskyj?
Der ukrainische Präsident schloss jegliche Entscheidungen zur Ukraine beim Alaska-Gipfel von Trump und Putin erneut aus. Selenskyj zeigte sich zugleich überzeugt, dass es zu einem Dreiertreffen zwischen Trump, Putin und ihm kommen werde, um den Krieg zu beenden.
Er betonte, dass die Ukraine nicht auf ihre Gebiete im Osten verzichten wolle und könne. Der Donbass würde Russland zu einem späteren Zeitpunkt nur als "Sprungbrett" für einen neuen Krieg dienen, warnte Selenskyj - so wie schon die Krim als Sprungbrett für Moskaus Angriffe gegen die Südukraine gedient habe. Bei einer Aufgabe der ukrainischen Positionen im Donbass könnten Putins Truppen später in Richtung Charkiw, Saporischschja und Dnipropetrowsk vorstoßen.
Das Treffen von Trump und Putin könne nur ein Anfang sein, sagt Außenminister Wadephul (CDU). Man werde nicht zulassen, "dass über die Köpfe der Europäer hinweg entschieden wird".11.08.2025 | 6:51 min
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.