Selenskyj: "Ukrainer schenken ihr Land nicht dem Besatzer"
Selenskyj zu Putin-Forderungen:"Ukrainer schenken ihr Land nicht dem Besatzer"
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Der ukrainische Präsident Selenskyj betont vor dem geplanten Trump-Putin-Gipfel: die Ukraine wird keine Gebiete abtreten. Ein Treffen mit westlichen Vertretern verlief konstruktiv.
US-Präsident Trump hat versprochen, den Ukrainekrieg in kürzester Zeit zu beenden. Nun lädt er Putin nach Alaska ein, um zu verhandeln - ohne die Ukraine oder Europa.09.08.2025 | 2:17 min
"Jede Entscheidung gegen uns, jede Entscheidung ohne die Ukraine ist auch eine Entscheidung gegen den Frieden", erklärte Selenskyj in Onlinediensten. Ein Treffen mit Vertretern westlicher Verbündeter zu Erörterung der Pläne und der Positionierung der Ukraine verlief offenbar positiv.
Selenskyj gegen Gebietsabtretungen
Selenskyj ist nicht zu dem Gipfel in Alaska eingeladen. Er lehnt die Gebietsabtretungen ab, die sich in Plänen Russlands und der USA für ein Ende des Ukraine-Kriegs abzeichnen.
Wenn es nach Donald Trump geht, soll die Ukraine im Austausch für Frieden große Gebiete an Russland abtreten. Es geht dabei vor allem um die umkämpften und besetzten Regionen.09.08.2025 | 1:27 min
Der ukrainische Präsident betonte am Abend in einer Videobotschaft:
Der Weg zum Frieden für die Ukraine sollte gemeinsam und nur gemeinsam mit der Ukraine bestimmt werden, das ist das entscheidende Prinzip.
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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
Das sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Samstag. Bereits am Vortag hatte er per Videobotschaft betont, dass die Antwort auf die "territorialen Fragen der Ukraine in der Verfassung der Ukraine" stehe. "Davon wird niemand abweichen, und niemand kann abweichen."
Welche Erwartungen hat der Kreml an das Gipfeltreffen in Alaska? Und was sagen die Ukrainer zu möglichen Gebietsabtretungen? Die ZDF-Korrespondenten in Moskau und Kiew ordnen ein.09.08.2025 | 3:26 min
Selenkskyj hatte bereits am Vorabend bekräftigt:
Die Ukrainer werden ihr Land nicht dem Besatzer schenken.
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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
Dies unterstrich auch der französische Präsident Emmanuel Macron: Die Zukunft der Ukraine könne nicht ohne sie entschieden werden, erklärte er.
Von dem Treffen mit US-Präsident Trump sei kein Durchbruch zu erwarten, sagt Russland-Experte Janis Kluge. Kreml-Chef Putin gehe es nicht um Verhandlungsbereitschaft. 07.08.2025 | 16:56 min
Selenskyj: "Unsere Argumente wurden gehört"
Im Vorfeld des Gipfels laufen Gespräche in Großbritannien mit Vertretern der Ukraine und Verbündeter Staaten zu den neuesten Entwicklungen. Die Ukraine hat sich dabei laut Selenskyj mit Großbritannien, den USA, Frankreich, Deutschland, Italien, Finnland und Polen abgestimmt. Selenskyj bezeichnete das Treffens als konstruktiv. "Alle unsere Argumente wurden gehört", erklärt Selenskyj.
Der britische Außenminister David Lammy und US-Vizepräsident J.D. Vance hatten zu dem Treffen geladen, um die Pläne von Trump für die Ukraine genauer zu beraten. Die Zusammenkunft sollte auf Lammys offiziellem Landsitz Chevening südöstlich von London stattfinden. Dort hat der Minister gerade Vance zu Besuch, der in Großbritannien im Urlaub ist. Vorab hatte es bereits Gespräche zwischen dem britischen Premierminister Keir Starmer und Selenskyj gegeben.
Seit Kriegsbeginn ist für Fischer in der Ukraine das offene Meer Sperrgebiet wegen Seeminen und russischer Angriffen. Nur in Lagunen dürfen sie noch fischen. 08.08.2025 | 2:27 min
Trump: Gebietsaustausch "zum Wohle beider Seiten"
Medienberichten zufolge hat Präsident Putin vor einem Gipfel mit US-Präsident Trump gefordert, dass Russland die volle Kontrolle über die ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk bekommt. Dies würde die Preisgabe mehrerer Tausend Quadratkilometer Fläche und strategisch wichtiger Städte durch die ukrainische Armee bedeuten.
Trump sprach in Washington von einem Austausch von Gebieten, die bislang entweder von russischen oder ukrainischen Truppen gehalten würden, "zum Wohl beider Seiten". Details nannte er nicht. Trump und Putin planen ihr Gipfeltreffen für den 15. August im nördlichen US-Bundesstaat Alaska.
Die Ukraine verteidigt sich seit fast dreieinhalb Jahren gegen eine großangelegte russische Invasion.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.