Trump entsendet Atom-U-Boote nach Streit mit Medwedew
Abschreckung gegen Russland:Streit mit Medwedew: Trump verlegt Atom-U-Boote
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Nach einem Schlagabtausch mit Ex-Präsident Medwedew, hat US-Präsident Trump zwei US-Atom-U-Boote verlegen lassent. Für den Fall, dass die Aussagen mehr als Provokation seien.
US-Präsident Trump hat angekündigt, zwei Atom-U-Boote entsenden zu wollen - nach Streit mit Russlands Ex-Präsident Medwedew. Was er damit bezwecken möchte, analysiert ZDFheute live.01.08.2025 | 14:53 min
US-Präsident Donald Trump hat wegen der Auseinandersetzung mit dem früheren russischen Staatschef Dmitri Medwedew die Verlegung zweier Atom-U-Boote angeordnet. Dies geschehe "nur für den Fall, dass diese törichten und provokativen Äußerungen mehr als nur das sind", schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social.
Wohin die U-Boote genau verlegt werden, war zunächst unklar. Trump schrieb lediglich von "geeigneten Regionen".
Worte sind sehr bedeutend und können oft zu unbeabsichtigten Folgen führen.
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US-Präsident Donald Trump
Er hoffe, dass das nicht einer dieser Fälle sein werde.
US-Präsident Trump hat Atom-U-Boote in Richtung Russland entsendet. Auslöser ist ein Streit mit dem ehemaligen russischen Staatschef Medwedew über Trumps Ultimatum an Putin. 02.08.2025 | 0:17 min
ZDF-Korrespondent David Sauer sieht in der Ankündigung eher einen "symbolischen Akt". Für andere Mutmaßungen seien bisher auch zu wenig Details bekannt. Zudem sei es so, "dass auch in normalen Zeiten unabhängig von dieser verbalen Ankündigung amerikanische Atom-U-Boote die Weltmeere durchkreuzen", betont Sauer. Trump setze damit auch ein Zeichen, dass er
diese Provokationen und diese Beleidigungen, für die Dimitri Medwedew durchaus bekannt ist, nicht einfach so hinnimmt.
Ukraine-Krieg: Trump verkürzte Ultimatum für Russland
Trump und Medwedew streiten sich bereits seit Tagen öffentlich. Ausgangspunkt war Trumps neues Ultimatum, bei dem er die Frist für eine Waffenruhe oder einen Frieden zwischen Russland und der von Moskau angegriffenen Ukraine auf zehn Tage verkürzte - und mit Sanktionen drohte. Diese Frist läuft kommende Woche ab.
Medwedew, Vize-Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates und ein enger Vertrauter von Staatschef Wladimir Putin, drohte daraufhin auf der Plattform X unter anderem eine direkte militärische Auseinandersetzung zwischen Russland und den USA an.
Jedes Ultimatum sei demnach ein Schritt auf dem Weg zum Krieg, schrieb er und spielte auf das russische Nuklear-System "Tote Hand" an. Dieses ist dafür ausgelegt, halbautomatisch Atomraketen zu starten, sollte die russische Führung durch einen feindlichen Schlag ausgeschaltet werden.
ZDF-Korrespondent Armin Coerper aus Moskau zu US-Drohungen an Putin.15.07.2025 | 4:16 min
Hohe Zölle für Indien als Strafe gegen Russland
Später postete er, dass Trump, den er als "Opa" bezeichnete, kein Recht habe, Russland vorzuschreiben, wann es verhandeln solle. Medwedew schrieb auch, der US-Präsident solle sich an die Gefährlichkeit von Zombies erinnern, wenn er über den Tod der indischen und russischen Wirtschaft philosophiere.
Trump hatte erklärt, er wolle Indien auch wegen seiner Handelsbeziehungen mit Russland mindestens 25 Prozent Zölle und eine "Strafe" aufbrummen und nannte beide Volkswirtschaften tot.
Noch Mitte Juli stellte Trump Russland ein Ultimatum von 50 Tagen. Das hat er nun verkürzt.14.07.2025 | 1:43 min
Medwedew hat sich seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 als einer der rhetorisch schärfsten Gegner des Westens hervorgetan. Kreml-Kritiker werfen ihm vor, unberechenbar und unverantwortlich zu sein. Einige westliche Diplomaten schließen nicht aus, dass seine Äußerungen einen Einblick in die Denkweise der Kreml-Führung geben.
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.