Bundesaußenminister Wadephul reist nach Japan und Indonesien. In Anbetracht einer möglichen Bedrohung durch China, sei es das Ziel, die Partnerschaft im Indopazifik zu stärken.18.08.2025 | 0:21 min
Angesichts der Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen hat Außenminister
Johann Wadephul bei seinem Antrittsbesuch in
Japan die Bedeutung der Zusammenarbeit mit dem ostasiatischen Land hervorgehoben. Japan sei für Deutschland "der Premiumpartner" in Asien, sagte der CDU-Politiker zum Auftakt des Besuchs bei einem Treffen mit dem japanischen Außenminister Takeshi Iwaya in der Hauptstadt Tokio.
Deutschland verbinde mit Japan "eine langjährige, tiefe Freundschaft und eine enge Kooperation. Wir teilen gemeinsame Werte, wir haben gemeinsame Interessen", sagte Wadephul. Dies deutlich zu machen "in einer Zeit von Krisen und Kriegen ist, glaube ich, von herausgehobener Bedeutung".
Wadephul in Japan: "Engere Zusammenarbeit von Freunden"
Deutschland habe "klassische Verbündete, die uns nahestehen, die für uns wichtig sind, wie die Vereinigten Staaten von Amerika", fügte Wadephul hinzu und ergänzte: "Aber auch diese Freundschaften beinhalten heutzutage neue Herausforderungen."
Das Kräfteverhältnis in der Welt verändert sich. Auch Japan ist betroffen. Der ursprüngliche Deal: die USA schützen Japan vor China und sichern seinen Einfluss. Wie lange noch?17.08.2025 | 2:47 min
Die Kriege und Konflikte in der
Ukraine, im Gazastreifen und die mögliche nukleare Bewaffnung des Iran "machen deutlich, dass eine engere Zusammenarbeit von Freunden und natürlichen Verbündeten immer wichtiger wird".
Außenminister will Druck auf Russland erhöhen
Mit Blick auf die Ukraine sagte Wadephul bei dem Treffen mit Iwaya, beim heutigen Treffen von US-Präsident
Donald Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Partnern in Washington gehe es um Elemente einer Verhandlungslösung auf dem Weg zu einem gerechten Frieden.
"Feste Sicherheitsgarantien sind dafür zentral", sagte Wadephul. "Denn die Ukraine muss auch nach einem Waffenstillstand und Friedensschluss in der Lage sein, sich wirkungsvoll zu verteidigen." Der Druck auf Russland müsse erhöht werden, auch mit verstärkten Ukrainehilfen, so der Minister. Er dankte dafür, dass Japan die Ukraine bislang mit zwölf Milliarden Dollar unterstützt habe und Sanktionen gegen Russland durchsetze.
US-Sicherheitsgarantien gegenüber der Ukraine seien nicht gewiss, so ZDF-Korrespondent David Sauer. Die Einhaltung durch Trump und eine Zustimmung der Bedingungen seitens Putin seien "unzuverlässig".18.08.2025 | 3:00 min
Japans Außenminister: Kooperation mit Deutschland immer wichtiger
Der japanische Außenminister Iwaya sagte, die internationale Ordnung sei weiterhin schwierigen Herausforderungen ausgesetzt. Die Bedeutung der Zusammenarbeit und Kooperation Japans und Deutschlands als G7-Mitglieder wirtschaftsstarker Demokratien und die jeweils treibenden Kräfte in Asien und Europa werde immer wichtiger.
Wadephul wollte in Tokio auch Ministerpräsident Shigeru Ishiba sowie mehrere für Wirtschaftsbelange zuständige Minister treffen und plant eine Rede bei einer Friedensstiftung.
Peking: Wadephul heizt Spannungen in Asien an
Die chinesische Regierung hat Wadephul derweil scharf attackiert. Auf die Frage nach Wadephuls jüngsten Äußerungen zu
China warnte am Montag die Sprecherin des Außenministeriums in Peking, Mao Ning, davor, "zur Konfrontation anzustacheln und Spannungen anzuheizen".
Wadephul hatte am Sonntagabend vor seiner Abreise zu Besuchen in Japan und Indonesien ein "zunehmend aggressives Auftreten" Chinas in der Straße von Taiwan sowie im Ost- und Südchinesischen Meer angeprangert.
Karte, China-Südchinesisches-Meer
Quelle: ZDF
In Japan wird Außenminister Wadephul am Dienstag die Expo-Weltausstellung in Osaka besuchen, am Mittwoch reist er weiter nach Indonesien. Seine Rückkehr nach Deutschland ist für Freitag geplant.
Quelle: dpa, AFP