Sondierungsgespräche: Union und SPD starten schon am Freitag

Union und SPD:Sondierungsgespräche starten bereits am Freitag

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Schneller als erwartet wollen Union und SPD Sondierungsgespräche über eine mögliche schwarz-rote Koalition starten. Das erste Treffen ist bereits für den Freitag geplant.

SGS Schmiese

Ab morgen sollen die Sondierungen für eine mögliche schwarz-rote Bundesregierung starten. CDU und SPD schicken je neun Verhandler, wie das ZDF aus Parteikreisen erfuhr.

27.02.2025 | 1:23 min

Union und SPD wollen noch in dieser Woche die Sondierungen für eine gemeinsame Bundesregierung beginnen. Das erste Gespräch ist für Freitag geplant, wie das ZDF aus Parteikreisen von CDU/CSU und SPD erfuhr. Bei dem Treffen dürfte es darum gehen, erste grobe Linien und einen Zeitplan für die Koalitionsverhandlungen abzustecken. 

Nach ZDF-Informationen schicken beide Parteien je neun Verhandler. Für die Sozialdemokraten sitzen demnach die Parteichefs Lars Klingbeil und Saskia Esken am Tisch, außerdem Verteidigungsminister Boris Pistorius und Arbeitsminister Hubertus Heil. Ebenfalls im Verhandlungsteam: Generalsekretär Matthias Miersch, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, die beiden Ministerpräsidentinnen Manuela Schwesig und Anke Rehlinger sowie der Chef der NRW-SPD, Achim Post.

Bei der Union sollen Kanzlerkandidat Friedrich Merz, CSU-Chef Markus Söder sowie Unions-Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei, die Generalsekretäre Carsten Linnemann (CDU) und Martin Huber (CSU) sowie CSU-Politikerin Dorothee Bär, die stellvertretende CDU-Vorsitzende Karin Prien und der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer mitsondieren. Als neunte Person in dieser Gruppe nennt die Deutsche Presse-Agentur CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt.

Treffen am Freitag keine Koalitionsverhandlung

Die Gesprächspartner am Freitag sind noch nicht die "Unterhändler für eine Koalition", betont ZDF-Haupstadtkorrespondent Wulf Schmiese im heute journal. Das Treffen sei eben erst ein Sondierungsgespräch, keine Koalitionsverhandlungen:

Sondierung heißt, man lotet aus: Wo sind unsere Themen? Wo können wir einen gemeinsamen Nenner finden? Jetzt werden die Waffen aus dem Wahlkampf in den Schrank gelegt und man geht aufeinander zu.

Wulf Schmiese, ZDF-Haupstadtkorrespondent

sgs - gellinek schmiese

Warum trifft man sich so eilig? Weil „beide der Meinung sind, man habe keine andere Alternative, als dass DIESE beiden Parteien miteinander koalieren“, so Wulf Schmiese (ZDF).

27.02.2025 | 1:21 min

Schwierige Verhandlungen erwartet

Eine schwarze-rote Koalition ist nach der Bundestagswahl die wahrscheinlichste Regierung. Merz hat wiederholt deutlich gemacht, dass er etwa bis Ostern eine Regierung bilden möchte. Es werden allerdings schwierige Verhandlungen erwartet - bei Themen wie Migration, Schuldenbremse und Ukraine-Politik gibt es deutliche Differenzen.

Außerdem wurde im Wahlkampf viel Vertrauen zwischen den Parteien zerstört. Die SPD warf Merz Wort- und Tabubruch wegen einer gemeinsamen Abstimmung mit der AfD im Bundestag vor. Der CDU-Chef wetterte zuletzt scharf gegen "linke Spinner" und handelte sich dafür den Vorwurf der SPD ein, wie ein "Mini-Trump" aufzutreten.

Politologin zu Schwarz-Rot: "Gönnen können"

Nach der Wahl ist Schwarz-Rot die einzig realistische Koalitionsoption. Union und SPD hätten "eine Tradition im Kompromisse machen", sagt Politologin Kristina Weissenbach.

24.02.2025 | 4:08 min

Klingbeil hat wiederholt deutlich gemacht, dass es keinen Automatismus einer Regierungsbeteiligung gebe: "Ob es zu einer Regierungsbildung kommt, ob die SPD in eine Regierung eintritt, das steht nicht fest", sagte er. Über eine mögliche Regierungsbeteiligung will die SPD ihre Mitglieder entscheiden lassen.

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