Waldbrände in Brandenburg: Geruch zieht kilometerweit
Feuer in Sachsen und Brandenburg:Waldbrandgeruch zieht kilometerweit
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Die Waldbrandsituation in Brandenburg und Sachsen bleibt angespannt. Der Wind dreht und droht, bereits gelöschte Feuer wieder anzufachen. Brandgeruch zieht indes kilometerweit.
In den Waldbrandgebieten in Thüringen und Sachsen bleibt die Lage angespannt. An der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg sind 600 Kräfte im Einsatz.05.07.2025 | 0:17 min
Der Wind hat gedreht: Wegen des Waldbrandes in der Gohrischheide in Sachsen ist bis in weite Teile Brandenburgs hinein vor Brandgeruch gewarnt worden. Der Wind habe in Richtung Brandenburg gedreht und wehe nun aus südlicher Richtung, hieß es von der Einsatzleitung.
Feuerwehr warnt per App
Das Landratsamt in Meißen hatte die Lage zwar zuletzt als weitgehend stabil eingeschätzt. Dennoch waren am Mittag rund 650 Kräfte an den Löscharbeiten beteiligt.
Nachdem der Wind gedreht hatte, war der Brand an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg zeitweise sogar im Süden von Berlin zu riechen.
Die Waldbrände in der nordsächsischen Gohrischheide konnten weitgehend kontrolliert werden, berichtete ZDF-Reporterin Franziska Wunderlich am Freitag.04.07.2025 | 1:59 min
Noch kritischer könnte die Lage werden, wenn der Wind aus südlicher Richtung zunehme und die Temperaturen steigen, sagte der Einsatzleiter der Verbandsgemeinde Liebenwerda, Martin Neumann. Die Gohrischheide liegt an der Landesgrenze von Sachsen und Brandenburg.
Waldbrandrisiko in Deutschland
ZDFheute Infografik
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Nach Angaben des Landratsamtes in Meißen sind die Einsatzkräfte in Brandenburg darauf vorbereitet, dass das Feuer auch auf ihrem Gebiet wieder aufflammen könnte. Nach dem Ausbruch am Dienstag hatte sich der Waldbrand zeitweilig auch über die Landesgrenze ausgeweitet.
Zusätzliche Löschhubschrauber aus Bayern erwartet
Auf der Saalfelder Höhe in Thüringen konnten die Einsatzkräfte über Nacht eine Ausbreitung verhindern. "Wir haben die Lage gehalten, wie sie gestern war", berichtete der Sprecher des Landratsamtes, Peter Lahann. Tagsüber solle jetzt verstärkt gelöscht werden. Aktuell seien rund 600 Helfer im Einsatz. Zusätzlich zu Hubschraubern der Landes- und Bundespolizei sollte noch ein vierter Hubschrauber kommen.
In Thüringen und an Sachsens Grenze zu Brandenburg kämpfen Hunderte Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Ortsteile wurden evakuiert, der Katastrophenalarm gilt.04.07.2025 | 1:35 min
Am Vormittag waren drei Helikopter des Freistaats Thüringen, der Bundespolizei und aus Bayern in der Luft, sagte Lahann. Ein viertes Fluggerät aus Bayern war für den Nachmittag angekündigt.
Ministerpräsident dankt Einsatzkräften
Unterdessen reiste Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) in das Brandgebiet. In der Einsatzzentrale dankte er den Helfern für ihre Leistung in den vergangenen Tagen. "Das ist ein großes Teamspiel." Das Feuer war am Mittwoch nahe des Saalfelder Ortsteils Gösselsdorf aus bislang unbekannter Ursache ausgebrochen und hatte sich schließlich auf eine Fläche von mindestens 250 Hektar ausgebreitet. Der Katastrophenfall wurde ausgerufen.
Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) kritisierte, die Einsatzkräfte in Deutschland seien nicht optimal für die wachsende Gefahr durch Waldbrände gerüstet. Zudem müssten alte Munitionsreste systematisch beseitigt werden. Auch fehlende Wasserentnahmestellen und große Mengen an Totholz verschärften die Lage zusätzlich.
Die Tendenz ist eindeutig: Deutschland wird wärmer und trockener.
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Ulrich Cimolino, Vorsitzender des DFV-Arbeitskreises Waldbrand
"Wenn Sie 2025 dazuzählen, sprechen wir von fünf oder sechs Waldbrandjahren innerhalb von acht Jahren. Das kenne ich aus den Statistiken der letzten 160 Jahre nicht", so Cimolino, in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Samstag.