Gaza-Gespräche in Ägypten noch ohne Durchbruch

Hamas will wohl Kriegsende :Noch kein Durchbruch bei Gaza-Gesprächen - wo es hakt

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Auch am zweiten Tag der Gaza-Gespräche in Ägypten gibt es keinen Durchbruch. Beide Seiten "beharren fest auf ihren Positionen." Wo liegen die Knackpunkte?

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Bei den Gaza-Gesprächen in Ägypten gibt es auch nach dem zweiten Verhandlungstag keine wirklichen Fortschritte. Dieser sei ohne bedeutende Zusagen zu Ende gegangen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur heute aus dem Umfeld der Gespräche. Die Situation sei "im Vergleich zum ersten Tag unverändert" und Israel wie auch die Hamas "beharren fest auf ihre Positionen".

Aus den Verhandlungskreisen hieß es, die Hamas fordere Garantien, dass Israel seine Angriffe nach der Freilassung von Geiseln aus Gaza nicht fortsetzen werde. Die Hamas fordere deshalb ein vollständiges Kriegsende vor einem möglichen Austausch von Geiseln gegen palästinensische Gefangene. Die israelische Delegation habe zu diesen Fragen bisher keine Zusagen gemacht, hieß es.

Welche palästinensischen Gefangenen kommen frei?

Offizielle Mitteilungen der Hamas oder Israels, die durch Vertreter der USA, Katars und Ägyptens indirekt miteinander verhandeln, gab es zu diesen Punkten nicht. Die befürchtete Fortsetzung der Angriffe durch Israel ist aber eine der größten Sorgen der Hamas in Gesprächen darüber, ob sie einige oder alle der noch verbleibenden Geiseln aus ihrer Gewalt lassen wird.

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Strittig ist Medienberichten zufolge auch, welche palästinensischen Gefangenen Israel im Gegenzug freilassen müsste. Die Hamas fordere die Freilassung prominenter Figuren wie Marwan Barghuti und Ahmed Saadat, wie der staatsnahen ägyptische TV-Sender Al-Kahira News berichtete. Israel lehnt deren Freilassung ab.

Witkoff nimmt an Gaza-Gesprächen teil

Barghuti aus der Führungsebene der Fatah-Bewegung ist der prominenteste palästinensische Häftling in Israel. Er war 2004 wegen fünffachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Saadat ist der Generalsekretär der radikalen Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP). Er wurde 2008 zu 30 Jahren Haft verurteilt.

Die Gespräche sollen am Mittwoch fortgesetzt werden - dann laut Verhandlungskreisen auch unter Beteiligung des US-Sondergesandten Steve Witkoff. Dieser hält sich seit Montag in Scharm el Scheich auf. Mit ihm könnten die Chancen steigen, dass Israel in strittigen Punkten etwas mehr Zugeständnisse macht.

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