Durch die israelischen Pläne für eine Besetzung der Stadt Gaza und anderer Gebiete könnte sich die humanitäre Lage im Gazastreifen weiter verschärfen.
Quelle: AFP
Bei neuen Gesprächen für eine Waffenruhe im
Gazastreifen und die Freilassung von
Geiseln der radikal-islamistischen Terrororganisation Hamas zeichnet sich Bewegung ab. Die Hamas habe einem Vorschlag der Vermittler Ägypten und Katar grundsätzlich zugestimmt, bestätigte ein Funktionär der Terrororganisation. Details zu Inhalten gab es zunächst nicht.
Ein israelischer Regierungsvertreter bestätigte, dass eine entsprechende Mitteilung der Hamas eingegangen sei. Eine Stellungnahme der Regierung in Jerusalem in der Sache lag zunächst nicht vor. Der ägyptische Außenminister Badr Abdelatti sagte der AP, die Unterhändler wollten nun auch den US-Gesandten Steve Witkoff zu den Gesprächen einladen.
In Israel fanden Proteste für ein Ende des Gaza-Krieges und die Freilassung der Geiseln statt. Viele Straßen wurden blockiert und es wurde zu einem landesweiten Streik aufgerufen.18.08.2025 | 0:18 min
Netanjahu: Hamas steht unter Druck
Israels Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu sagte in einer Videobotschaft, er habe die Medienberichte über eine "positive Antwort" der Hamas vernommen. Man könne von ihnen nur einen Eindruck gewinnen: Die Hamas stehe unter enormem Druck.
Israelische Medien hatten in den vergangenen Tagen berichtet, der Regierungschef sei nur zu einem Abkommen bereit, wenn es die Freilassung aller im Gazastreifen noch verbliebenen Geiseln beinhaltet und den Krieg zu den israelischen Bedingungen beendet.
Israels Sicherheitskabinett hatte vor gut einer Woche eine Ausweitung des Gaza-Kriegs beschlossen. Der Plan sieht die Einnahme der Stadt Gaza und zentraler Flüchtlingslager zur Zerschlagung der Hamas vor. Eines der Ziele Israels dabei dürfte es sein, die Hamas noch weiter unter Druck zu setzen.
Israel setzt seine verstärkten Angriffe im Gazastreifen fort. Nach palästinensischen Angaben wurden dabei mindestens 89 Menschen getötet.14.08.2025 | 0:22 min
Aktualisierte Fassung von Witkoff-Vorschlag
Ägypten und
Katar vermitteln mit Unterstützung der
USA in dem Konflikt. Der neueste Waffenruheentwurf basiert laut Berichten auf einem Vorschlag des US-Gesandten Witkoff für eine 60-tägige Waffenruhe.
Er sieht ägyptischen Regierungskreisen zufolge eine 60-tägige Unterbrechung der israelischen Militäroperationen vor. In dieser Zeit soll die Hälfte der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Gegenzug für die Freilassung einiger palästinensischer Gefangener freikommen.
Gaza hungert, in Israel bangen Angehörige. Netanjahus Pläne spalten Familien – und das Land.13.08.2025 | 6:51 min
Trump zweifelt an Sinn von Gesprächen
US-Präsident
Donald Trump schien die Sinnhaftigkeit von Gesprächen mit der Hamas in Zweifel zu ziehen. "Wir werden die Rückkehr der übrigen Geiseln nur erleben, wenn die Hamas konfrontiert und zerstört wird", schrieb er am Montag auf seiner Plattform Truth Social. "Je früher das stattfindet, desto besser werden die Erfolgschancen sein."
Die indirekten Verhandlungen zwischen
Israel und der Hamas waren Ende Juli erneut ins Stocken geraten. Nach israelischer und amerikanischer Darstellung hatte die Hamas die Verhandlungen mit überzogenen Forderungen zum Entgleisen gebracht.
Die Delegationen der USA und Israels wurden daraufhin zu Konsultationen in ihre jeweiligen Hauptstädte zurückberufen. Seitdem gab es keine Fortschritte.
Israel geht seit dem Terrorangriff der Hamas militärisch im Gazastreifen vor. Die humanitäre Lage dort spitzt sich zu. Netanjahu will den Einsatz nun ausweiten. Mehr im Blog.
Quelle: dpa, AP, AFP, Reuters