Nahost: Hamas stimmt neuem Vorschlag für 60-tägige Waffenruhe zu

Bewegung bei Gaza-Verhandlungen:Hamas wohl offen für neuen Waffenruhe-Vorschlag

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Die Hamas reagiert positiv auf einen neuen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen. Nach Ansicht von Israels Ministerpräsident Netanjahu steht die Terrorgruppe unter Druck.

Trümmer und zerstörte Gebäude im Stadtteil al-Tuffah in Gaza-Stadt am 14. August 2025
Durch die israelischen Pläne für eine Besetzung der Stadt Gaza und anderer Gebiete könnte sich die humanitäre Lage im Gazastreifen weiter verschärfen.
Quelle: AFP

Bei neuen Gesprächen für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln der radikal-islamistischen Terrororganisation Hamas zeichnet sich Bewegung ab. Die Hamas habe einem Vorschlag der Vermittler Ägypten und Katar grundsätzlich zugestimmt, bestätigte ein Funktionär der Terrororganisation. Details zu Inhalten gab es zunächst nicht.
Ein israelischer Regierungsvertreter bestätigte, dass eine entsprechende Mitteilung der Hamas eingegangen sei. Eine Stellungnahme der Regierung in Jerusalem in der Sache lag zunächst nicht vor. Der ägyptische Außenminister Badr Abdelatti sagte der AP, die Unterhändler wollten nun auch den US-Gesandten Steve Witkoff zu den Gesprächen einladen.
Eine Großdemonstration in Tel Aviv mit vielen Menschen ist zu sehen.
In Israel fanden Proteste für ein Ende des Gaza-Krieges und die Freilassung der Geiseln statt. Viele Straßen wurden blockiert und es wurde zu einem landesweiten Streik aufgerufen.18.08.2025 | 0:18 min

Netanjahu: Hamas steht unter Druck

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte in einer Videobotschaft, er habe die Medienberichte über eine "positive Antwort" der Hamas vernommen. Man könne von ihnen nur einen Eindruck gewinnen: Die Hamas stehe unter enormem Druck.
Israelische Medien hatten in den vergangenen Tagen berichtet, der Regierungschef sei nur zu einem Abkommen bereit, wenn es die Freilassung aller im Gazastreifen noch verbliebenen Geiseln beinhaltet und den Krieg zu den israelischen Bedingungen beendet.
Israels Sicherheitskabinett hatte vor gut einer Woche eine Ausweitung des Gaza-Kriegs beschlossen. Der Plan sieht die Einnahme der Stadt Gaza und zentraler Flüchtlingslager zur Zerschlagung der Hamas vor. Eines der Ziele Israels dabei dürfte es sein, die Hamas noch weiter unter Druck zu setzen.
Gaza-Stadt
Israel setzt seine verstärkten Angriffe im Gazastreifen fort. Nach palästinensischen Angaben wurden dabei mindestens 89 Menschen getötet.14.08.2025 | 0:22 min

Aktualisierte Fassung von Witkoff-Vorschlag

Ägypten und Katar vermitteln mit Unterstützung der USA in dem Konflikt. Der neueste Waffenruheentwurf basiert laut Berichten auf einem Vorschlag des US-Gesandten Witkoff für eine 60-tägige Waffenruhe.
Er sieht ägyptischen Regierungskreisen zufolge eine 60-tägige Unterbrechung der israelischen Militäroperationen vor. In dieser Zeit soll die Hälfte der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Gegenzug für die Freilassung einiger palästinensischer Gefangener freikommen.
DemonstrantInnen mit Plakaten, in der Mitte sitzt eine Frau auf den Schultern eines Mannes.
Gaza hungert, in Israel bangen Angehörige. Netanjahus Pläne spalten Familien – und das Land.13.08.2025 | 6:51 min

Trump zweifelt an Sinn von Gesprächen

US-Präsident Donald Trump schien die Sinnhaftigkeit von Gesprächen mit der Hamas in Zweifel zu ziehen. "Wir werden die Rückkehr der übrigen Geiseln nur erleben, wenn die Hamas konfrontiert und zerstört wird", schrieb er am Montag auf seiner Plattform Truth Social. "Je früher das stattfindet, desto besser werden die Erfolgschancen sein."
Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas waren Ende Juli erneut ins Stocken geraten. Nach israelischer und amerikanischer Darstellung hatte die Hamas die Verhandlungen mit überzogenen Forderungen zum Entgleisen gebracht.
Die Delegationen der USA und Israels wurden daraufhin zu Konsultationen in ihre jeweiligen Hauptstädte zurückberufen. Seitdem gab es keine Fortschritte.

Nahost-Konflikt
:Aktuelle Nachrichten zur Eskalation in Nahost

Israel geht seit dem Terrorangriff der Hamas militärisch im Gazastreifen vor. Die humanitäre Lage dort spitzt sich zu. Netanjahu will den Einsatz nun ausweiten. Mehr im Blog.
Hilftgüter werden über Gaza von der jordanischen Luftwaffe am Sonntag den 27.07.2025. abgeworfen.
Liveblog
Quelle: dpa, AP, AFP, Reuters

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