Rom: Hunderttausende bekunden Solidarität mit Palästinensern

Solidaritätskundgebung in Rom:300.000 gehen für Palästinenser auf die Straße

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Hundertausende haben sich in Rom zu einer Solidaritätskundgebung für die Menschen in Gaza versammelt. Die Proteste galten auch Regierungschefin Meloni und der Regierung Israels.

Demonstranten in Rom bei einer Pro-Palästina-Kundgebung
Rund 300.000 haben sich bei der Pro-Palästina-Demo in Rom versammelt.
Quelle: AP

Hunderttausende Menschen haben am Samstag in Rom ihre Solidarität mit den notleidenden Menschen im Gazastreifen bekundet und gegen die fortgesetzten Angriffe von Israel protestiert. Der Demonstrationszug bewegte sich von der zentralen Piazza Vittorio hin zum Viertel San Giovanni, wo Redner ein Ende der israelischen Angriffe forderten und der Rechtsaußen-Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni Komplizenschaft mit der Regierung von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vorwarfen.
Israel, Tel Aviv: Menschen nehmen an einer Demonstration teil.
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300.000 bei Solidaritätskundgebung in Rom

"Stopp das Massaker, Stopp die Komplizenschaft!", stand auf einem weißen Banner am Beginn des Demonstrationszuges, der ein Meer von rot-weiß-grünen palästinensischen Flaggen, von Friedensfahnen und auch Symbolen der "Free Palestine"-Bewegung zeigte. Nach Angaben der Organisatoren beteiligten sich rund 300.000 Menschen an dem Protestmarsch, was von der Polizei später bestätigt wurde.
Die Vorsitzende der oppositionellen Demokratischen Partei, Elly Schlein, sprach von einer "enormen Reaktion der Bevölkerung" gegen den Krieg. Auch die Fünf-Sterne-Bewegung und das Links-Grün-Bündnis unterstützten den Protest. Von der Demonstration gehe die Botschaft aus, dass "das Massaker an den Palästinensern und die Verbrechen der rechtsextremen Regierung Netanjahu" gestoppt werden müssten, sagte Schlein. 
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Die humanitäre Situation im Gazastreifen bleibt angespannt. Ständige Angriffe und der fehlende Zugang zu dringend benötigten Hilfsgütern belasten die Bevölkerung schwer. 06.06.2025 | 1:20 min

"Ein anderes Italien" zeigen

Der Welt solle "ein anderes Italien" gezeigt werden, so Schlein weiter. "Ein Italien, das nicht schweigt, wie es die Regierung Meloni tut, ein Italien, das stattdessen Frieden will, einen sofortigen Waffenstillstand, die Freilassung aller Geiseln, humanitäre Hilfe und die Anerkennung des Staates Palästina."
Meloni hatte die humanitäre Situation im Gazastreifen zuletzt als "zunehmend dramatisch und ungerechtfertigt" bezeichnet und gesagt, sie habe "oft schwierige Gespräche" mit Netanjahu geführt. Allerdings betonte sie auch, dass "nicht Israel die Feindseligkeiten begonnen hat". 
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Im Gazastreifen droht laut UNO Hungersnot

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte mit ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 den Krieg im Gazastreifen ausgelöst. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in das Palästinensergebiet verschleppt.
Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch in dem Palästinensergebiet vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums bislang mehr als 54.600 Menschen getötet. Die humanitäre Lage für die Menschen in dem Küstenstreifen ist seit Monaten katastrophal, nach Einschätzung der UNO sind alle dort lebenden Menschen akut von einer Hungersnot bedroht.

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