Rund 300.000 haben sich bei der Pro-Palästina-Demo in Rom versammelt.
Quelle: AP
Hunderttausende Menschen haben am Samstag in Rom ihre Solidarität mit den notleidenden Menschen im
Gazastreifen bekundet und gegen die fortgesetzten Angriffe von
Israel protestiert. Der Demonstrationszug bewegte sich von der zentralen Piazza Vittorio hin zum Viertel San Giovanni, wo Redner ein Ende der israelischen Angriffe forderten und der Rechtsaußen-Regierung von Ministerpräsidentin
Giorgia Meloni Komplizenschaft mit der Regierung von Israels Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu vorwarfen.
Erneut haben in Israel Tausende gegen die israelische Regierung und für die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen demonstriert. Sie fordern zudem eine Waffenruhe im Gaza-Krieg.08.06.2025 | 1:39 min
300.000 bei Solidaritätskundgebung in Rom
"Stopp das Massaker, Stopp die Komplizenschaft!", stand auf einem weißen Banner am Beginn des Demonstrationszuges, der ein Meer von rot-weiß-grünen palästinensischen Flaggen, von Friedensfahnen und auch Symbolen der "Free Palestine"-Bewegung zeigte. Nach Angaben der Organisatoren beteiligten sich rund 300.000 Menschen an dem Protestmarsch, was von der Polizei später bestätigt wurde.
Die Vorsitzende der oppositionellen Demokratischen Partei, Elly Schlein, sprach von einer "enormen Reaktion der Bevölkerung" gegen den Krieg. Auch die Fünf-Sterne-Bewegung und das Links-Grün-Bündnis unterstützten den Protest. Von der Demonstration gehe die Botschaft aus, dass "das Massaker an den Palästinensern und die Verbrechen der rechtsextremen Regierung Netanjahu" gestoppt werden müssten, sagte Schlein.
Die humanitäre Situation im Gazastreifen bleibt angespannt. Ständige Angriffe und der fehlende Zugang zu dringend benötigten Hilfsgütern belasten die Bevölkerung schwer. 06.06.2025 | 1:20 min
"Ein anderes Italien" zeigen
Der Welt solle "ein anderes
Italien" gezeigt werden, so Schlein weiter. "Ein Italien, das nicht schweigt, wie es die Regierung Meloni tut, ein Italien, das stattdessen Frieden will, einen sofortigen Waffenstillstand, die Freilassung aller Geiseln, humanitäre Hilfe und die Anerkennung des Staates Palästina."
Meloni hatte die humanitäre Situation im Gazastreifen zuletzt als "zunehmend dramatisch und ungerechtfertigt" bezeichnet und gesagt, sie habe "oft schwierige Gespräche" mit Netanjahu geführt. Allerdings betonte sie auch, dass "nicht Israel die Feindseligkeiten begonnen hat".
Der Direktor des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA), Sam Rose, wirbt für mehr und effektivere Hilfe für die Palästinenser in Gaza. „Die Lage in Gaza ist so schlecht, wie noch nie“, so Rose. 06.06.2025 | 6:03 min
Im Gazastreifen droht laut UNO Hungersnot
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte mit ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 den Krieg im Gazastreifen ausgelöst. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in das Palästinensergebiet verschleppt.
Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch in dem Palästinensergebiet vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums bislang mehr als 54.600 Menschen getötet. Die humanitäre Lage für die Menschen in dem Küstenstreifen ist seit Monaten katastrophal, nach Einschätzung der UNO sind alle dort lebenden Menschen akut von einer Hungersnot bedroht.
Israel hat in der Nacht zum Freitag iranische Atomanlagen und weitere militärische Ziele angegriffen. Der Iran reagiert mit Gegenschlägen. Alle Entwicklungen im Liveblog.
Quelle: AFP