Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un telefonierte am Dienstag mit Russlands Präsident Wladimir Putin. (Das Foto wurde von der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA verbreitet.)
Quelle: AP | Uncredited
Vor einem Treffen zwischen US-Präsident
Donald Trump und Russlands Präsidenten
Wladimir Putin in Alaska haben Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in einem Telefonat eine Verstärkung ihrer Zusammenarbeit vereinbart.
Putin und Kim hätten am Dienstag in einer "herzlichen, kameradschaftlichen Atmosphäre" telefoniert und "ihren Willen zur Stärkung der Zusammenarbeit in der Zukunft" bekräftigt, berichtete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch. Der Kreml bestätigte das Gespräch.
Nordkorea: "Uneingeschränkte Unterstützung"
Putin habe die "aufopfernde Einstellung" der Soldaten der Koreanischen Volksarmee "bei der Befreiung von Kursk" gewürdigt, erklärte KCNA mit Blick auf die Beteiligung nordkoreanischer Truppen auf russischer Seite im
Ukraine-Krieg. Kim seinerseits versicherte den Angaben zufolge, dass Nordkorea alle von der russischen Führung ergriffenen Maßnahmen "auch in der Zukunft uneingeschränkt unterstützen wird".
Nordkorea bestätigte im April den Einsatz von nordkoreanischen Truppen im Ukraine-Krieg - zur Unterstützung Russlands.28.04.2025 | 2:32 min
Der Kreml erklärte mit Blick auf das Telefonat, Putin habe "im Zusammenhang mit den bevorstehenden Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump Informationen mit Kim Jong Un ausgetauscht".
Es wird erwartet, dass Trump bei dem Treffen am Freitag versuchen wird, Druck auf Putin auszuüben, damit dieser den Krieg in der Ukraine beendet.
Experte: Putin und Kim wollen Nähe demonstrieren
Nach Ansicht von Yang Moo Jin, Präsident der Universität für Nordkorea-Studien in Seoul, wollen die beiden Politiker durch das Öffentlichmachen ihres Gesprächs dem heimischen und internationalen Publikum demonstrieren, wie nahe sie sich stehen. Putin könnte Kim auch über Angelegenheiten informiert haben, die für den nordkoreanischen Staatschef von Interesse sind, erklärte Yang weiter.
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Sollten Trump und Putin sich auf ein Friedensabkommen für die Ukraine einigen, "könnte Putin Kim Jong Uns Haltung in Bezug auf Trumps Interessen bezüglich Nordkorea vermitteln", erklärte er.
Falls die Friedensgespräche zwischen
Russland und der Ukraine Schwung aufnehmen, könnte dies positive Auswirkungen auf den Dialog zwischen den USA und
Nordkorea sowie auf die innerkoreanischen Beziehungen haben".
Nordkorea stellt Truppen für Putins Krieg gegen die Ukraine
Russland und Nordkorea haben ihre Beziehungen in den vergangenen Jahren weiter verstärkt. Pjöngjang stellt Moskau Truppen und Waffen für den Krieg in der Ukraine zur Verfügung. Die beiden Staaten unterzeichneten im vergangenen Jahr bei einem Besuch Putins in Nordkorea einen Verteidigungspakt. Nordkorea räumte im April erstmals ein, nordkoreanische Soldaten an der Front in der Ukraine eingesetzt zu haben.
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Nach westlichen Angaben hat Nordkorea im Herbst 2024 zwischen 10.000 und 12.000 Soldaten nach Russland entsandt, um Moskau im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen. Sie wurden nach Informationen Südkoreas Anfang des Jahres um 3.000 bis 4.000 Mann verstärkt.
Regierungsvertreter der USA, Südkoreas und Japans haben die Befürchtung geäußert, dass Kim im Gegenzug umfangreiche Technologietransfers von Russland fordern könnte, was die Bedrohung durch sein Atomwaffenprogramm erhöhen könnte.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: AFP, AP