Trump und Putin in Alaska: Was kann der US-Präsident erreichen?

FAQ

Treffen im US-Bundesstaat Alaska:Gipfel mit Putin: Was kann Trump erreichen?

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Putin hat seit Jahren keinen amtierenden US-Präsidenten mehr persönlich getroffen - zuletzt Joe Biden 2021. Nun trifft er Trump in Alaska. Es geht um die Zukunft der Ukraine.

President Trump Makes An Announcement At The Kennedy Center
Vor dem Trump-Putin-Treffen haben sich die Europäer mit dem US-Präsidenten zusammengeschaltet. Kanzler Merz pochte auf einen Waffenstillstand und Sicherheitsgarantien für Kiew.13.08.2025 | 3:03 min
Weit weg von Europa empfängt US-Präsident Donald Trump im Bundesstaat Alaska erstmals seit seiner Rückkehr ins Amt den russischen Staatschef Wladimir Putin. Der Kremlchef kann es vorab als Erfolg verbuchen, dass ihn Trump wieder auf die Weltbühne holt. Die Ukraine und die Europäer bleiben bei dem Treffen außen vor. Fragen und Antworten zu den Erfolgsaussichten des Treffens.

Was kann Trump mit Blick auf den Krieg überhaupt ausrichten?

Beenden kann Trump den Konflikt zwar nicht. Dafür müssen sich vor allem Moskau und Kiew einig werden. Allerdings hat der US-Präsident Druckmittel wie Sanktionen gegen Russland. Gegen die Ukraine wäre ein kompletter Stopp der militärischen Unterstützung möglich, wie bereits im März kurzzeitig geschehen.
Zusätzlich könnten die USA auch die Bereitstellung von Aufklärungsdaten einstellen, was von den übrigen ukrainischen Verbündeten nur schwer zu ersetzen wäre. Die ukrainische Armee wäre praktisch blind, die Fortsetzung des Krieges würde für sie immer schwerer werden. Der Ukraine könnte der Verlust ihres Staatsgebiets drohen.
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Was hat es mit dem von Trump ins Spiel gebrachten Gebietstausch auf sich?

Russland hat immer wieder deutlich gemacht, dass es die annektierten ukrainischen Gebiete nicht hergibt und auch in seiner Verfassung als neue Regionen verankert hat.
Unterbreitet hat Moskau in einem Memorandum den Vorschlag, dass sich die ukrainischen Streitkräfte komplett aus den Gebieten Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson zurückziehen - im Tausch für einen Waffenstillstand. Zugleich droht Russland mit weiteren Eroberungen, sollte Kiew den Kampf fortsetzen wollen.
Die Karte zeigt von Russland völkerrechtswidrig annektierten Gebiete in der Ukraine: Luhansk, Donezk, Saporischschja, Cherson und die Krim.
Bisher kontrolliert Moskau die schon 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim komplett und die Region Luhansk fast vollständig. Im Gebiet Donezk stehen noch rund 30 Prozent unter ukrainischer Kontrolle - darunter große Städte wie Slowjansk und Kramatorsk - nach Schätzungen über 7.600 Quadratkilometer.
Wolodymyr Selenskyj und Friedrich Merz bei den Abschlussstatements nach der Videokonferenz mit Donald Trump.
Nach einer Videokonferenz mit US-Präsident Trump äußerten sich Wolodymyr Selenskyj und Friedrich Merz zur Strategie für das anstehende Treffen von Trump und Putin.13.08.2025 | 15:34 min
Bei Spekulationen um einen Gebietstausch war auch die Rede davon, dass Russland besetzte Teile der ukrainischen Gebiete Sumy, Charkiw, Dnipropetrowsk und Mykolajiw dafür hergeben könnte. Allerdings sind das zusammengerechnet unter 2.000 Quadratkilometer.
In den annektierten Regionen Saporischschja und Cherson sind jeweils auch mehr als 50 Prozent unter russischer Kontrolle, jedoch hat Kiew weiter in den Gebietshauptstädten das Sagen.
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Wie steht die Ukraine zu einem Gebietsverzicht?

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat immer wieder auch unter Verweis auf die Verfassung ausgeschlossen, auf Gebiete zu verzichten. Er warnte zudem davor, den Aggressor durch solch ein Geschenk zu belohnen und ihn zu neuen Eroberungen zu ermuntern.
Allerdings halten es in der Ukraine einige Politiker, darunter Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko, für wahrscheinlich, dass die Ukraine für einen Frieden mit Russland am Ende die Verluste faktisch anerkennen muss.
ZDF-Hauptstadtkorrespondentin Dorthe Ferber mit ihren Einschätzungen aus Berlin.
Merz und Selenskyj hätten deutlich gemacht, dass sie ihre Hoffnung in Donald Trump setzen. Offen sei aber, ob Trump bei Putin auf offene Ohren stoßen werde.13.08.2025 | 6:52 min

Mit welchen Zielen und Angeboten geht Putin in den Gipfel?

Putin will vor allem die russisch-amerikanischen Beziehungen wieder normalisieren, einschließlich guter wirtschaftlicher Geschäfte für beide Seiten. Dabei ist der Ukraine-Krieg ein Hindernis - und er hätte gern, dass sich Trump ganz raushält oder es eine Lösung im Sinne Moskaus gibt.
Putin fordert unter anderem, dass die Ukraine auf einen Nato-Beitritt verzichtet und ihrer russischsprachigen Bevölkerung weitreichende Rechte garantiert.
Ein Feuerwehrmann vor zerstörten Häusern
Vor dem morgigen Treffen von US-Präsident Trump und Kremlchef Putin verschlechtert sich die militärische Lage der ukrainischen Truppen. Russland meldet weitere Geländegewinne.14.08.2025 | 1:33 min
Einen von der Ukraine und Trump geforderten bedingungslosen und allumfassenden Waffenstillstand lehnt Putin zwar kategorisch ab. Er verlangt dafür etwa ein Ende der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine und einen Stopp der Mobilmachung in dem Land.
Er dürfte aber im Gespräch mit Trump einmal mehr konkret eine Waffenruhe für Luftangriffe anbieten. Dies könnte eine Erweiterung der Feuerpause sein, wie sie für Drohnen- und Raketenangriffe auf Energieanlagen im Frühjahr schon einmal angesetzt war.
Eine Waffenruhe für den Luftraum dürfte für Russland von Interesse sein, weil die Ukraine zuletzt systematisch erfolgreiche Schläge gegen ölverarbeitende Betriebe, Treibstoffdepots, Bahnanlagen und Munitionslager geführt hat. Zudem beklagt die russische Luftfahrt große Verluste, weil Flughäfen wegen der Drohnengefahr immer wieder zeitweilig den Betrieb einstellen müssen.
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Wie geht es weiter - ist Frieden überhaupt in Sicht?

Nach Kremlangaben ist bereits ein Folgetreffen Trumps mit Putin in Russland vereinbart. Beide Seiten haben auch Fragen der atomaren Rüstung auf ihrer Agenda. Der US-Präsident selbst hat angekündigt, nach dem Gipfel zunächst Selenskyj und die Europäer zu informieren.
Ob und wie dann weitere Verhandlungsschritte vereinbart werden für eine Waffenruhe und echte Friedensverbandlungen, ist offen. Trump will, dass sich Putin und Selenskyj treffen - er würde auch dazu kommen, wenn man ihn brauche.
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Quelle: dpa

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