Ukraine-Gipfel: Merz und Macron fordern erneut Waffenruhe

Ukraine-Gespräche in Washington:Merz und Macron fordern erneut Waffenruhe

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Im Weißen Haus läuft der Gipfel zum Ukraine-Krieg. Nach einem bilateralen Gespräch von Trump und Selenskyj sitzen jetzt auch Merz und andere Europäer mit am Tisch.

Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj stehen vor dem weißen Haus.
Der ukrainische Präsident Selenskyj, Kiews Verbündete und US-Präsident Trump beraten in Washington über Verhandlungen mit Putin im Ukraine-Krieg. ZDFheute live ordnet ein. 18.08.2025 | 139:50 min
In Washington haben am Montag die mit Spannung erwarteten Gespräche zum Ukraine-Krieg begonnen. US-Präsident Donald Trump begrüßte zu Beginn den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Nach einem bilateralen Gespräch von Trump und Selenskyj begannen anschließend Gespräche mit wichtigen Verbündeten der Ukraine. Dabei soll es unter anderem um mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine und den Umgang mit von Russland erhobenen Gebietsansprüchen gehen.
Trump zeigte sich zuversichtlich, dass es zu einem Dreier-Gipfel von ihm, Putin und Selenskyj komme. Nach seinen Gesprächen werde er Kremlchef Putin anrufen, kündigte Trump zudem an. Selenskyj sagte, er sei zu einem Gipfeltreffen mit Trump und Putin bereit.
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Merz fordert erneut Waffenruhe

Nach dem Gespräch mit Selenskyj begrüßte Trump die europäischen Spitzenpolitiker, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Nato-Generalsekretär Mark Rutte, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Trump zeigte sich zuversichtlich für eine Lösung des Konflikts. Selenskyj sprach nach dem bilateralen Treffen mit Trump von einem "sehr guten Gespräch".
Merz und Macron unterstrichen beim öffentlichen Teil zu Beginn der Gespräche erneut die Forderung nach einer Waffenruhe. Merz sagte, er könne sich nicht vorstellen, dass es nächste Friedensverhandlungen ohne eine Feuerpause geben könne. "Lassen Sie uns daran arbeiten und versuchen, Druck auf Russland auszuüben", sagte er. Trump sagte hingegen:

Wenn wir eine Waffenruhe hinbekommen: großartig. Wenn nicht, dann eben anders.

Donald Trump, US-Präsident

Alle Entwicklungen zu den Ukraine-Gesprächen in Washington finden Sie auch in unserem Liveblog:

Treffen im Weißen Haus
:Gespräche zum Ukraine-Krieg in Washington

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen (von links), der britische Premierminister Keir Starmer, der finnische Präsident Alexander Stubb, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Präsident Donald Trump, der französische Präsident Emmanuel Macron, die italienische Premierministerin Giorgia Meloni, der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz und NATO-Generalsekretär Mark Rutte posieren für ein Gruppenfoto im Grand Foyer des Weißen Hauses.
Liveblog

Eklat im Weißen Haus bleibt aus

Ein im Vorfeld befürchteter Eklat im öffentlichen Teil des Treffens von Trump und Selenskyj blieb aus. Trump nannte es zu Beginn des Gipfels "eine Ehre", Selenskyj zu empfangen. Selenskyj dankte Trump für seine Bemühungen, "das Töten zu beenden".
Ende Februar hatten sich beide Präsidenten ein Wortgefecht vor laufenden Kameras geliefert. Dass dieses nun ausblieb, bezeichnete Theveßen im Anschluss als "gute Nachricht für alle Beteiligten".

USA, Washington: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
Quelle: dpa

Anders als bei seinem Besuch im Weißen Haus im Februar ist der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj zu seinem heutigen Treffen mit US-Präsident Donald Trump in einem schwarzen Anzug eingetroffen. Selenskyj erschien in einem schwarzen Hemd mit Kragen und einer schwarzen Jacke mit Revers, wie Live-TV-Bilder zeigten. 

Trump lobte das Outfit des ukrainischen Präsidenten. Dieser sehe toll aus in dem schwarzen Anzug. Ähnlich äußerte sich der Journalist, der Selenskyj bei dessen letzten Besuch im Weißen Haus im Februar für dessen Outfit kritisiert und das Thema aufgebracht hatte. 

Die Sicherheits- und Verteidigungsexpertin Aylin Matlé sagte bei ZDFheute live, es sei "als kleiner Erfolg zu werten, dass Trump offensichtlich bereit ist, auch konstruktiv mit Selenskyj ins Gespräch zu kommen".

Sicherheitsgarantien sollen Thema sein

Frankreichs Präsident Macron betonte die Notwendigkeit von Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Diese seien auch Garantien für die Sicherheit Europas, sagte er. Trump sagte, Russland habe bei seinem Treffen mit Putin in Anchorage (Alaska) Sicherheitsgarantien zugestimmt. Der US-Präsident hatte auch eine Beteiligung der USA in Aussicht gestellt.
Weißes Haus in Washington D.C.
Die ganze Welt schaut gebannt aufs Weiße Haus: Dort empfängt US-Präsident Trump den ukrainischen Präsidenten Selenskyj, unterstützt von einer ganzen Riege an Spitzenpolitikern aus Europa.18.08.2025 | 48:45 min
Vor einigen Wochen hätten Trump und die USA noch nicht bereit geschienen, über Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu diskutieren, hebt auch Sicherheitsexpertin Matlé hervor.

Jetzt scheint hier etwas mehr Bewegung in diese Frage gekommen zu sein.

Aylin Matlé, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik

In den USA rechne allerdings niemand damit, dass "amerikanische Soldaten möglicherweise auf ukrainischem Boden dann stationiert werden könnten, um die Sicherheit gemeinsam mit den Europäern mit zu garantieren", sagt ZDF-Korrespondent Theveßen.

Wie viel ist es Wert, wenn ein amerikanischer Präsident Trump, jedenfalls dieser Donald Trump, solch eine Zusage macht?

Elmar Theveßen, ZDF-Korrespondent

Frühere Forderungen nach einer sofortigen Waffenruhe hatte Trump bereits in Anchorage nicht wiederholt. Er sprach sich stattdessen dafür aus, direkt über ein umfassendes Friedensabkommen zu verhandeln.
Quelle: dpa, AFP, Reuters, ZDF

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