CSU-Generalsekretär: Huber will keine Sanktionen gegen Israel

CSU-Generalsekretär:"Auf keinen Fall": Huber lehnt Israel-Sanktionen ab

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Martin Huber hat eine Beteiligung der Bundesregierung an möglichen Sanktionen gegen Israel ausgeschlossen. Er betont: Der Schlüssel für ein Ende des Konflikts liege bei der Hamas.

Martin Huber, CSU-Generalsekretär, nimmt an einer Pressekonferenz teil.
CSU-Generalsekretär Martin Huber spricht sich klar gegen Sanktionen gegen Israel aus.
Quelle: dpa

CSU-Generalsekretär Martin Huber schließt Sanktionen der Bundesregierung gegen Israel wegen des Gaza-Kriegs aus. "Kritik an der israelischen Regierung ist möglich, aber Sanktionen unter Freunden auf keinen Fall", sagte Huber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Die EU-Kommission hatte empfohlen, die Teilnahme Israels am Forschungsförderungsprogramm Horizon Europe in Teilen unverzüglich auszusetzen. Deutschland ist in dieser Frage bisher zurückhaltend, die Bundesregierung hält sich diesen Schritt aber offen.
Schaltgespräch Alica Jung
Außenminister Wadephul warnte Israel zwar vor einer möglichen internationalen Isolierung, aber konkret wurde es kaum, so ZDF-Korrespondentin Alica Jung in Jerusalem.31.07.2025 | 1:58 min

Huber: Keine Einreiseverbote für israelische Politiker

Auch Einreiseverbote gegen zwei ultrarechte israelische Minister, wie sie mehrere Staaten - darunter Großbritannien und Kanada - Mitte Juni verhängt haben, schließt Huber aus. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir gegenüber der demokratisch legitimierten Regierung Israels Einreiseverbote erlassen", antwortete Huber auf eine entsprechende Frage.

Mit solchen Maßnahmen würden wir das deutsch-israelische Verhältnis schwer beschädigen.

Martin Huber, CSU-Generalsekretär

ZDF-Reporterin Henriette de Maiziere bei ZDFheute live.
Bundeskanzler Merz machte zuletzt klar, Deutschland bleibe bei dem Kurs gegenüber Israel, erklärt ZDF-Korrespondentin Henriette de Maiziere. Aber die Kritik verschärfe sich. 29.07.2025 | 4:09 min
Die Bundesregierung setze sich mit Nachdruck für ein Ende des Leides in Gaza ein, betonte Huber. Der Schlüssel für das Ende des Konflikts liege aber bei der Hamas. Diese müsse die im Oktober 2023 verschleppten israelischen Geiseln freilassen, ihre Waffen niederlegen und das Existenzrecht Israels uneingeschränkt anerkennen.

Es kann keine Ruhe einkehren, solange Kräfte im Nahen Osten Israel und jüdisches Leben vernichten wollen.

Martin Huber, CSU-Generalsekretär

Huber bekräftigte, dass Deutschland an der Seite Israels stehe.
Wulf Schmiese im Schaltgespräch mit der heute
Angesichts der humanitären Notlage in Gaza steigt der Druck auf die Bundesregierung: Außenminister Wadephul ist nun für Gespräche nach Israel gereist. Wulf Schmiese berichtet.31.07.2025 | 1:30 min

Wiese: Zeit der Appelle vorbei

Anlässlich der Nahost-Reise von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) unterdessen SPD-Fraktionsgeschäftsführer Dirk Wiese eine Verschärfung im Israel-Kurs an. Dem RND sagte er:

Die Zeit der Appelle ist vorbei - es braucht politischen Druck und konkrete Fortschritte.

Dirk Wiese, SPD

Die humanitäre Lage im Gazastreifen sei eine menschengemachte Katastrophe. Die israelische Regierung werde ihrer völkerrechtlichen Verpflichtung nicht gerecht.
Wadephul mit israelischen Außenminister
Außenminister Wadephul reiste in ein Dorf im Westjordanland, das von israelischen Siedlern angegriffen wurde. Öffentlich forderte er mehr Hilfslieferungen per LKW nach Gaza.31.07.2025 | 2:42 min

Klare Worte von Außenminister Wadephul

Wadephul selbst rief Israel am ersten Tag seines Nahost-Besuchs zu einer Absage an einen Kurs der "Vertreibung" und "Annexion" im Gazastreifen auf. Am Donnerstabend sagte er vor Journalisten:

Wir brauchen Klarheit auch von Israel, dass keine Politik der Vertreibung und keine Politik der aktiven Annexion betrieben wird.

Johann Wadephul, CDU

Die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen "übersteigt jede Vorstellung", betonte er.
25.06.2022, Nordrhein-Westfalen, Warendorf: Das größte Transportflugzeug der Bundeswehr, der Airbus A400 M, fliegt beim Tag der Bundeswehr über das Veranstaltungsgelände am Lohwall.
Deutschland startet eine Luftbrücke für Gaza. Zwei A400M-Transporter der Bundeswehr sind in Jordanien gelandet und sollen bald Hilfsgüter über dem Gazastreifen abwerfen.29.07.2025 | 1:51 min

Internationaler Druck auf Israel nimmt zu

Angesichts der verheerenden humanitären Lage im Gazastreifen nach fast 22 Monaten Krieg nimmt der internationale Druck auf Israel zu. Auch in Deutschland werden die Forderungen an die Bundesregierung lauter, Druck auf Israel auszuüben.
Zuletzt hatte Deutschland Hilfslieferungen aus der Luft angekündigt. Der Schritt wurde von Hilfsorganisationen scharf kritisiert.

Nahost-Konflikt
:Aktuelle Nachrichten zur Eskalation in Nahost

Israels Armee geht seit dem Terrorangriff der Hamas militärisch im Gazastreifen vor - die Verhandlungen in Katar über eine Waffenruhe wurden abgebrochen. Die Entwicklungen im Blog.
Hilftgüter werden über Gaza von der jordanischen Luftwaffe am Sonntag den 27.07.2025. abgeworfen.
Liveblog
Quelle: dpa, AFP

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