Ukraine: Russland greift weiter mit Kampfdrohnen an

Neuer Angriff aus Russland:Ukraine: Wieder eine Nacht der Drohnen

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In weiten Teilen des Landes herrscht wieder Luftalarm: Russland attackiert die Ukraine auch in dieser Nacht mit Kampfdrohnen.

Luftabwehr in der Ukraine
In weiten Teilen der Ukraine herrschte in der Nacht erneut Luftalarm (Archivbild)
Quelle: ddp

Russland hat wieder mit Dutzenden Kampfdrohnen Ziele in der Ukraine angegriffen. Im südukrainischen Gebiet Cherson wurden nach Angaben von Gouverneur Olexander Prokudin auch Wohngebiete beschossen und mehrere Gebäude sowie eine Gaspipeline beschädigt. Elf Menschen seien verletzt worden.
In der ostukrainischen Stadt Tschuhujiw wurden mindestens drei Menschen verletzt, darunter ein zwölfjähriger Junge, wie Militärgouverneur Oleh Synjehubow mitteilte. In der Stadt Kupjansk seien zwei Menschen verletzt worden.
Auch aus der Hauptstadt Kiew gab es am Abend und in der Nacht wieder Berichte über Flugabwehrfeuer. Medienberichten zufolge suchten erneut etliche Menschen Zuflucht in U-Bahnschächten und anderen Schutzräumen. In weiten Teilen des Landes gab es immer wieder Luftalarm, darunter im grenznahen Gebiet Sumy im Norden, in Donezk und Charkiw im Osten sowie Dnipro und Saporischschja im Südosten.
The Aftermath Of One Of The Most Massive Attacks On Kyiv Since The Start Of The Full-scale War Municipal workers clean up near burned-out vehicles at the site of Shahed drone strikes on a residential area of Kyiv, Ukraine, on July 4, 2025, after one of the most massive attacks on the city since the start of the full-scale war. Russia launches 539 drones and 11 missiles, mostly ballistic, at Ukraine during the night of July 3 to 4, 2025
Massive Luftangriffe in der Nacht auf Freitag: Es sollen die schwersten seit Kriegsbeginn gewesen sein. Präsident Selenskyj will US-Flugabwehrsysteme kaufen.05.07.2025 | 2:18 min

Auch ukrainische Drohnenangriffe in Russland

Die Ukraine griff ihrerseits Ziele in Russland an. Im südrussischen Gebiet Rostow und im Gebiet Smolensk südwestlich der Hauptstadt Moskau wurden offiziellen Angaben zufolge feindliche Drohnen abgefangen. Zwei Drohnen seien auch in Bezirken südlich von St. Petersburg abgeschossen worden, erklärte Gouverneur Alexander Drosdenko. Es seien keine Verletzten oder Schäden gemeldet worden. Der Betrieb auf dem St. Petersburger Flughafen Pulkowo wurde zeitweise eingestellt. Die Angaben beider Seiten ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Erst in der Nacht zuvor hatte Russland die Ukraine mit einem der heftigsten Luftangriffe seit Kriegsbeginn überzogen. Im Zentrum stand Kiew, in der Hauptstadt gab es zahlreiche Verletzte. Dutzende russische Drohnen hätten mit Abfangdrohnen abgeschossen werden können, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er gab Anweisung, mehr solcher Abfangdrohnen zu produzieren.
Schaltgesrpäch mit Dara Hassanzadeh
Nach Telefonat zwischen Trump und Selenskyj: Viele Fragen blieben offen, berichtet Dara Hassanzadeh. Etwa, wann der US-Lieferstopp beendet werden könnte. 05.07.2025 | 2:01 min

Selenskyj und Trump telefonieren zu Waffenlieferungen

Am Donnerstag hatten US-Präsident Donald Trump und Selenskyj über Unterstützung bei der Flugabwehr gesprochen. Vereinbart worden sei, "dass wir an einem besseren Schutz des Luftraums arbeiten werden", schrieb der ukrainische Präsident auf Telegram. Zudem habe man "detailliert" über die Kapazitäten der Rüstungsindustrie und gemeinsame Produktionen gesprochen.
Das Gespräch fand vor dem Hintergrund teils eingefrorener US-Waffenlieferungen statt. Kürzlich hatte das Pentagon mit der Begründung einer Bestandsrevision bereits vereinbarte Lieferungen an die Ukraine zurückgehalten. Dabei ging es nach Medienberichten auch um Patriot-Raketen, die für die ukrainische Flugabwehr wichtig sind.
Marietta Slomka und Carlo Masala sprechen über die Produktion von Flugabwehrsystemen
Europa habe die letzten drei Jahre unter der Biden-Administration verschlafen. Nun müsse man der Ukraine bei der Produktion helfen, sagt Politikwissenschaftler Masala.04.07.2025 | 4:40 min
Ob die Waffen nun geliefert werden, sagte Selenskyj nicht. Er forderte den Westen erneut auf, bei der Stärkung der Flugabwehr zu helfen. "Patriots und die Raketen dafür sind wahre Beschützer des Lebens."
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Quelle: dpa, Reuters

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