Selenskyj zufrieden mit Trump-Telefonat: "Wichtig und nützlich"

Gespräch "wichtig und nützlich":Selenskyj zufrieden mit Trump-Telefonat

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Präsident Selenskyj hat mit US-Präsident Trump zur ukrainischen Flugabwehr telefoniert. Ob zurückgehaltene Waffen geliefert werden, ließ er offen. Und: Auch Merz sprach mit Trump.

Rauch steigt nach einem russischen Angriff am 04.07.2025 in Kiew, Ukraine, auf.
In der Nacht griff Russland Kiew mit Drohnen an.
Quelle: AP

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump haben vor dem Hintergrund eines Teilstopps US-amerikanischer Waffenlieferungen telefoniert. "Wir haben über Möglichkeiten für die Flugabwehr gesprochen und vereinbart, dass wir an einem besseren Schutz des Luftraums arbeiten werden", schrieb Selenskyj bei Telegram.
Luftabwehr in der Ukraine
Die ukrainische Luftwaffe vermeldete einen massiven Drohnenangriff seitens Russland.04.07.2025 | 3:48 min

Selenskyj: Wichtiges und nützliches Gespräch

Zudem sei "detailliert" über die Kapazitäten der Rüstungsindustrie und gemeinsame Produktionen gesprochen worden. Selenskyj bezeichnete das Gespräch als "wichtig und nützlich". Ob die seit einigen Tagen zurückgehaltenen Waffen nun geliefert werden, sagte er nicht.
Vor wenigen Tagen hatte das Pentagon mit der Begründung einer Bestandsrevision bereits vereinbarte Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine zurückgehalten. Dabei ging es nach Medienberichten auch um für die ukrainische Flugabwehr wichtige Patriot-Raketen.
ZDF-Korrespondent im Interview
Die USA wollen der Ukraine keine Flugabwehr-Waffen mehr senden. Die ZDF-Korrespondenten Hassanzadeh und Theveßen mit den Hintergründen.03.07.2025 | 4:57 min

Merz sprach mit Trump - nach Putin-Telefonat

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) telefonierte bereits am Donnerstag mit US-Präsident Donald Trump. Ein "Spiegel"-Bericht wurde der dpa aus Regierungskreisen bestätigt. Laut dem Magazin soll es in dem Gespräch um die Stärkung der Luftverteidigung der Ukraine und Handelsfragen gegangen sein. Regierungssprecher Stefan Kornelius sagte am Freitag in der Regierungspressekonferenz, dass Merz sich "in Telefonaten in den letzten Tagen" sehr stark für die Verstärkung der Luftabwehr der Ukraine eingesetzt habe. Konkrete Gesprächspartner nannte er aber nicht.
Trump hatte am Donnerstag auch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert und sich anschließend enttäuscht gezeigt, dass es keine Fortschritte bei den Bemühungen um eine Friedenslösung gegeben habe. Der Kreml sprach hingegen von einem sachlichen und konkreten Dialog. Die russischen Streitkräfte überzogen die Ukraine anschließend mit heftigen Luftangriffen.
Trump Telefonat Trump
Fast zeitgleich zu seinem Telefonat mit Trump lässt Putin die Ukraine angreifen. 04.07.2025 | 1:44 min

Massiver russischer Angriff auf Kiew

Der Schwerpunkt der Angriffe war Kiew, wo Augenzeugen von starkem Rauchgestank und Qualmwolken berichteten. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko gab es allein in Kiew 24 Verletzte und Schäden an der Infrastruktur. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sprach von einer der schlimmsten Nächte seit Kriegsbeginn. Kremlchef Putin zeige deutlich "seine völlige Verachtung für die Vereinigten Staaten und alle, die ein Ende des Krieges gefordert haben".

Hunderte russische Drohnen und ballistische Raketen rasselten auf die ukrainische Hauptstadt nieder. Direkt nach Putins Gespräch mit Präsident Trump.

Andrij Sybiha, ukrainischer Außenminister

Dara Hassanzadeh im Gespräch mit ZDF-Mima-Moderatorin Dara Hassanzadeh
Es sei eine neue Taktik der russischen Armee, ihre Raketenangriffe durch Drohnenschwärme zu tarnen, berichtet ZDF-Reporter Dara Hassanzadeh aus der Ukraine. 04.07.2025 | 2:16 min

Selenskyj: Angriff mit über 500 Drohnen

550 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper habe Russland bei diesen "zynischen Angriffen" eingesetzt, schrieb Selenskyj auf X. Behörden berichteten auch von einem Toten, der aus den Trümmern gezogen wurde. Angriffe soll es auch in anderen Städten, wie Dnipro, Sumy und Charkiw, gegeben haben.
Selenskyj forderte den Westen erneut auf, bei der Stärkung seiner Flugabwehr zu helfen. Unterdessen griff die Ukraine in ihrem Abwehrkampf das Nachbarland erneut mit Drohnen an. Das berichten Behörden aus den Gebieten Rostow und Moskau.

Selenskyj über die jüngsten Angriffe

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Merz: Angriff hängt mit Trump-Telefonat zusammen

Merz sieht einen Zusammenhang zwischen dem Telefonat Putins mit Trump und den anschließenden Luftangriffen auf die Ukraine. Der Kanzler habe in den vergangenen Tagen mehrfach gesagt, "dass es ein Muster gibt beim russischen Präsidenten", sagte Regierungssprecher Kornelius. Telefonate würden üblicherweise von umso härteren Angriffen begleitet:

Das, was vergangene Nacht passiert ist, hat diesen Eindruck unterstützt oder bestärkt.

Stefan Kornelius, Regierungssprecher

von links: Fred Pleitgen, Roderich Kiesewetter, Maybrit Illner, Carlo Masala, Cathryn Clüver AshbrookSchalte: Boris Pistorius
Im Juni sprachen Politiker, Journalisten und Experten über den Ukraine-Krieg und die Möglichkeiten Europas.12.06.2025 | 62:16 min

Gefangenenaustausch trotz Drohnenangriff

Zu den massiven Angriffen auf Kiew erklärte das Ministerium in Moskau, dass es sich um Schläge gegen Produktionsstätten für Drohnen und andere mobile militärische Komplexe gehandelt habe.
Russland und die Ukraine tauschten ungeachtet der Gefechte erneut Kriegsgefangene aus. Grundlage waren die in Istanbul getroffenen Vereinbarungen, wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte. Der ukrainische Präsident Selenskyj bestätigte den Austausch in seinem Telegram-Kanal. Über die Anzahl der freigekommenen Soldaten wurde erneut nichts bekanntgegeben.
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Russland greift die Ukraine an
:Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Russische Soldaten bereiten eine selbstfahrende Haubitze 2S1 Gvozdika zum Feuern vor, während die russische Militäroperation in der Ukraine auf dem Gebiet der Region Cherson fortgesetzt wird
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Quelle: dpa

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