Ukraine-Krieg: Trump-Regierung kürzt US-Waffenlieferungen an Kiew
Weißes Haus bestätigt Berichte:USA kürzen Waffenlieferungen an die Ukraine
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Die Ukraine erhält einige Waffenlieferungen, die das Land von den USA zugesagt bekommen hatte, nun doch nicht. Das Weiße Haus bestätigte entsprechende Medienberichte.
Die USA stoppen mehrere Waffenlieferungen, die Ex-Präsident Biden der Ukraine versprochen hatte. Laut Medienberichten werden Abwehrsysteme, Artillerie und Granaten nicht geliefert.02.07.2025 | 0:18 min
Das Weiße Haus hat Medienberichte bestätigt, nach denen einige wichtige Waffenlieferungen an die Ukraine gestoppt werden, welche dem Land unter der Regierung von Ex-Präsident Joe Biden versprochen worden waren. Das Weiße Haus nannte auf Anfrage zwar keine Details - in einem Statement der stellvertretenden Sprecherin des Weißen Hauses, Anna Kelly, hieß es aber:
Diese Entscheidung ist getroffen worden, um die Interessen Amerikas an erste Stelle zu setzen, nachdem das Verteidigungsministerium die militärische Unterstützung und Hilfe unseres Landes für andere Länder auf der ganzen Welt überprüft hat.
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Anna Kelly, Vize-Sprecherin des Weißen Hauses
"Die Stärke der US-Streitkräfte bleibt unbestritten - es genügt, den Iran zu fragen", fügte Kelly hinzu.
Die USA stoppen aufgrund angeblich geringer Bestände einige Waffenlieferungen in die Ukraine. Korrespondent Dara Hassanzadeh in Kiew berichtet über folgen für die Ukraine.02.07.2025 | 1:10 min
Berichte: US-Lieferstopp an Ukraine betrifft auch Patriot-Flugabwehrsystem
Nach Angaben von "Politico" und anderen US-Medien betrifft der Stopp der Lieferungen an Kiew Raketen für Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot sowie Präzisionsartillerie und Granaten. Zuvor hatten US-Medien berichtet, dass Washington angesichts eines Rückgangs seiner eigenen Munitionsbestände besorgt sei. Laut "Politico" erklärte ein US-Beamter, der anonym bleiben wollte, eine Überprüfung durch das Pentagon habe ergeben, dass die Bestände einiger der Ukraine zugesagter Waffen zu gering geworden seien, und dass einige anstehende Lieferungen nun nicht verschickt würden.
Bislang hat die Regierung von US-Präsident Donald Trump - trotz der zeitweise konfliktreichen Beziehung zu Kiew - die unter Biden eingeleitete Militärhilfe für die Ukraine zumindest in Teilen weiter fortgeführt. Während der Amtszeit Bidens hatten die USA der Ukraine Militärhilfen im Wert von mehr als 60 Milliarden Dollar (rund 51 Milliarden Euro) geliefert.
Der Stopp der Waffenlieferungen könnte ein Ausdruck der neuen Prioritäten der Regierung Trump sein. Trump hatte Russland und die Ukraine zur Aufnahme direkter Gespräche über eine Waffenruhe bewegt. Auch bei den jüngsten Entwicklungen in Nahost spielten die USA eine wichtige Rolle - Washington griff unter anderem durch Attacken auf den Iran in den Konflikt zur Unterstützung des US-Verbündeten Israel ein.
Die USA stoppen mehrere Waffenlieferungen an die Ukraine. Das stößt dort auf Kritik, nun wurde der stellvertretende US-Botschafter einbestellt.02.07.2025 | 0:25 min
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Anfang Juni vor massiven Auswirkungen für sein Land gewarnt, falls die USA die Unterstützung für die Ukraine kürzen oder ganz einstellen sollten. Die USA, einst größter Unterstützer der Ukraine, hatten seit Januar keine neuen Hilfen mehr für die von Russland angegriffene Ukraine beschlossen.
Verstärkte russische Angriffe auf Ukraine - US-Hilfszusagen vage
Die Ankündigung des Stopps erfolgte nur wenige Tage nach einem Treffen zwischen Trump und Selenskyj beim Nato-Gipfel in Den Haag. Trump hatte dort Selenskyj gegenüber eine sehr vage Antwort auf die Frage nach einer Lieferung weiterer Patriot-Luftabwehrsysteme gegeben, welche sich die Ukraine für ihren Verteidigungskrieg dringend wünscht. Trump sagte dazu:
Wir werden sehen, ob wir welche zur Verfügung stellen können. Sie sind sehr schwer zu bekommen.
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Donald Trump, US-Präsident
Bundesaußenminister Wadephul ist zuletzt zu seinem Antrittsbesuch nach Kiew gereist. Dort erklärte er, Deutschland stehe weiter fest an der Seite der Ukraine.30.06.2025 | 0:32 min
Die Ukraine sieht sich derzeit verstärkten russischen Angriffen ausgesetzt. Die Angriffe stellen die Luftabwehr und die erschöpfte Zivilbevölkerung auf eine harte Probe, während die Gespräche zwischen Kiew und Moskau über eine Waffenruhe in dem seit mehr als drei Jahren andauernden Krieg stocken.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.