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Update am Abend:Angriffe, Diplomatie, neugierige US-Behörden
von Thorsten Duin
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Guten Abend,
es ist eine kaum verhüllte Todesdrohung: "Ein Diktator" wie Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei dürfe nicht "weiter existieren", warnt Israels Verteidigungsminister Israel Katz. Chamenei habe sich die Zerstörung Israels zur Aufgabe gemacht und gebe "persönlich den Befehl, Krankenhäuser anzugreifen". US-Medien hatten berichtet, Israel habe Pläne, Chamenei zu töten. US-Präsident Donald Trump habe jedoch ein Veto eingelegt.
Katz' reagierte auf die jüngsten iranischen Raketenangriffe - im Süden des Landes wurde auch ein Krankenhaus getroffen. Israels Gesundheitsminister Uriel Buso spricht von einem Kriegsverbrechen. Viele Kliniken verlegten bereits Stationen in den Untergrund, berichtet ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf. Die Furcht in Israel steige.
Das israelische Militär wiederum griff erneut iranische Atomanlagen an - nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde wurde der Schwerwasserforschungsreaktor Chondab getroffen. Strahlung trete nicht aus, er sei nicht in Betrieb.
Die Bundesregierung bemüht sich derweil um eine diplomatische Lösung: Außenminister Johann Wadephul und seine Kollegen aus Frankreich und Großbritannien wollen am Freitag in Genf den iranischen Chefdiplomaten Abbas Araghtschi treffen. Mit den USA seien die Gespräche eng abgestimmt, heißt es. Die Initiative sei Teil der Doppelstrategie seit dem G7-Treffen, erläutert Hauptstadtkorrespondentin Andrea Maurer: dem Iran zu drohen und gleichzeitig zu verdeutlichen, dass es noch eine letzte Chance für Diplomatie gibt. Voraussetzung, so Wadephul: Teheran müsse nachprüfbar glaubhaft machen, keine Atomwaffen anzustreben.
US-Unis: Wieder Visa - aber nur mit Blick ins Social-Profil
Die gute Nachricht für Studentinnen und Studenten mit USA-Ambitionen: Sie können wieder Anträge stellen. Das vorübergehend ausgesetzte Visaverfahren läuft wieder an. Die schlechte: Laut Anordnung sollen die Konsulatsmitarbeiter die Online-Aktivitäten stärker auf "eine feindselige Haltung" gegen die USA hin durchforsten. Antragssteller müssen ihre Social-Media-Profile auf "öffentlich" setzen.
Ohnehin führen das Hin und Her beim Verfahren und die politische Entwicklung in den USA zu reichlich Beratungsbedarf und Unsicherheit. Mit welchem Gefühl treten Studenten ihre Auslandssemester in den USA an - oder eben auch nicht? Wir haben mit einigen gesprochen:
"Correctiv"-Recherche um AfD-nahe Stiftung und extreme Rechte
Erika Steinbach leitet eine AfD-nahe Stiftung und pflegt laut "Correctiv"-Recherche Kontakt zu einem bekannten rechten Drahtzieher. Was heißt das für staatliche Fördergelder? ZDF-Hauptstadtkorrespondentin Nicole Diekmann berichtet:
Weitere Schlagzeilen
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Der sportliche Abend
Drei Spiele, drei Siege, Platz eins in Gruppe B: Die deutsche U21 zieht mit voller Ausbeute ins EM-Viertelfinale ein. Aber schon am Sonntagabend wartet mit Italien eine harte Nuss auf die DFB-Junioren. Eine Zwischenbilanz und was noch besser werden könnte:
Zahl des Tages
Etwa 600 Paare heiraten pro Jahr in Venedig - nichts, weswegen tourismusgeplagte Lagunenstädter um Fassung ringen. Anders allerdings in diesen Tagen: Kommende Woche wollen sich Amazon-Gründer Jeff Bezos und seine Verlobte Lauren Sánchez dort das Ja-Wort geben. Italienische Medien sind überzeugt: Die tagelange Sause dürfte mit geschätzt 15 bis 30 Millionen Euro Kosten die teuerste Hochzeit werden, die Venedig je gesehen hat.
Seit Tagen wird in der 50.000-Einwohner-Gemeinde über das Für und Wider diskutiert. Viele befürchten einen fünftägigen Ausnahmezustand, es sind Blockade-Aktionen angekündigt. Andere, nicht zuletzt Hoteliers, Wassertaxi-Besitzer und der Bürgermeister, argumentieren, die Hochzeit bringe der Stadt viele Millionen ein. Multimilliardär Bezos macht sich womöglich ganz andere Gedanken: Seine Mega-Yacht sprengt alle vorgeschriebenen Maße, um direkt am Markusplatz anlegen zu dürfen.
Ein Lichtblick
Der Whisky selbst kommt natürlich nicht in den Tank, wohl aber lässt sich mithilfe des Getränks E-Methanol herstellen. Während der Gärung entsteht nicht nur Alkohol, sondern auch CO2. Ein Startup in Schottland fängt das ab und stellt klimaneutralen Kraftstoff daraus her. In einer Destillerie funktioniert das deswegen gut, weil das CO2 dort schon ziemlich rein ist. Mit dem klimaneutralen Kraftstoff sollen bald Schiffe fahren oder auch Flugzeuge fliegen können, berichtet Wolf-Christian Ulrich aus Schottland:
Gesagt
Darüber darf ich nicht sprechen.
Aaron Taylor-Johnson, Schauspieler
Was sich in eine Null-Aussage so alles hineininterpretieren lässt, gehört wohl zu den ewigen Geheimnissen von Social Media. Von einem Reporter jedenfalls wird der britische Schauspieler Aaron Taylor-Johnson nach seinem nächsten Projekt gefragt, woraufhin der sagt, dass er nichts sagt. Im Netz werteten Fans die knappe Aussage als weiteres Indiz, dass Taylor-Johnson wohl der nächste James Bond wird. Nun ja. Als heißer Favorit gilt er schon länger.
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Streaming-Tipps für den Feierabend
Der eine: Unternehmer, Visionär, Techmogul. Der andere: Präsident, Populist, Reizfigur. Elon Musk und Donald Trump sind zwei der einflussreichsten Männer unserer Zeit. Lange verband sie eine strategische Allianz, doch seit Juni 2025 ist Schluss. Die Doku "Musk gegen Trump" mit einer Machtanalyse. (44 Minuten)
In einer Welt, in der jeder Erwachsene über eine Superkraft verfügt, wartet die 25-jährige Jen vergeblich auf die eigene. Als sogar ihre kleine Schwester eine Kraft entwickelt, wird Jen klar: Sie muss ihrem Glück selbst auf die Sprünge helfen. In der schrägen Comedy-Serie "Extraordinary" macht sie sich mit viel Verzweiflung und etwas Hoffnung auf die Suche. (zwei Staffeln à acht Folgen, je ca. 30 Minuten)
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