Trauer nach Schüssen:Saarland: Polizist bei Einsatz getötet
Bei einem Überfall auf eine Tankstelle in Völklingen hat ein 18-Jähriger einen Polizisten erschossen. Politiker zeigen sich entsetzt, auch die Polizeigewerkschaft ist erschüttert.
Im Saarland wurde ein Polizist bei einem Tankstellenüberfall in Völklingen erschossen. Der 18-jährige Verdächtige hatte den Beamten zuvor eine Dienstwaffe entrissen.
22.08.2025 | 1:16 minNach den tödlichen Schüssen auf einen Polizisten im Saarland gehen die Ermittlungen weiter. Der Polizist war am Donnerstagabend bei einem Einsatz in Völklingen nach einem Überfall auf eine Tankstelle getötet worden.
Motiv des Täters unklar
Der mutmaßliche Täter wurde verletzt und festgenommen. Er ist laut Polizei 18 Jahre alt und stammt aus dem Regionalverband Saarbrücken. Er habe die deutsche und die türkische Staatsangehörigkeit. Weitere Angaben zur Identität und zum Motiv des Täters machte die Polizei am Freitagmorgen zunächst nicht.
Ein 34-jähriger Polizist wurde in Völklingen im Saarland offenbar von einem 18-Jährigen erschossen. Zuvor hatte der Täter eine Tankstelle überfallen.
22.08.2025 | 1:33 minGegen den Täter wurde später am Nachmittag Haftbefehl erlassen. Er bleibt aber vorerst im Krankenhaus und wird dort weiter behandelt. Ermittelt wird wegen des Verdachts auf besonders schweren Raubs, Mordes und zweifachen versuchten Mordes.
Die Geschehnisse in Völklingen haben große Trauer ausgelöst. "Wir sind alle betroffen, es ist schrecklich. Das spürt man in der ganzen Stadt", sagt Oberbürgermeister Stephan Tautz. Alle städtischen Veranstaltungen wurden abgesagt. Am Tatort liegen Blumen. In Völklingen und im ganzen Saarland ist die Solidarität groß. Viele wollen die hinterbliebene Familie unterstützen.
Anwohner Sascha Müller sah die Festnahme aus dem Fenster: "Plötzlich rief jemand: Lassen Sie die Waffe fallen! Dann stürzte sich die Polizei auf ihn. Ich war fix und fertig - so etwas habe ich hier noch nie erlebt." Der Tatort liegt mitten in der Völklinger Innenstadt. Zahlreiche Menschen wurden Zeugen des Schusswechsels.
Tatverdächtiger entriss Dienstwaffe und schoss
Der Polizeibeamte hatte gemeinsam mit einem Kollegen einen Flüchtenden zu Fuß verfolgt. Dabei entriss der mutmaßliche Räuber dem Beamten bei einem Gerangel die Dienstwaffe und schoss. Der Täter wurde laut Polizei beim folgenden Schusswechsel getroffen.
Im Saarland wurde ein Polizist bei einem Einsatz mit der eigenen Dienstwaffe erschossen. Wie der Täter an die Waffe kam, ist noch unklar.
22.08.2025 | 3:05 minUnklar bleibt, wie genau der Täter an die Waffe kam. Landespolizeipräsidentin Natalie Grandjean sprach am Freitag von einem "hochkomplexen und dynamischen Tatablauf".
Er flüchtete zunächst zu Fuß weiter, konnte aber kurz darauf festgenommen werden. Der Mann wurde laut Polizei in ein Krankenhaus gebracht. Er wurde nicht lebensgefährlich verletzt.
Nach einem bewaffneten Raubüberfall auf eine Tankstelle wurde ein Polizist erschossen.
Quelle: dpa/Patrick von FrankenbergFür den getroffenen Polizisten kam jede Hilfe zu spät. Ein Polizeisprecher sagte, das Opfer sei ein "klassischer Einsatzbeamter auf der Dienststelle" gewesen. Der Beamte hinterlässt eine Frau und Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter.
Gewerkschaft und Politiker zeigen sich erschüttert
Die saarländische Landespolitik reagierte mit Trauer und Bestürzung. Der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) besuchte noch am Donnerstagabend die Polizeiinspektion in Völklingen.
Wir werden die Angehörigen und die Polizeifamilie in dieser schweren Zeit bestmöglich unterstützen. Zugleich werden wir den Einsatzablauf sorgfältig aufarbeiten.
Reinhold Jost, Innenminister des Saarlands
Ein junger Polizist sei "aus dem Leben und aus seiner Familie gerissen" worden, teilte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) mit. "Ich trauere mit der Familie des Beamten, der in Völklingen im Einsatz für unsere Sicherheit tödlich verletzt wurde."
Innenminister Alexander Dobrindt ließ über sein Ministerium mitteilen: "Ich bin entsetzt und schockiert angesichts der brutalen Gewalttat in #Völklingen."
Statement von Dobrindt bei X
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Die Gewerkschaft der Polizei zeigte sich ebenfalls erschüttert über den Fall. "Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen und Liebsten des im Dienst getöteten Kollegen", teilte der Bundesvorsitzende Jochen Kopelke mit. Der Familie wie auch den Kollegen und anderen beteiligten Einsatzkräften wünsche er viel Kraft.