Gaza-Hungerkrise: UN werfen Israel Tötung Hilfesuchender vor
Gaza-Hungerkrise:UN werfen Israel Tötung Hilfesuchender vor
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Die UN werfen Israel die Tötung von Hilfesuchenden vor. Die WHO erhebt ebenfalls schwere Vorwürfe: Soldaten sollen ein Lager gestürmt und Familien in die Flucht getrieben haben.
Die israelische Armee intensiviert ihre Angriffe im Zentrum des Gazastreifens – auch auf WHO-Standorte. 28 Außenminister fordern ein sofortiges Kriegsende.22.07.2025 | 1:31 min
Nach dem Tod hunderter Zivilisten an Essens-Ausgabestellen im Gazastreifen wächst die Kritik an Israel: Das UN-Menschenrechtsbüro warf dem israelischen Militär vor, seit Ende Mai mindestens 1.054 Menschen in der Nähe von Ausgabestellen für humanitäre Hilfe getötet zu haben.
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhebt schwere Vorwürfe gegen Israels Armee: Soldaten sollen im Gazastreifen ein WHO-Lager gestürmt, Mitarbeiter festgenommen und Familien in die Flucht getrieben haben. "Das Militär drang in die Einrichtungen ein und zwang Frauen und Kinder (der WHO-Mitarbeiter) dazu, zu Fuß inmitten von Kampfhandlungen nach Al-Mawasi zu fliehen", schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Plattform X.
X-Post des WHO-Chefs
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Zwei Mitarbeiter und zwei Angehörige seien festgenommen, drei von ihnen wieder freigelassen worden. Einer von ihnen befinde sich weiter in israelischer Haft. Die WHO verlangt seine Freilassung.
Das UN-Menschenrechtsbüro wirft Israel vor, Menschen in der Nähe von humanitären Hilfszentren getötet zu haben. Israel weise alle Berichte zurück, sagt ZDF-Reporter Luc Walpot.22.07.2025 | 4:17 min
Israel äußert sich nicht zu den Vorfällen
Israels Armee äußerte sich zunächst nicht zu den Vorfällen. Das Militär rückte am Montagmorgen in den Südwesten von Deir al-Balah ein, um dort nach eigenen Angaben die islamistische Hamas zu bekämpfen.
"Gaza Humanitarian Foundation" seit Ende Mai aktiv
Fast 21 Monate nach Beginn des Krieges im Gazastreifen ist die humanitäre Lage in dem Palästinensergebiet katastrophal. Die neu gegründete und von den USA unterstützte Stiftung "Gaza Humanitarian Foundation" (GHF) ist seit Ende Mai in Verteilzentren im Gazastreifen aktiv.
28 Außenminister haben nach weiteren Angriffen der israelischen Armee ein sofortiges Kriegsende in Gaza gefordert – Deutschland nicht. Luc Walpot und Diana Zimmermann berichten.22.07.2025 | 2:29 min
Die UN und große Hilfsorganisationen verweigern die Kooperation mit der Stiftung und werfen ihr vor, sich nach den Plänen der israelischen Armee auszurichten und damit gegen grundlegende humanitäre Prinzipien zu verstoßen.
Für die humanitäre Katastrophe im Gaza-Streifen gebe es keine Superlative mehr, so Martin Frick vom UN-Welternährungsprogramm. Wenn sich nichts ändere, würden Menschen verhungern.22.07.2025 | 6:15 min
Seitdem die GHF ihre Arbeit aufgenommen habe, "wurden mehr als 1.000 Menschen vom israelischen Militär getötet, während sie versuchten, an Lebensmittel zu gelangen", sagte der Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros, Thameen Al-Kheetan, der Nachrichtenagentur AFP.
766 Menschen wurden demnach in der Nähe von GHF-Verteilzentren getötet, weitere 288 Menschen wurden in der Nähe von Hilfskonvois der UN oder weiterer Organisationen getötet. Die UN-Zahlen basieren laut Kheetan auf "verlässlichen Quellen vor Ort", darunter Mediziner und Menschenrechtsorganisationen.
Kallas: Angriffe auf Zivilisten "nicht zu rechtfertigen"
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas verurteilte die israelischen Angriffe auf Hilfesuchende. In einem Telefongespräch mit dem israelischen Außenminister Gideon Saar habe sie "klargemacht, dass die israelische Armee aufhören muss, Menschen an Verteilzentren zu töten", schrieb Kallas im Onlinedienst X.
X-Post von Kaja Kallas
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Sie habe Saar ermahnt, Israels Zusagen an die EU für einen Zugang der Bevölkerung im Gazastreifen zu Hilfsgütern einzuhalten.
Israelische Angriffe auf den Gazastreifen zwingen Tausende zur Flucht. Die humanitäre Lage bleibt katastrophal. Fast 30 Länder fordern ein sofortiges Kriegsende, Deutschland fehlt.22.07.2025 | 1:37 min
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach von "unerträglichen Bildern aus dem Gazastreifen".
Zivilisten dürfen kein Ziel sein. Niemals.
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Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin
Israel kündigte an, seine Einsätze im Gazastreifen auszuweiten und wurde dafür vom UN-Nothilfe-Büro stark kritisiert. ZDF-Korrespondent Luc Walpot berichtet aus Tel Aviv.21.07.2025 | 0:56 min
Angesichts der von Israel verkündeten Ausweitung seines Militäreinsatzes im Zentrum des Gazastreifens warnte UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk vor schweren Völkerrechtsverletzungen.
Wegen der hohen Dichte von Zivilisten in der Region und den Mitteln und Methoden der Kriegsführung, die Israel bisher angewendet hat, ist das Risiko unrechtmäßiger Tötungen und weiterer schwerer Völkerrechtsverletzungen extrem hoch.
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Volker Türk, UN-Menschenrechtskommissar
Er warnte Israel, jede dauerhafte Vertreibung von Bewohnern könne einem Kriegsverbrechen oder gar einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleichkommen.
Nach dem US-Angriff auf Atomanlagen in Iran hat Teheran einen Vergeltungsangriff gestartet. Arabische Länder verurteilen den Angriff. Alle Entwicklungen im Liveblog.